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Der Band setzt sich intensiv mit einer bislang kaum beachteten Diskursarena der Gestaltung von Schulbuchern dem Zulassungsverfahren. Untersucht werden neben biographischen Quellen die Akten von uber sechzig Zulassungsverfahren in Bayern sowie Schulgeschichtsbucher, die von 1949 bis in die 1970er Jahre erschienen sind. Thematischer Rahmen bildet die Geschichtskultur zum Nationalsozialismus. Auf dieser Basis wird aufgezeigt, inwiefern institutionelle, normative und akteursbezogene Bedingungen die hegemoniale Geschichtskultur in Schulgeschichtsbuchern beeinflusst haben. Der Autor arbeitet zunachst die institutionellen Verhaltnisse und normativen Bedingungen im Hinblick auf die historische Deutungsmacht sowie die Interessen von Verlag und Ministerium bei der Strukturierung der Verfahren heraus. Anschliessend werden die zeitgenossischen fachlichen Uberzeugungen und thematischen Konfliktlinien zum Nationalsozialismus erortert. Es zeigt sich eine normierende Funktion der jeweiligen Zulassungsverfahren, deren gleichzeitige Kontingenz durch den hohen Einfluss der Gutachter bestimmt war, die als Torhuter offizieller Geschichtskultur mit Autoren und Verlagen um historische Deutungen rangen.
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Nationalsozialismus im Schulgeschichtsbuch, Benjamin Reiter
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- 2021
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