Diese Serie verbindet meisterhaft die Spannung eines Kriminalromans mit psychologischem Drama. Der Protagonist, der mit seinen eigenen Dämonen kämpft, begibt sich auf die Suche nach einem verschollenen Verwandten, die ihn in eine Welt dunkler Geheimnisse und verdächtiger Umstände führt. Er deckt verborgene Intrigen und gefährliche Verschwörungen auf, während er selbst zum Ziel wird. Jeder Teil verspricht eine fesselnde Handlung voller Wendungen und eine Atmosphäre der Unsicherheit und wachsender Gefahr.
Paul Eck wird von seinem Vater überraschend an den Neusiedler See eingeladen. Als er dort eintrifft, verschwindet sein Vater jedoch spurlos. Man vermutet einen Bootsunfall. Paul beginnt mit genaueren Nachforschungen, stößt bald auf dunkle Geschäfte und gerät aber selbst in Verdacht, seinen Vater beseitigt zu haben. Mit den Elementen der klassischen Detektivgeschichte porträtiert Roth eine durch Verbrechen und Korruption aus den Fugen geratene Gesellschaft.
Konrad Feldt ist Mitarbeiter der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Und er ist lesesüchtig. Ein Leben ohne Lektüre ist für ihn unvorstellbar.
Eines Tages gesteht ihm ein Kollege, daß er ein wertvolles handschriftliches Manuskript Mozarts aus der Bibliothek gestohlen hat. Nachdem er Feldt das Autograph übergeben hat, begeht der Dieb Selbstmord. Feldt sieht nun eine Chance, sich ohne großes Risiko finanziell unabhängig zu machen, indem er die Handschrift nicht an die Nationalbibliothek zurückgibt, sondern an einen potenten Autographensammler verkauft. Er erhält ein Angebot von einem japanischen Händler und reist nach Tokio. Da das Manuskript aber außerordentlich wertvoll ist, wird das Geschäft schwieriger und gefährlicher, als Feldt es anfangs annahm. Sein als Vortragsreise getarnter Aufenthalt in Japan dehnt sich aus, er sieht sich kriminellen Nachstellungen ausgesetzt. Als er den Händler schließlich in dessen Buchhandlung aufsucht, ist dieser durch einen Anschlag tödlich verletzt worden und stirbt in Feldts Beisein. Nun steht Feldt auch noch unter Mordverdacht. Die Reise nach Japan entwickelt sich für Feldt zugleich zu einer Entdeckungsfahrt in seine Innenwelt.
Viktor Gartner, ein Journalist, gibt vor, einen Reisebericht über den Berg Athos und die dortigen griechisch-orthodoxen Klöster zu schreiben. In Wahrheit sucht er den serbischen Dichter Goran R., den er während des Bosnienkriegs kennengelernt hat. Goran R. ist ein unfreiwilliger Zeuge eines Massakers, das General Mladic in Srebrenica verübt hat, und lebt aus Angst vor Verfolgung und dem Wunsch, nicht auszusagen, im Verborgenen. Gartners Suche wird von erschreckenden Ereignissen begleitet: Sein erster Informant in Thessaloniki wird ermordet, und zwei weitere brechen den Kontakt ab, als sie von seinem Vorhaben erfahren. Auf Athos wird er von einem Arzt begleitet, der ihn eher von Goran R.'s Spur abzubringen scheint. Gerhard Roth schafft eine gespenstische Atmosphäre der Irritation und Bedrohung, in der nichts so ist, wie es zunächst scheint. Gartners festes Bild der historischen Realität löst sich allmählich auf, ähnlich wie die alten Fresken in den baufälligen Klöstern. Roths Roman ist ein literarisch anspruchsvoller Thriller mit politischen und mystischen Motiven, der von einer präzise geschilderten Atmosphäre und Roths Detailwissen über investigativen Journalismus, christlich-orthodoxe Mystik und die Kulturen Südosteuropas lebt. Es ist eine Reise in das 'Herz der Finsternis' des Balkans.
