Sachsens reicher Schatz prächtiger Bauwerke ist sprichwörtlich. Das architektonische Erbe des Freistaats wurde seit dem Mittelalter bis zum letzten König 1918 maßgeblich vom Geschlecht der Wettiner geprägt. Und auch die Moderne hat dem Gestaltungsspektrum weitere Facetten hinzugefügt. Leider sind einige der Gebäude und Plätze im Laufe der Jahrhunderte und nicht zuletzt kriegsbedingt verloren gegangen. Dieses Buch beinhaltet ästhetisch ansprechende Fotografien von mehr als 100 berühmten und weniger prominenten verschwundenen Orten in Sachsen, deren mitunter spannende Geschichte in kundigen Begleittexten erzählt wird. Warum hatte einst Kurfürst August der Starke die Orangerie, die beim Luftangriff auf Dresden im Februar 1945 bis auf das Portal abbrannte, vom Zwinger in Der Herzogin Garten verlegt? Was passierte mit den Glocken der Chemnitzer Paulikirche, als das Gotteshaus 1961 gesprengt wurde? Welche Dörfer und Ortschaften verschwanden in Folge des Wismut- und Braunkohletagebaus in den 1950er und 1960er Jahren von der Landkarte? Und wie sah es dort zu Zeiten der Rohstoffförderung aus?
Bettina Klemm Bücher



Seit 1969 ist der Kulturpalast Dresden das kulturelle Herz der Stadt. Vor den rußgeschwärzten Ruinen des Schlosses und der Frauenkirche bedeutete der Bau des flachen Glas-Beton-Kastens einen Bruch mit der Vormoderne. Doch Architekt Wolfgang Hänsch schuf in der noch jungen DDR etwas Besonderes: eine Multifunktionshalle für das Volk, in der auch Platz für politische Veranstaltungen war. Ob Dixieland-Festival, TV-Übertragungen von »Ein Kessel Buntes«, Theatervorstellungen oder Konzerte der Dresdner Philharmonie – seit fast 50 Jahren war und ist der »Kulti« aus dem geistig-kulturellen Leben Dresdens nicht mehr wegzudenken. Wertvolle Kunst am Bau wie das Wandbild an der Außenfassade zeugt von seinem architekturhistorischen Wert: Das Gebäude steht seit 2008 unter Denkmalschutz. Zum Unmut vieler wird der Kulturpalast seit 2012 zu einem modernen Konzertsaal umgebaut, der den Ansprüchen der Dresdner Philharmonie genügt. Außerdem wird 2017 u. a. das Kabarett »Die Herkuleskeule« darin eine neue Heimstatt finden. Bettina Klemm hat ehemalige und jetzige Erbauer, Programmleiter, Künstler und Veranstalter befragt und erstmals die Geschichte dieses sozialistischen Prachtbaus aufgeschrieben. Mit ihrer einfühlsamen Studie hat sie ihm ein würdiges Denkmal gesetzt.
Der Dresdner Kulturpalast
- 191 Seiten
- 7 Lesestunden
Seit 1969 ist der Kulturpalast Dresden das kulturelle Herz der Stadt. Vor den rußgeschwärzten Ruinen des Schlosses und der Frauenkirche bedeutete der Bau des flachen Glas-Beton-Kastens einen Bruch mit der Vormoderne. Doch Architekt Wolfgang Hänsch schuf in der noch jungen DDR etwas Besonderes: eine Multifunktionshalle für das Volk, in der auch Platz für politische Veranstaltungen war. Ob Dixieland-Festival, TV-Übertragungen von »Ein Kessel Buntes«, Theatervorstellungen oder Konzerte der Dresdner Philharmonie – seit fast 50 Jahren war und ist der »Kulti« aus dem geistig-kulturellen Leben Dresdens nicht mehr wegzudenken. Wertvolle Kunst am Bau wie das Wandbild an der Außenfassade zeugt von seinem architekturhistorischen Wert: Das Gebäude steht seit 2008 unter Denkmalschutz. Zum Unmut vieler wird der Kulturpalast seit 2012 zu einem modernen Konzertsaal umgebaut, der den Ansprüchen der Dresdner Philharmonie genügt. Außerdem wird 2017 u. a. das Kabarett »Die Herkuleskeule« darin eine neue Heimstatt finden. Bettina Klemm hat ehemalige und jetzige Erbauer, Programmleiter, Künstler und Veranstalter befragt und erstmals die Geschichte dieses sozialistischen Prachtbaus aufgeschrieben. Mit ihrer einfühlsamen Studie hat sie ihm ein würdiges Denkmal gesetzt.