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Die verlorene Ehre der Katharina Blum

Autor*innen

Heinrich Böll

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Der Untertitel der Erzählung thematisiert die Entstehung und die Folgen von Gewalt. Bevor das Werk mit einer Startauflage von 100.000 Exemplaren veröffentlicht wurde, erschien es in mehreren Folgen im Spiegel. Es wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, dramatisiert und 1975 verfilmt. Die Entstehung geht auf einen Artikel von Böll im Spiegel zurück, in dem er für sachliche Berichterstattung über die Baader-Meinhof-Gruppe plädierte. Böll wurde daraufhin von Medien als Sympathisant der Terroristen diffamiert und sah sich einer Durchsuchung seines Landhauses ausgesetzt. Dies führte dazu, dass er sensationslüsterne Artikel sammelte, die Menschen verleumdeten. Die Erzählung handelt von der unpolitischen Katharina Blum, die durch die Presseberichterstattung zur politischen Verbrecherin und schließlich zur Mörderin eines Journalisten wird. Katharina, eine anständige Haushälterin, verliebt sich in den Betrüger Ludwig Götten und hilft ihm bei seiner Flucht. Nach ihrer Verhaftung gerät sie ins Visier einer Boulevardzeitung, was zu ihrer sozialen und beruflichen Degradierung führt. Die verzweifelte Katharina ermordet schließlich den skrupellosen Reporter Tötges. Der Erzähler berichtet in 58 Abschnitten über die Hintergründe des Mordes und reflektiert die Gefahren des Sensationsjournalismus sowie die Verantwortung der Leser. Bölls Werk wurde in den 1970er Jahren oft als Gewaltrechtfertigung missverstanden, doch die spätere Forschung entdec