Der Wiener Thomas Mach ist ein Reisender, der im Auftrag des Reisebüros Auge Gottes nach Kairo fliegt. Er unterscheidet sich von Touristen, die Länder nur oberflächlich betrachten. Mach wird mit unangenehmen Erfahrungen konfrontiert, da er die Nachfolge der verstorbenen Reiseleiterin Eva Blum antreten soll, die aus ihrem Hotelzimmer gestürzt ist. Im Tagebuch der Frau entdeckt er das unterstrichene arabische Wort für "Mörder" und beginnt zu hinterfragen, ob es sich um Selbstmord oder eine Vertuschung von Verbrechen handelt. In den labyrinthartigen Gassen Kairo sucht Mach nach der Wahrheit, die ihn unter anderem nach Memphis und zur Bibliothek von Alexandria führt. Dabei verstrickt er sich zunehmend in ein komplexes Gewebe aus Kriminal-, Reise- und Entwicklungsliteratur, das Realität und Illusion miteinander verwebt. Machs Reise wird zu einer mythischen Fahrt in die verbotenen Totenreiche der Erinnerung. Der Roman bietet eine eindringliche narrative Bestandsaufnahme der menschlichen Seele und unserer rätselhaften Wirklichkeit, mit einem grandiosen ersten und letzten Satz, der den Leser in die Schattensphären des Lebens führt. Ein weiterer großer Wurf des österreichischen Schriftstellers Gerhard Roth.
Die Wiener Hofburg, die riesige Residenz der Habsburger, brennt - und der Psychiater Heinrich Pollanzy hat einen Verdacht: Könnte sein pyromanischer Patient Philipp Stourzh der Täter sein? Während Stourzh auf den Spuren des letzten österreichischen Kaisers Karl nach Madeira und Madrid reist, führt auch Dr. Pollanzys Weg von Wien nach Spanien. Dort kommt es zu einer dramatischen Begegnung mit seinem Patienten. Oder war alles ganz anders? Welche Rolle spielt die Logopädin Astrid, die mit Pollanzy wie mit Stourzh ein Verhältnis zu unterhalten scheint? Welchem Erzähler ist in diesem Buch überhaupt noch zu trauen? Gerhard Roths Roman ist eine faszinierende Reise in die Grenz- und Krisengebiete von Wahn und Wirklichkeit. Sie führt uns durch halb Europa und quer durch die Zeiten vor die Gemälde eines Velazquez, Goya und Arcimboldo, durch die literarischen Schatz- und Dunkelkammern eines Kafka, Pessoa und Cervantes, durch spanische Stierkampfarenen, Wiener Kaffeehäuser und Museumsdepots.
'Die Erinnerung ist eine Fata Morgana in der Wüste des Vergessens.'
Die erste Erinnerung ist ein flackernder Schwarzweißfilm: Winter 1945, ein Fliegerangriff auf einen Zug, den das Kind überlebt. Zwanzig Jahre später ist aus dem Kind ein junger Medizinstudent geworden, der in der Anatomie der Grazer Universität Leichen seziert und heimlich ersten Schreibversuchen nachhängt. Dazwischen entfaltet sich ein Leben in unvergesslichen Geschichten und exemplarischen Szenen: meisterhaft und aus dem überwältigenden Reichtum der Erinnerung erzählt Gerhard Roth von den Bedrängnissen durch Elternhaus, Schule und Religion, aber auch von der Flucht in die Wunderwelten des Kinos und der Literatur und vom Glück, Menschen zu begegnen, die das eigene Leben für immer verändern.
Ein grandioses Porträt der Stadt Wien und ihrer Bewohner: ein literarischer Reiseführer, eine Erkundung der menschlichen Seele. In den fast zwanzig Jahren nach Erscheinen seines legendären Essaybands »Eine Reise in das Innere von Wien« hat Gerhard Roth unermüdlich weiter die Stadt erforscht, in der er seit vielen Jahren lebt. Seine neuen Erkundungsgänge führen ihn hinter die Kulissen des Naturhistorischen Museums und der Nationalbibliothek, durch das k. k. Hofkammerarchiv und die Wunderkammern der Habsburger, ins Josephinum und in das der Öffentlichkeit unzugängliche Gerichtsmedizinische Museum – grandiose Essays über menschlichen Größenwahn, Sammelwut und den Kampf gegen die Vergänglichkeit. Das Uhrenmuseum und der Zentralfriedhof – die Zeit und der Tod – sind die Leitmotive dieses Schreibens, im Mittelpunkt aber steht immer der Mensch: Gerhard Roths präzise Beschreibungen des Wiener Blindeninstituts und des Bundes-Gehörloseninstituts weiten sich zu einer bewegenden Geschichte der Ausgrenzung, und sein Besuch des Flüchtlingslagers Traiskirchen wird zur Studie über Menschlichkeit in einer globalisierten Welt.