Ein Hermelin in Tschernopol
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Nun war dieser lässige und elegeante Sprachkünstler, der ganz nebenbei seinen beissenden Spott über alles und jeden ausbreiten konnte, in der biederen deutschen Literaturgesellschaft tatsächlich schwer vorstellbar, zumal Gregor von Rezzori, wie sich später herausstellte, in Deutschland eine „Spur der Verwüstung“ hinterlassen hatte: Sein Konto für Beleidigungen, Schulden und andere Kavaliersdelikte war heillos überzogen. Am Ende wusste nicht einmal er selber mehr zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden: „Er liess sich bei Flunkereien ertappen, die tatsächlich darauf zielten, seiner Herkunftsgeschichte einen Glamz zu geben, der schwerlich Glaubwürdigkeit beanspruchen konnte“, hat er später geschrieben. - Michael Krüger