Galveias
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Makrokosmos trifft Mikrokosmos In einer eisigen Januarnacht rast ein geheimnisvoller Himmelskörper aus dem Universum zielsicher auf Galveias zu, schlägt mit ohrenbetäubendem Krach am Ortsrand ein und verbreitet von da an einen widerlich beißenden Schwefelgestank, der über allem hängt und in alles eindringt. Die Bewohner des portugiesischen Dorfes werden brutal aus dem Schlaf gerissen, in Angst und Schrecken versetzt. Ohne eine Erklärung für dieses »Ding ohne Namen« zu finden, klagen sie fortan über dieses bittere Ungemach, nehmen es jedoch stoisch hin. Peixotos Milieuschilderung erzählt vom Zerwürfnis zwischen zwei Brüdern wegen eines Stückchens Land, der Ältere beseelt von romantischen Gefühlen für seine um viele Jahre jüngere Haushälterin, Mutter des Jungen, der irrtümlich die Prostituierte Isabella tötet, erzählt von halsbrecherischen Rennen mopedbesessener Jugendlicher, mit zum Teil tragischen Konsequenzen, oder von einem Pfarrer, der ständig seine Nöte im Wein versenkt. Aus der erbitterten Rache einer betrogenen Ehefrau an ihrer Nebenbuhlerin entsteht plötzlich Leidenschaft füreinander, und ein ältlicher Casanova, dessen Frau in der Schreckensnacht ihr Gehör einbüßt, macht sich an ein williges Nachbarmädchen heran und ergötzt sich als Spanner an der ortsfremden, ambitionierten Junglehrerin. Und der Briefträger von Galveias reist nach Bissau, um wie jedes Jahr seine dortige, in der Heimat geheim gehaltene Familie zu besuchen: die dunkelhäutige Alice und die vier Kinder. Über allem Ortsgeschehen steht der Großgrundbesitzer, Herr über weite Korkwälder und Arzt, Doktor Matta Figueira. Doch plötzlich geschieht etwas völlig Unerwartetes, dass die Alltagsquerelen in den Schatten stellt.