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Nicolaus Sombart

    10. Mai 1923 – 4. Juli 2008
    Über die ' schöne Frau'. Der männliche Blick auf den weiblichen Körper.
    Wilhelm II.
    Jugend in Berlin
    Die deutschen Männer und ihre Feinde
    Capriccio No. 1
    Rendezvous mit dem Weltgeist
    • Als Nicolaus Sombart im Sommer 1945 aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen wird und einen Zielort angeben soll, sagt er spontan: Heidelberg! Heidelberg war, nur soviel wusste er, von Bomben verschont geblieben und besaß eine berühmte Universität. Hier betritt er die Welt von Wissenschaft und Literatur, entdeckt das Heidelberg der zwanziger Jahre, dessen Geist von Gelehrten wie Karl Mannheim und Georg Lukacs geprägt war, und registriert sofort starke reaktionäre Gegenströmungen, die sich etwa in der Person von Carl Schmitt, der immer noch in Heidelberg Einfluß hat, manifestieren. Sombart beschreibt die Träume der ersten Stunde und porträtiert die Protagonisten des Heidelberger Geisteslebens in jenem unterhaltsamen, leichten Ton, der schon seine Erinnerungen „Jugend in Berlin“ auszeichnete: Karl Jaspers, der in den Debatten über die Schuldfrage einen neuen Akzent setzt. Alfred Weber, dessen Kultursoziologie deutsche Geschichte neu schreibt. Die Zirkel um Marianne Weber und Else Jaffé, in denen Max Weber noch immer gegenwärtig ist. Die 'Neuerer', die den Anschluss an die westliche Zivilisation suchen: Dolf Sternberger und Alexander Mitscherlich. Und: die Kommilitonen Hanno Kesting und Reinhart Koselleck.

      Rendezvous mit dem Weltgeist
    • Band 4 der Neuedition von Nicolaus Sombarts autobiografischen Schriften anlässlich seines 100. Geburtstages: Um die Eintönigkeit der dauernden Kontrollgänge auf einem französischen Flugplatz zu überwinden, schafft sich ein junger Wehrmachtssoldat während der endlosen Wachstunden ein zweites Ich: Tabe. Und Tabe ist sein funkelndes Gegenüber, das entwickelt, was die grauenhafte Realität des Kriegsalltags verhindert, denn er will sich von allen Bindungen lösen, um in eine absolute Dimension des Menschseins vorzustoßen, eine Existenz ohne Zwänge. Doch was Tabe plant, führt den Wachmann ins Verderben. — In seiner Novelle — erstmals bei der legendären Tagung der Gruppe 47 am Bannwaldsee gelesen und in der von V. O. Stomps herausgegebenen Reihe „Begegnung der Generationen“ erschienen — sieht Sombart einen „spleenig-spielerischen Beitrag zur Phänomenologie der Überlebensbedingungen des bürgerlichen Subjekts im Zeitalter seiner Liquidierung“. Die Herausgeberin Carolin Fischer ist Professorin für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Pau (Frankreich). Thomas Sparr (geb. 1956) ist Literaturwissenschaftler. Er lehrte u. a. an der Hebräischen Universität in Jerusalem und ist heute Editor-at-Large beim Suhrkamp Verlag.

      Capriccio No. 1
    • An Carl Schmitt (1888-1985), dem Staats- und Verfassungstheoretiker, der vier Epochen der deutschen Zeitgeschichte kommentierend und analysierend begleitet hat, scheiden sich die Geister. Für die einen ist er der Ideologe des demokratie- und parlamentarismusfeindlichen Totalitarismus, für die anderen ist er der bedeutendste Theoretiker des Konzepts vom handlungs- und entscheidungsfähigen Machtstaat. Für den Kultursoziologen Nicolaus Sombart ist Carl Schmitt der letzte dezidierte Vertreter des Ordnungsdenkens des patriarchalischen Zeitalters, der das Aufkommen 'matriarchalischer' Gesellschaftsstrukturen verzweifelt und vergeblich abzuwehren versucht hat: einmal in der traditionellen Form der 'Selbsterzeugung des Mannes', als Abwehrstrategie gegen das Weibliche. Dann in der Form der mythischen Beschwörung - einem Versuch, die 'Dimension des Weiblichen' in die Theoriebildung einzubeziehen. In der Analyse von Leben und Werk von Carl Schmitt - einer Fallstudie - bietet Sombart eine Mentalitätsgeschichte der 'deutschen Männer' und diagnostiziert die antiliberale, antiparlamentarische und antifeministische Grundstruktur ihres Denkens als Ausdrucksform eines viril-martialischen Macht- und Herrschaftswillens, in dem sich die Obsessionen und Phantasmen der politischen und intellektuellen Eliten des wilhelminischen Deutschlands brechen. Im Mittelpunkt des Buches steht die Frage nach dem Antisemitismus als integrierendem Faktor des deutschen Politikverständnisses. Warum ist 'der Jude' für die deutschen Männer 'der Feind', der vernichtet werden muß? Sombarts Antwort geht von einer Interpretation des von Carl Schmitt gern zitierten Verses von Theodor Däubler aus: 'Der Feind ist meine eigene Frage in Gestalt'.

