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Edgar Hilsenrath

    2. April 1926 – 30. Dezember 2018

    Edgar Hilsenrath, ein deutsch-jüdischer Schriftsteller aus Berlin, ist bekannt für seine schonungslose und körperliche Darstellung der menschlichen Existenz. Er scheut sich nicht, Dinge beim Namen zu nennen und aufzudecken, wie politische Ideologien und Rhetorik letztlich nur Machenschaften sind, die von grundlegenden körperlichen Prozessen und Begierden angetrieben werden. Sein Schreiben ist ein starker Protest gegen die Missachtung des sterblichen Körpers und die Tyrannei des Geistes über die Materie. Hilsenraths einzigartige Perspektive bietet den Lesern tiefe Einblicke in die Natur der menschlichen Erfahrung.

    Edgar Hilsenrath
    Die Abenteuer des Ruben Jablonski
    Das Märchen vom letzten Gedanken
    Der Nazi & der Friseur
    Jossel Wassermanns Heimkehr
    Zibulsky oder Antenne im Bauch. Satiren
    Nacht
    • 2010

      Edgar Hilsenrath präsentiert in kurzen Dialogskizzen Stimmen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und zeichnet ein überraschendes Bild unserer Gesellschaft. Themen wie der Einfluss Hitlers, die Berliner Mauer und die Unsicherheit der Jugend werden präzise und satirisch behandelt.

      Zibulsky oder Antenne im Bauch. Satiren
    • 2009

      Berlin ... Endstation

      • 242 Seiten
      • 9 Lesestunden
      3,7(49)Abgeben

      Westberlin 1975. Der erfolglose jüdische Autor Joseph Leschinsky kehrt aus den USA zurück ins Land der Täter und in die Sprache, die er noch immer liebt. Er bezieht ein Zimmer bei einer alten Dame, die den Davidstern an einer Kette um den Hals trägt. Doch hinter der bürgerlichen Fassade lauert das Ressentiment: Seine Wirtin verehrte den Führer, erst nach dem Krieg tauschte sie bei ihrer Heirat das Hakenkreuz gegen den Davidstern. Nach und nach gewinnt »Lesche« Boden und trifft die Literaturszene im »Zwiebelfi sch«. Als sein Roman von einem Verleger angenommen und als Spitzentitel verkauft wird, erntet er späte Lorbeeren. Doch die Vergangenheit ist nicht vorbei. »Einer der größten deutschen Stilisten.« Die Zeit

      Berlin ... Endstation
    • 1997

      Als der 18-jährige Ruben Jablonski 1944 von den Russen aus einem ukrainischen Ghetto befreit wird, beginnt die abenteuerliche Suche des jüdischen Jungen nach einer neuen Heimat. Quer durch den Balkan reist er in das vom Krieg zerrissene, gerade im Entstehen begriffene Israel.

      Die Abenteuer des Ruben Jablonski
    • 1993

      Jossel Wassermanns Heimkehr

      • 322 Seiten
      • 12 Lesestunden
      4,1(46)Abgeben

      Jossel Wassermann macht sein Testament. Es ist Spätsommer 1939, und während ganz Europa auf den Krieg wartet, erzählt der reiche Matzenfabrikant in seiner Villa am Zürichsee einem Anwalt und einem Notar von der Welt, aus der er kommt: vom kleinen jüdischen Schtetl am Pruth, unweit von Czernowitz, am östlichsten Rand der alten Donaumonarchie. Edgar Hilsenrath läßt dabei die Menschen und Ereignisse einer gestorbenen Welt wiederauferstehen, einer Welt, über der 1939 längst der Schatten der grausamen Ausrottung der europäischen Juden liegt.

      Jossel Wassermanns Heimkehr
    • 1989

      Das Märchen vom letzten Gedanken

      • 642 Seiten
      • 23 Lesestunden
      3,9(115)Abgeben

      Edgar Hilsenrath erzählt die Geschichte des armenischen Volkes und seiner Ausrottung durch die Türken im ersten Holocaust dieses Jahrhunderts. Es ist ein Buch vom Kreuzgang eines Volkes, aber zugleich ein Buch der Auferstehung, der Liebe, des Glaubens und der Wunder, grausam und schön zugleich wie ein orientalisches Märchen.

