15:30
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Samstags um 15:30 Uhr haben die Deutschen seit 50 Jahren eine Verabredung mit dem Fußball. Aus den Gründerjahren der Bundesliga gibt es diese Schwarz-Weiß-Fotos: Männer parken ihre Autos im Kreis zur Wagenwäsche – auf den Motorhauben krächzen die Transistorradios, im Hintergrund qualmen die Schornsteine des Ruhrgebiets. Über allem schwebt die Stimme des Moderators in der Radio-Konferenz: „Platzverweis in der Glückauf-Kampfbahn!“, „Tor an der Grünwalder Straße!“. Heutzutage, samstags, 15:30, drängeln sich die Leute in den Kneipen wie in der Fankurve. Auf dem Smartphone verfolgen sie den Spielverlauf im Liveticker. Und im Biergarten kommt der Computer mit dem mobilen Pay-TV -Abo auf den Tisch. 15:30 – hinter diesem Code verbirgt sich ein gemeinsamer Nenner der Republik, angefüllt mit Nostalgie und Verklärung. Mit den Toren von Seeler, Müller, Völler, den Erzählungen von Fohlen-Elf und Hundebiss, von Kopfball-Ungeheuern oder Breisgau-Brasilianern. Die Reporter der Süddeutschen Zeitung schlagen die interessantesten Kapitel noch einmal neu auf, erzählen von denkwürdigen Meisterschaften, von Traum- und Phantomtoren, beschreiben die Skandale und präsentieren unbekannte Fundstücke. Anpfiff, 15:30! Alles andere kann warten.