Wie viel Persönlichkeit braucht ein „guter“ Lehrer?
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Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Der Lehrer / Pädagoge, Note: 1,3, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Institut für Erziehungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: „Also lautet ein Beschluß: Daß der Mensch was lernen muß… Daß dies mit Verstand geschah, war Herr Lehrer Lämpel da.“ – Wie viel Persönlichkeit braucht ein „guter“ Lehrer? Wilhelm Busch zeichnete mit Lehrer Lämpel das Bild eines scheinbar unantastbaren, allwissenden und aufrechten Pädagogen, der mit erhobenem Zeigefinger und Nickelbrille seinen Schülern die Dinge des Lebens beibringt und dabei nicht hinterfragbar erscheint. Lehrer Lämpel ist der Prototyp eines Pädagogen des 19. Jahrhunderts, der allerhand gesellschaftlich erwünschte Weltdeutungen, Werte und Einstellungen nicht nur verinnerlichen, sondern als Haltung oder Habitus (vor-)leben sollte. Der Lehrer als „erster Bürger“ oder als „vorbildlicher Untertan“ (vgl. BÜRKLER et al. 2005). Dieses idealisierte Zerrbild eines selbstherrlichen Schulmeisters scheint überholt und so nimmt die Ge-schichte auch für Lehrer Lämpel kein gutes Ende: Das scheinbar selbstverständliche Überlegenheits-Unterlegenheitsverhältnis zwischen Lehrer und Schüler wird durch die Lausbuben Max und Moritz schlagartig auf den Kopf gestellt. Doch wer oder was ist Schuld daran? Hat hier die elterliche Erziehung versagt oder hat etwa der autokratische Erziehungsstil Lämpels Spannungen und Aggressionen auf Seiten der Schüler provoziert (vgl. Tausch/Tausch 1991)? Welche Rolle spielt überhaupt die Lehrerpersönlichkeit im Lehrer-Schüler-Verhältnis? Lehrer Lämpel ist nicht mehr, aber die öffentliche Diskus-sion um einen Lehrer-Typus ist nie erloschen und ist in der Debatte um Schulqualität aktueller denn je.