Regulae ad directionem ingenii
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Diese Ausgabe enthält mit den „Regulae ad directionem ingenii“ und den sachlich korrespondierenden „Cogitationes privatae“ zwei frühe Texte Descartes’ aus der Zeit von 1619 bis 1628; erstere in einer völlig neuen, letztere erstmalig in einer deutschen Übersetzung. Grundlage für die Wiedergabe des lateinischen Textes der Regulae und der Übersetzung dieses größten Fragments aus der Zeit vor Descartes’ Übersiedlung in die Niederlande ist die kritische Ausgabe von Giovanni Crapulli, La Haye 1966, die der schwierigen Überlieferungslage der erst postum aus dem Nachlaß publizierten Schrift am ehesten gerecht wird; die von Springmeyer in seiner 1973 innerhalb der „Philosophischen Bibliothek“ vorgelegten und seither mehrfach nachgedruckten Ausgabe des Textes vorgenommenen Eingriffe in die Textgestalt werden daher in dieser Neuausgabe nicht beibehalten. Gegenstand der Regulae und auch der „Cogitationes privatae“ ist die Frage nach der Methode zur Erlangung sicherer Erkenntnis. In Descartes’ Philosophie bleibt die Frage nach der Methode durchgängig aktuell, auch dort, wo metaphysische, physikalische oder ethische Inhalte verhandelt werden. Und so verwundert es auch nicht, dass er das Manuskript der Regulae, an das er wohl 1628 zuletzt Hand angelegt hatte, noch 1649 mit auf seine letzte Reise nach Stockholm nahm, obwohl ihm 1637 mit dem anonym publizierten „Discours de la Méthode pour bien conduire sa Raison“ bereits der große Durchbruch gelungen war und seine darin auf vier Regeln reduzierte Methode allgemeine Beachtung gefunden hatte.