Das Buch vermittelt eine eindringliche Darstellung des Soldatenlebens der Deutschen im Osten, geprägt von einer Mischung aus geschäftiger Untätigkeit und einer gewissen Fürsorge für sich selbst und die lokale Bevölkerung, die als 'Panjes' bezeichnet wird. Es beleuchtet das Leben der Ostjuden, deren überlegene Weisheit und tiefgründige Philosophie im Kontrast zu den kriegführenden Parteien stehen. Der Autor hat mit bemerkenswerter Detailgenauigkeit gearbeitet, was zu einem gehobenen Naturalismus und scharfen realistischen Beobachtungen führt, die stilistisch sauber präsentiert sind. Im Zentrum der Handlung steht der russische Kriegsgefangene Paprotkin, der im März 1918 aus einem Lager in Litauen flieht, um sein unbekanntes Kind zu sehen. Nachdem er von einer deutschen Streife gefangen genommen wird, folgt er dem Rat der Partisanin Babka, die ihn liebt, und gibt sich ahnungslos als der verstorbene Überläufer Bjuschew aus. Dies führt dazu, dass er der Spionage verdächtigt und zum Tode verurteilt wird. Grischas Schicksal entwickelt sich zu einem juristischen Fall, der Fragen der Kompetenzen aufwirft und die Absurditäten des Krieges offenbart.
Der große Krieg der weißen Männer Reihe
Diese epische Saga taucht während eines gewaltigen Konflikts in die Tiefen des menschlichen Geistes ein. Die Autoren untersuchen die komplexen Motivationen der Charaktere, ihre moralischen Dilemmata und die Auswirkungen des Krieges auf die Gesellschaft. Die Reihe bietet eine fesselnde historische Perspektive, voller Action, Strategie und persönlicher Dramen. Es ist eine mitreißende Erzählung über Mut, Verlust und die Suche nach Sinn in den dunkelsten Zeiten.





Empfohlene Lesereihenfolge
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Die junge, verwöhnte Bankierstochter Lenore Wahl ist durch ihre Liebe zu dem mittellosen Philosophiestudenten und angehenden Schriftsteller Werner Bertin in Gegensatz geraten zu ihren Eltern, zum Moralkodex der Reichen. Jetzt sieht sie sich plötzlich mit Menschen verbunden, von denen sie bisher durch eine tiefe soziale Kluft getrennt war. Das spontane Antikriegsgefühl und der Zusammenstoß mit der Gesellschaft wecken in der jungen Frau Energien, und es gelingt ihr, die Anerkennung ihres Geliebten und die ersehnte Heirat durchzusetzen. Während Werner Bertin mit der ganzen Ahnungslosigkeit und dem patriotischen Hochgefühl des deutschen Intellektuellen in das "große Abenteuer" des Krieges hineintaumelt und es als "prachtvoll" empfindet, "nicht mehr zu denken", beginnt Lenore die Wahrheit des Krieges zu erkennen.
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Der Erste Weltkrieg war in Zweigs literarischem Schaffen der zwanziger Jahre stets präsent. Die Kernzone der quälenden Erinnerung bildete die Schlacht um Verdun. 1927, nach dem erfolgreichen Roman Der Streit um den Sergeanten Grischa, kündigte Zweig ein Buch mit dem Titel Erziehung vor Verdun und mit dem Protagonisten Bertin an. Die Grundidee war, den Schriftsteller Bertin eine tiefgreifende "Erziehung" durchmachen zu lassen. Um ihn herum schuf Zweig eine Reihe starker Figuren und dramatischer Begebenheiten, die die weitverzweigte Handlung und die Fülle der Episoden verflechten und vorantreiben. Noch in den dreißiger Jahren wurde der Roman in acht Sprachen übersetzt. Lesern in Deutschland, für die das Buch hauptsächlich gedacht war, blieb es bis nach dem Zweiten Weltkrieg vorbehalten.
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Nach 20 Jahren wieder zugänglich: Zweigs großer Roman über den verzweifelten Kampf um Menschlichkeit und Liebe im Krieg In der authentischen Fassung der Erstausgabe von 1937 erscheint »Einsetzung eines Königs« erstmals wieder ohne die Eingriffe der DDR-Zensur. Der Roman schließt unmittelbar an Zweigs Welterfolg »Der Streit um den Sergeanten Grischa« an. Es ist Frühjahr 1918. Hauptmann Paul Winfried, ehemaliger Kunststudent und Neffe des Generals von Lychow, ist mit patriotischen Idealen in den Krieg gezogen. Nun werden ihm im Dschungel politischer Intrigen die Augen geöffnet. Winfried gerät zwischen die Mühlsteine jener Interessengruppen, die um wirtschaftliche und politische Einflußsphären kämpfen. Demonstrativ sagt er sich von dieser Welt los. Auch sein Traum vom persönlichen Glück wird zerstört. Zweig arbeitete an diesem Roman zwischen 1932 und 1937 in seinem Exil in Palästina. Er zeigt die Intensität antisemitischer Strömungen im deutschen Heer und gibt ein genaues Bild jüdischen Lebens in Litauen, das einige Jahre später ausgelöscht werden sollte. Der Anhang bietet eine Auswahl unveröffentlichter Texte aus dem Kontext des Werkes. Neben erläuternden Anmerkungen beleuchtet der Kommentar die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Romans. Der Band setzt die anerkannte editorische Qualität der Berliner Ausgabe auf hohem Niveau fort.