Empowerment, Entwicklung,Erneuerung
Ohne Frauen geht es nicht voran






Ohne Frauen geht es nicht voran
Die Diskriminierung der Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dauert an, weil strukturelle Ungleichheit besteht und sich durch Gewalt gegen Frauen und weiter bestehende Vorurteile verstärkt. Wollen wir weitere 100 Jahre auf die Gleichstellung warten? Die Hoffnung der Frauen ist die Umsetzung der UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung bis 2030. Die Autorin analysiert, wie sich in den letzten 25 Jahren, seit der Weltfrauenkonferenz in Peking 1995, die Lage der Frauen weltweit verbessert oder auch verschlechtert hat. 25 Jahre nach der Weltfrauenkonferenz in Peking können allgemeine Fortschritte in Verfassung und Recht festgestellt werden. Dennoch bleibt die strukturelle Diskriminierung der Frauen. 1995 wurde eine systemische Transformation der Weltgesellschaft und Weltwirtschaft gefordert, um Diskriminierung zu überwinden. Dennoch ist die Rechtslage weltweit auch heute noch sehr unterschiedlich wie auch Lebens- und Arbeitsbedingungen und der Zugang zu politischer und wirtschaftlicher Macht. Frauen erleben täglich Diskriminierung, in der Arbeitswelt, in der Gesellschaft und in der Politik. Sie sterben an häuslicher Gewalt, im sicheren Heim, weil sie Frauen sind. Keine Frau ist vor Diskriminierung gefeit, aber nur wenige Frauen können ihr Recht auf Nicht-Diskriminierung durchsetzen Zentrales Thema war und bleibt Armutsbekämpfung. Die Feminisierung von Armut ist eine Herausforderung. Immer noch sind 70 Prozent der in absoluter Armut lebenden Personen Frauen – trotz Weltfrauenkonferenzen, trotz Millenniums-erklärung, trotz der UN-Agenda 2030, die niemand zurücklassen will. Immerhin sind 2020 viele Frauen wie Männer weniger arm und müssen nicht hungern. Die Covid-19- Pandemie wird das wieder verschlechtern. Die Feminisierung der Armut verletzt Menschenrechte von Frauen, weil sie ihre sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bedürfnisse nicht einfordern können. Dabei geht es um materielle Armut, aber auch um den Zugang zu Ressourcen. Öffentliche Dienstleistungen der Daseinsvorsorge für Bildung, Mobilität, Gesundheit stehen Frauen vor allem in ländlichen Gebieten nicht zur Verfügung. Ohne eine dauerhafte Beseitigung der Diskrimierung von Frauen werden sich die globalen Probleme nicht lösen lassen.
Mit Binnenmarkt und Währungsunion hat Europa die ersten richtigen Antworten auf die Herausforderungen der Globalisierung gefunden. Dies reicht jedoch nicht aus, die Zukunft muss gestaltet werden. Auf dem Gipfel von Lissabon verabredeten die Staats- und Regierungschefs, »die Union zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen, einem Wirtschaftsraum, der fähig ist, ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren Zusammenhalt zu erzielen.« Davon ist Europa weit entfernt. Wachsende Arbeitslosigkeit und Armut fordern den Sozialstaat heraus genauso wie die demografische Entwicklung. Die Beseitigung der Barrieren im EU-Binnenmarkt, Innovation und Nachhaltigkeit des Wirtschaftswachstums sind trotz aller Fortschritte nicht ausreichend durchgesetzt. Besonders betrüblich ist der Zustand der Investitionen – in Forschung und Entwicklung, in kleinere und mittlere Betriebe, in die lebenslange Bildung und Qualifizierung der Menschen. Europas Potential sind die Menschen. Die Beiträge zur Europäischen Wirtschaftspolitik wollen die Debatte über Notwendigkeit und Herausforderungen von Wirtschaftsregierung und mehr demokratischer Legitimation anregen, die im Zeichen der Globalisierung unentbehrlich erscheinen.
Finanzmarktkrisen haben Einfluss auf Wachstum und Beschaftigung in Europa. Die Globalisierung macht Finanzmarkte zu Machtfaktoren fur gesellschaftliche, wirtschaftliche und soziale Entwicklungen. Daher besteht Interesse an Finanzmarktstabilitat. Eine effiziente und koordinierte Regulierung und Aufsicht gehoren ebenso zu den Zukunftsaufgaben wie die Europaische Wahrungsunion oder die Einbindung des privaten Sektors in die Krisenpravention. Die Beitrage von Rolf Breuer, Willem Duisenberg, Hans Eichel, Horst Kohler, Ernst Welteke u.a. analysieren und bewerten die Entwicklungen und machen Vorschlage, wie Finanzmarktstabilitat verbessert werden kann. Im Mittelpunkt stehen europaische Handlungsansatze, auch fur den Investoren- und Verbraucherschutz und fur Arbeitsplatze. Soziale Fragen werden aufgezeigt, um die Chancen und Risiken der globalisierten Finanzmarkte zu beleuchten. Die Bedeutung dieser Fragen wird umso wichtiger, als Finanzmarktstabilitat ein offentliches Gut ist, auf das Burger einen Anspruch haben. Christa Randzio-Plath, Vorsitzende des Ausschusses fur Wirtschaft und Wahrung im Europaischen Parlament, ist wirtschafts-, steuer-, und wahrungspolitische Sprecherin der Gruppe der SPD-Abgeordneten.