Das Narrenschiff

Autor*innen

Katherine Anne Porter

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Der große Gesellschaftsroman des 20. Jahrhunderts in einer wunderbaren Neuausgabe: Die Wiederentdeckung eines Meisterwerks, das 1962 als weltliterarisches Ereignis gefeiert wurde, setzt ein eindrucksvolles Mahnmal für das Versagen unserer Zivilisation am Vorabend der Nazi-Barbarei. Katherine Anne Porters Gesellschaftssatire bietet eine zeitlos gültige Kritik am chronischen Unverstand des Menschengeschlechts. Im August 1931 versammelt sich im Hafen von Veracruz eine bunt gemischte Reisegesellschaft, um nach Bremerhaven zu schiffen. Deutsche, Schweizer, Amerikaner und Mexikaner zeigen bald, dass niemand ernsthaft am anderen interessiert ist; Egoismus und Ignoranz dominieren. Kaum hat das Schiff, die «Vera», den Hafen verlassen, beginnt das große Taxieren und Ausgrenzen. Moralische, soziale und rassische Vorurteile kommen offen zur Sprache. Während sich die Damen als skrupellose Intrigantinnen und die Herren als zynische Menschenverächter entpuppen, zeigt sich die Abgründe menschlicher Verkommenheit. Die Situation eskaliert, als erotische Verführungskünste und ein Maskenfest die letzten zivilisatorischen Tabus fallen lassen. Mit einem illusionslosen Menschenbild und moralischer Radikalität sorgte Porters Satire für Aufsehen und wurde von der New York Times zu den größten Romanen des Jahrhunderts gezählt. Die Geschichte wurde auch von Stanley Kramer mit internationaler Starbesetzung verfilmt.