Duft der Asche
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Nach „Saman“ von Ayu Utami und „Erdentanz“ von Oka Rusmini lässt die Anthologie „Duft der Asche“ erneut junge Autorinnen aus Indonesien zu Wort kommen. Es ist kein Zufall, dass zunehmend Frauen in literarischen Wettbewerben ausgezeichnet werden. Sie nutzen das liberalere Klima seit dem Sturz Suhartos, um gesellschaftliche Probleme zu behandeln, die bis dato größtenteils tabuisiert wurden. So reichen die Themen von aktuellen politischen Konflikten bis zu Polygamie und sexueller Gewalt; die Literatur spiegelt wider, was die indonesische Öffentlichkeit derzeit beschäftigt. Die ausgewählten Kurzgeschichten bieten eine möglichst große inhaltliche und stilistische Bandbreite, geben Beispiele für säkulare ebenso wie für religiöse Ansätze sowie Einblicke in das städtische und ländliche Milieu. Die öffentliche Diskussion unterschiedlicher Definitionen und Interpretationen von Geschlechterrollen hat aber auch zu einer Verhärtung der Fronten zwischen liberalen und konservativen Kräften beigetragen. Erstere setzen sich verstärkt für Gleichberechtigung der Geschlechter ein, während letztere für eine striktere Sexualmoral eintreten und die zunehmende Verdrängung der Frauen aus der Öffentlichkeit fordern. Besonders deutlich wurde dies durch den Konflikt um ein neues Anti-Pornographie-Gesetz. Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass einige der in diesem Band vertretenen Autorinnen wieder mundtot gemacht werden.
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