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Eine Familie kommt aus ihrem alten Land nach Deutschland, wo Unvorstellbares für die Tochter der Einwanderer geschieht. Die Ich-Erzählerin wächst in diesem neuen Land auf, doch die Geschichten über ihr altes Heimatland lassen sie nicht los. Sie fühlt sich immer als Fremde und nie wirklich zugehörig. Später wird sie Theaterautorin – erfolglos und arbeitslos, aber voller Hoffnung. In atmosphärisch dichten Erzählungen begegnet sie ihrem neuen Leben, der neuen Sprache und den neuen Menschen: Martha, die möglicherweise töten muss, um zu besitzen; Marcel, den alle Mädchen küssen wollen; Samiha und Olcay aus dem türkischen Viertel, die Angst vor dem Fahrstuhl haben. Sie trifft den Chef ihrer Mutter, der mehr will als nur eine gute Angestellte, und den sadistischen Mann vom Arbeitsamt. Als Kind schämt sie sich für ihre Eltern und erkennt an ihrem Vater, dass er kein Deutscher ist. Später bringt ihr die Sprache ihres alten Landes, unpassend eingesetzt, Verletzungen ein. Neben der rätselhaften Freundlichkeit und Höflichkeit, mit der sie konfrontiert wird, muss sie auch Schläge einstecken – sowohl von Bekannten als auch von Unbekannten. Doch sie wehrt sich mit ihren Lügen und Träumen. Die Autorin thematisiert Scham und kulturelle Schocks, oft im Unausgesprochenen verborgen. Manchmal wird die Erzählung jedoch zu deutlich, was den Geschichten schadet. Das Vage und Schwebende passt besser zu den komplexen Familien- und Adoleszenzdramen.
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Fast ein neues Leben, Anna Prizkau
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- 2020,
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