Nie wieder Arbeit
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'Der Weg des Anatol Schivkov ist nach den vorliegenden Aufzeichnungen nur schwer mitzuverfolgen. Aber es handelt sich weder um eine Biographie noch um eine Reisebeschreibung – eher um moralische Lehrstücke, die vorgeben, Ansprachen vor Publikum zu sein.' Soweit die Nachbemerkung zu diesem erstmals 1989 erschienenen Buch, in dem Gruber wieder einmal in eine neue ›Textmaske‹ schlüpft. Wenn er in vielen seiner Texte z. B. die Formen der Wissenschaftssprache, des Katalogisierens und Ordnens, aber auch philosophische Ausdrucksweisen nachstellt, so imitiert Nie wieder Arbeit ein Manifest, wie es rund um die revolutionären Bewegungen des frühen 20. Jahrhunderts entstanden sein könnte. Offenbar ist Schivkov ein Mystiker auf der Suche nach dem Wesen des Menschseins, ein Mystiker des Wahren Lebens, und das Wahre Leben ist ganz sicher nicht in unseren von Lohnarbeit geprägten Verhältnissen zu finden. Behauptet Schivkov in einem eher seltsamen Predigt- oder Offenbarungs-Tonfall, und er behauptet noch einiges mehr, das wie geschaffen ist für Manifeste, Slogans und Verkündigungen. Der klassische Verführer von Massen spricht hier, der Mann mit dem Anspruch des Sehers. Und seine Verführungskraft ist groß, wenn man bedenkt, wieviel Richtiges und Wahres in seinen rücksichtslos-radikalen ›Botschaften‹ zum Ausdruck kommt! Eine Verdammung unseres jetzigen und ein augenzwinkernder Aufruf zum wirklichen Leben!
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