      Die deutschen Männer und ihre Feinde
    • Jugend in Berlin

      • 301 Seiten
      • 11 Lesestunden
      3,5(2)Abgeben

      Nicolaus Sombart, dem Sohn des bekannten Nationalökonomen Werner Sombart, ist mit seinem Buch 'Jugend in Berlin' - es wurde 1987 vorn SFB verfilmt - ein wichtiges Zeitdokument gelungen, das Aspekte der Jahre 1933-1943 in Erinnerung bringt, die in den üblichen Darstellungen dieser Periode vergessen scheinen. Sombarts Elternhaus stand im alten Grunewaldviertel - im Rückblick eine Idylle, fern der Massenaufmärsche im Zentrum der Reichshauptstadt. Die Bibliothek des Vaters und der Salon der Mutter bildeten die Pole einer eigenwilligen, intellektuell und künstlerisch vielseitigen Jugend, die bis zur Einberufung in die Wehrmacht von den politischen Ereignissen auffallend distanziert blieb. Mit viel Poesie und Präzision wird eine eigentümliche Zauberbergatmosphäre beschworen: der Lebensstil des Vaters, die kosmopolitische Geselligkeit der Mutter, die Erlebniswelt der bündischen Jugend, erste Beziehungen zu Mädchen, prägende Jugendfreundschaften; vor allem aber auch die zahllosen, bedeutenden und bedeutsamen Menschen, die im Hause Sombart verkehrten: letzte Repräsentanten des 'Alten Europa' wie Graf Keyserling, André Germain und Helene von Nostitz; heute vergessene Dichter wie Bruno Goetz und der Georgier Grigol Robakidse; oder ein noch unbekanntes Talent wie der junge Sergiu Celibidache. Sie alle werden meisterhaft beschrieben. Das Porträt seines Vaters, des 'Herrn Geheimrat', und die Gespräche mit dem 'Preußischen Staatsrat' Carl Schmitt, können darüber hinaus beanspruchen, wichtige Beiträge zur Erforschung der geistigen Haltung jener bildungsbürgerlichen Elite zu sein, die sich der Zerstörung 'ihres' Deutschland durch Hitler nicht zu widersetzen verstand. Das ist die andere Dimension dieses Buches: Ohne die Tabus der Rechten und der Linken zu respektieren, geht hier jemand in extremer Subjektivität der Frage nach den mutmaßlichen Ursachen des 'deutschen Sonderweges' nach, wobei - jenseits der autobiographischen Anekdote - Antisemitismus, Männerbundtradition und Matriarchatsmythos zu zentralen Themen eines originellen Deutungsversuches werden.

      Jugend in Berlin
    • Band 3 der Neuedition von Sombarts Autobiografie anlässlich dessen 100. Geburtstages im Mai 2023: Ein junger Deutscher reist in den fünfziger Jahren nach Paris, um eine wissenschaftliche Arbeit über den Ursprung der Soziologie aus dem Geist der Französischen Revolution zu schreiben. Er wohnt in dem kleinen Hotel „Henri IV“ an der mysteriösen Place Dauphine. Zwischen Bibliothèque Nationale und den „Salons“, zwischen Sorbonne und den „Deux Magots“, zwischen Lesen und Leben, Schreiben und Lieben erschließt sich die kulturelle Topographie der legendären Stadt. Sein Interesse als Soziologe muss es sein, als „teilnehmender Beobachter“ in das Zentrum der Pariser Gesellschaft vorzudringen. Den Weg dorthin weisen ihm kluge Männer wie Maxime Leroy, Gaston Bachelard, Pierre Bertaux, Joseph Breitbach und faszinierende Frauen, mit denen er die verschiedenen Etappen einer erotischen Initiation durchläuft. Nicolaus Sombart erzählt dieses Stück seines Lebens wie einen Roman, voller Ernsthaftigkeit und Witz, voller Geschichten und intelligenter Betrachtungen. Die Herausgeberin Carolin Fischer ist Professorin für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Pau (Frankreich); Reinhard Blomert lehrte Soziologie in Paris und Graz und war zuletzt Chefredakteur des „Leviathan“ am Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung.

      Pariser Lehrjahre