      Das Märchen vom letzten Gedanken
    • 1983

      "Wie heißt ein Mensch, der noch Fragen stellt?""Zibulsky.""Und einer, der keine mehr stellt?""Auch Zibulsky.""Dann heißt ja jeder Zibulsky?""Richtig."Zibulsky oder Antenne im Bauch spielt in unserer Gegenwart es ist eine verblüffende und witzige Auseinandersetzung mit den Verhältnissen in der Bundesrepublik und in Berlin. In realistischen Dialogszenen, die sich zu einer Groteske zusammenfügen, spiegelt sich eine absurde Realität. Da geht es um Adolf Hitler und die Berliner Mauer, um die Einsamkeit in Städten, um alte Nazis und die jüngere Generation auf der Suche nach einer neuen Identität, um die Gefahr des "Zukunftsterrorismus", um Gastarbeiter und Kriegerwitwen. Hilsenrath reduziert die Sprache auf ihren banalsten Ausdruck und ist doch präzise und hintergründig. Die unbewältigte deutsche Vergangenheit holt seine Figuren immer wieder ein.

      Zibulsky oder Antenne im Bauch
    • 1980

      In der Emigrantencafeteria Ecke Broadway/86. Straße in New York sitzt Nacht für Nacht der deutschstämmige Jude Jakob Bronsky und schreibt an seinem autobiografischen Roman Der Wichser. Sein Leben fristet er als Aushilfskellner und Tellerwäscher, sein Alltag besteht aus dem ewigen Kampf ums Essen, eine Bleibe, einen Busfahrschein. Sein »Geständnis«, das mit dem Motto »Fuck America« beginnt, ist eine böse Satire auf die falschen Versprechungen einer verlogenen Gesellschaft und ein bitteres Resümee des jüdischen Schicksals.

      Bronskys Geständnis
    • 1979

      Anna-Maria Pepperoni, die Mafiaprinzessin aus New York, und Sergej Mandelbaum, der Rabbinersohn aus Moskau, sind schwer ineinander verliebt. Moskauer Orgasmus ist ein ebenso charmantes wie groteskes, zuweilen drastisches Schildbürgerstück, das mit Wonne jede Gelegenheit nützt, gegen die Doktrin von Political Correctness zu verstoßen.

      Gib acht, Genosse Mandelbaum
    • 1978
      4,6(188)Abgeben

      Nacht wird es für die Juden im Ghetto Prokow; eine endlose Nacht, die durch keinen Tag unterbrochen wird, sind Jahre des Grauens, der Verfolgung des entsetzlichsten, unfassbaren Leidens, welches Menschen jemals Mitmenschen zufügten. Eingepfercht im Ghetto, ohne Nahrung, Kleidung, Versorgung vegetieren Menschen in einem grausamen Kampf ums Überleben. Moralische und ethischen Grundsätze - sie zählen nicht mehr; ob der Nachbar, der Freund, der Bruder sterben, ist gleichgültig - nur selber muss man überleben, und nur der Stärkste überlebt. Menschen sind hier zusammen gesperrt, die gezwungen werden, wie Tiere um ihr Leben zu ringen, einen mörderischen Kampf jeder gegen jeden zu führen, die ausgerottet werden, ohne dass sich die Nazimörder die Hände beschmutzen. Hart, drastisch, realistisch, aber ohne Anklage und Polemik erzählt Hilsenrath die Geschichte vom Alltagsleben armer Juden im Ghetto, die Geschichte von Ranek und Debora, sie stehen für alle Menschen, die gnadenlosem Terror ausgesetzt sind, für alle Menschen, die aus religiösen rassistischen oder politischen Gründen gejagt, gemartert und gemordet werden. Mit diesem Roman zeigt Hilsenrath eine furchtbare Epoche in ihren grausamsten Auswüchsen, in der Hoffnung, damit ein Zeichen für ein friedliches Miteinander der Menschen zu setzten.

      Nacht
    • 1977

      Der Nazi & der Friseur

      • 476 Seiten
      • 17 Lesestunden
      4,1(823)Abgeben

      Edgar Hilsenraths Weltbestseller in Neuausgabe »Ich bin Max Schulz, unehelicher, wenn auch rein arischer Sohn der Minna Schulz ...« So beginnt Edgar Hilsenraths berühmter Roman über den SS-Mann und Massenmörder, der in die Rolle seines Opfers Itzig Finkelstein schlüpft und ein angesehener Bürger und Friseursalonbesitzer in Tel Aviv wird. »Dem Romancier Edgar Hilsenrath gelingt in ›Der Nazi und der Friseur‹ scheinbar Unmögliches – eine Satire über Juden und SS ...] Ein blutiger Schelmenroman, grotesk, bizarr und zuweilen von grausamer Lakonik, berichtet von dunkler Zeit mit schwarzem Witz.« (Der Spiegel)

      Der Nazi & der Friseur