Charlotte von Stein
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Als sich Goethe und Charlotte von Stein 1775 zum ersten Mal am Weimarer Hof begegneten, war der Dichter sechsundzwanzig Jahre alt und hatte in der damaligen Literaturszene durch „Götz von Berlichingen“ und den Werther-Roman bereits Aufsehen erregt. Sie, die Frau Oberstallmeister und Hofdame, war dreiunddreißig, verheiratet und Mutter dreier Söhne. Nach dem Urteil der Zeitgenossen war sie eine feinsinnige, gebildete Frau von eher kühlem Temperament. Beide sahen sich zeitweilig jeden Tag, es gingen „Zettelgen“ zwischen Weimar und Schloss Kochberg, zwischen der Ackerwand und dem Frauenplan hin und her. Es wurden 1700 Briefe, die Goethe an Charlotte von Stein schrieb; sie hat die ihren nach der überraschenden Abreise des Dichters nach Italien zurückgefordert und verbrannt. Den Höhen und Tiefen in dieser Beziehung, der außergewöhnlichen Anziehungskraft, die zwischen beiden bestanden haben muss, geht Johanna Hoffmann in ihrer Erzählung nach. Sie versucht Charlotte von Stein als Vertraute Goethes, als seine „Frau und Schwester“ begreiflich zu machen und sie gleichzeitig in ihren Bindungen an die Hofgesellschaft und vor allem an ihre Familie zu zeigen.
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