Mit Rückenwind
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Der Band versammelt die schönsten literarischen „Postkarten“ von unterwegs. Backpackergeschichten und Berichte von Jack Black, Bill Bryson, Bruce Chatwin, Alex Garland, Michael Holzach, Jack Kerouac, David Sedaris, William Sutcliffe, Paul Theroux, Helge Timmerberg u. a. über das schöne, stets gefährliche Sich-treiben- lassen rund um den Globus. Die besten Erzählungen von Wegen, Gefährten und Katastrophen, die hinaus in die Ferne und am Ende immer zu einem selbst führen. Es ist das Hineingehen in die Welt, das alle Geschichten dieses Lesebuches verbindet. Die Suche nach etwas, das das Hier und Jetzt nicht bietet, die Ferne hingegen stets verheißt. Der Weg zum ersehnten Ziel ist jedoch oft voller Entbehrungen und Hindernisse. Auf schmutzigen Ladeflächen, in klapprigen Bussen oder zu Fuß geht es mit geschnürtem Bündel ins literarische Outback. Etwa mit dem Hobo Jack Black und dem Beatnik Jack Kerouac schwer angetrunken quer durch die Vereinigten Staaten oder mit Alberto Granado und Che Guevara auf knatterndem Motorrad durch Südamerika. Entlang der Traumpfade der Aborigines wird mit Bruce Chatwin der australische Kontinent durchmessen, mit Tony Hawks samt Kühlschrank Irland durchtrampt oder mit Michael Holzach umsonst das schnöde Deutschland der 80er Jahre durchlaufen. Die Herausgeber: Benedikt Geulen, geboren im Jahr des Hasen in Aachen, verdient nach langjähriger Tätigkeit als Buchhändler heute sein Geld mit Reisen als freier Handelsvertreter in Sachen Buch. Marcus Seibert, geboren im Jahr des Drachen in Aachen, setzt seine vielfältigen Reiseerfahrungen zu Fuß, mit dem Rad und per Anhalter heute als Autor und Übersetzer um. Besonders gerne arbeitet er für das walisische Fernsehen. Leseprobe aus Paul Theroux, El Panamericano Ich hatte gedacht, ich sei der einzige Ausländer im Zug; ich hätte es besser wissen müssen. Die Erfahrung hatte mich gelehrt, daß in der zweiten Klassse immer ein Deutscher auf seinem Rucksack hockte und Apfelsinenkerne aus dem Fenster spuckte. In Humahuaca war es Wolfgang. Während des kalten Regengusses in Oruru war er in den bolivianischen Teil des Zuges eingestiegen und hatte seitdem in der zweiten Klasse vor sich hin gelitten. Ich hatte ihn nicht gesehen, er aber mich, als ich bei der Indiofrau in La Quiaca Tee gekauft hatte. Er war seit Monaten in Zentral- und Südamerika unterwegs und hatte nur sehr vage Vorstellungen von seinem Ziel. Eins wußte er jedenfalls genau: Wenn er nicht das Glück hätte, in Buenos Aires einen Job zu finden, säße er für den Rest seines Lebens in Argentinien fest. Am liebsten würde er aber, ehrlich gesagt, nach Hause fahren.
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