Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter
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Im 13. Jahrhundert formen die Habsburger, die nach dem Untergang König Premysl Otakars II. die Herrschaft in Österreich und der Steiermark als Landfremde angetreten haben, durch den Erwerb der Länder Kärnten, Krain, Tirol sowie von Herrschaften in Vorarlberg eine Ländergruppe, die allen politischen Umwälzungen der folgenden Jahrhunderte zum Trotz im wesentlichen Bestand haben sollte. Auf die Bevölkerung wirkten sich die wechselnden politischen Zustände, Rivalitäten und Auseinandersetzungen innerhalb der Dynastie indes als ständige Bedrohung aus. Dazu kommt das „Große Sterben“, die Pestepidemie von 1348/49, die auch in den Alpen- und Donauländern unzählige Opfer fordert und ein Klima tiefer Verunsicherung schafft. Unter den Fürsten ragen bedeutende Persönlichkeiten hervor: Der energische Albrecht I. sichert die Habsburgerherrschaft in Österreich und der Steiermark. Der politisch weitsichtige Albrecht II. legt das ideelle und wirtschaftliche Fundament für die hochfliegenden Pläne seines Sohnes Rudolf IV., der für sein Haus den quasiköniglichen Rang eines Erzherzogs beansprucht und die Universität Wien gründet. Die großen künstlerischen, kulturellen und wirtschaftlichen Leistungen der Zeit machen das von der Gotik geprägte österreichische Spätmittelalter zu einer besonders farbenreichen und folgenschweren Epoche.