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Hamlet im Fegefeuer

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Stephen Greenblatt, Pionier und Hauptvertreter des New Historicism, geht Shakespeares Fähigkeit nach, Abwesendes - Stimmen, Gesichter, Körper, Geister - zu beschwören, und stößt dabei immer wieder auf die Beschwörung in Shakespeares Werk: den Auftritt des Geistes zu Beginn des Hamlet. Auf der Suche nach den Gründen, warum ihn der Geist von Hamlets Vater über so lange Jahre fasziniert hat, markiert er die mittelalterliche Vorstellung des Fegefeuers als ethisches und ästhetisches Gravitationszentrum des Textes. Er erkundet die Abenteuererzählungen, Geistergeschichten, Pilgerberichte und Bilddarstellungen, durch die das Mittelalter den Glauben an das Fegefeuer als grausiges Seelengefängnis erzeugte und aufrechterhielt; er zeigt, wie sich auf der Grundlage dieser Doktrin einige sehr wirksame - und lukrative - Techniken des Umgangs mit dem Tod etablierten; und er demonstriert schließlich, wie man diese Techniken im Zuge der anglikanischen Reformation außer Gefecht setzte, ohne doch die Sehnsüchte und Ängste beseitigen zu können, die sich seit Jahrhunderten mit der Vorstellung des Fegefeuers verbanden. Dabei verliert er nie das Ziel aus den Augen, das er vom ersten Satz seiner Studie an verfolgt: Ich wollte nichts weiter als in die magische Intensität dieser Tragödie eindringen.

Buchvariante

2008, hardcover

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