Individuelles schambezogenes Erleben im Kontext des Sportunterrichts. Worauf sollten Sportlehrer achten?
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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpädagogik, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen (Sport und Pädagogik), Veranstaltung: Vertiefung Sportpädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie das individuelle Erleben in Bezug auf Schamsituationen im Kontext des Sportunterrichts entsteht und worauf Lehrkräfte in ihrer Unterrichtsgestaltung und -durchführung achten sollten. Des Weiteren werden die Sporttypen sportstark und -schwach definiert und mögliche Ursachen herausgestellt. In dem Zusammenhang werden das Körperbild und das Selbstkonzept kurz erläutert, um einen Überblick über die inneren Kausalitäten zu geben. Der Forschungsstand bietet jedoch noch kein großes Spektrum an wissenschaftlicher Literatur, da sich scheinbar noch nicht viele Menschen mit dem individuellen Erleben und sportschwachen SuS auseinandergesetzt haben. Da D. Wiesche seine Dissertation und viele andere Forschungsbeiträge über Scham im Sportunterricht verfasst hat, werde ich mich größtenteils auf seine Ergebnisse beziehen. Bereits im Jahr 2002 schrieb der Pädagoge E. Liebau über den Sportunterricht: "Kein anderes Schulfach berührt so intim und existenziell wie der Schulsport". Damit hat er die heutigen Zustände beschrieben, die im Unterricht vorherrschen. Außerdem hat er sich auf die Wirkungen bezogen, die von diesem Fach ausgehen. Die Gegenstände des Sportunterrichts sind der eigene Körper und die Leistung, die erbracht werden soll. Deswegen bietet es sehr viel Konfliktpotenzial zwischen den einzelnen Unterrichtsthematiken, den Peers und den individuell ausgebildeten motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler*innen, da sie in Bezug zum eigenen Körperbild und Selbstkonzept stehen. Wenn ein*e Schüler*in das Gefühl hat, er*sie würde eine sportliche Aufgabe nicht zufriedenstellend meistern, wirkt sich dieser Um-stand auf sein*ihr Selbstwertgefühl und die sportliche Motivation bzw. den Antrieb aus. Es entsteht eine Sportschwäche, die negative Folgen für den weiteren Verlauf des Sportunterrichts hat. Zudem wird eine innere Blockade aufgebaut, die die eigene Meinung über den Sport beeinflusst.