Chronik der Stadt Dierdorf und der Grafschaft Wied - Teil II.
Nach Aufzeichnungen des Dierdorfers Hauptlehrers Wilhelm Groß
Michael Meyer ist ein anerkannter Literaturwissenschaftler mit über dreißig Jahren Erfahrung in der Lehre von Literatur und kreativem Schreiben, spezialisiert auf amerikanische Literatur. Seine Artikel erschienen in angesehenen Fachzeitschriften und er ist eine international anerkannte Autorität für Henry David Thoreau. Meyers Bücher befassen sich mit literarischer Analyse, untersuchen die politische Wirkung von Werken und machen Literatur für Studenten zugänglich. Seine Arbeit bietet tiefe Einblicke in das amerikanische literarische Erbe und wie Literatur die Gesellschaft prägt und widerspiegelt.






Nach Aufzeichnungen des Dierdorfers Hauptlehrers Wilhelm Groß
Eine Szene und diverse Theorien
Die Grundlage dieses Buches bildet ein Interview mit einer Erstklässlerin zur Zahl Null. Dieses wurde mit verschiedenen theoretischen Perspektiven unter Nutzung einer interpretativen Methode analysiert. Die Perspektiven entstammen der Mathematik, ihrer Didaktik sowie diverser Bezugsdisziplinen (u. a. Germanistik, Naturwissenschaftsdidaktik, Philosophie und Soziologie). Ziel der Analysen (der Geschichten) ist die interaktionistische Rekonstruktion des Gespräches: Was erlaubt die jeweilige Theorie zu erfassen? Anschließend werden die Analysen verglichen, um Spezifika und den Mehrwert herauszustellen.
Häufig wird Mathematik als schwierig und formal wahrgenommen, während die Schulmathematik der Grund- und unteren Sekundarstufe als einfach und verständlich gilt. Beide Ansichten sind jedoch unvollständig. Beginnen wir mit der Arithmetik in der Grundschule: Warum hat eine Division nur ein Ergebnis? Woher stammen die natürlichen Zahlen? Elementare Mathematik beschränkt sich nicht nur auf die vier Grundrechenarten. Der Mathematikunterricht umfasst sowohl das Wissen über mathematische Objekte als auch deren Ursprünge und Beziehungen. Die Schulmathematik sollte aus einer höheren Perspektive betrachtet werden. Das Konzept des Buches ist klar: Es geht primär um die Einführung in mathematische Denk- und Schreibweisen, gefolgt vom Erlernen spezifischer Inhalte. Vorbereitende Aufgaben, die auf der Mathematik der Grund- und unteren Sekundarstufe basieren, sollen einen Einblick in die Kapitelinhalte bieten, um mögliche Schwierigkeiten zu verringern. Der Fokus liegt auf der Darstellung und dem Umgang mit Inhalten, wobei Definitionen, Sätze und Beweise im Mittelpunkt stehen. Oft wird zwischen formalen und prosaischen Darstellungen gewechselt, um das Verständnis der Leserschaft (Lehramtsstudierende für Primarstufe, Sonderpädagogik und Sekundarstufe I) zu fördern. An einigen Stellen werden mathematische Details in der Prosaform vereinfacht, was Mathematikexperten möglicherweise verzeihen mögen.
Die Studie beleuchtet die musikbezogene Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in Wien um 1900 und reflektiert Hermann Bahrs Diagnose über die Stadt als Ort der Erinnerungskultur. Sie analysiert, wie die Musikkultur der Wiener Moderne im Kontext der Urbanisierung des 19. Jahrhunderts geprägt wurde. Durch eine Vielzahl von Quellen werden sowohl Musikausstellungen als auch Werke wie Richard Strauss' und Hugo von Hofmannsthals "Rosenkavalier" betrachtet, um die zentrale Rolle der Geschichtsvergewisserung in dieser Zeit zu verdeutlichen.
A Familienbuch - B Melderegister
Seit der Veröffentlichung des ersten jüdischen Familienbuches der Stadt Dierdorf sind nun sechs Jahre vergangen. In dieser Zeit wurden viele Korrekturen auf Grund neuer Forschungsergebnisse durchgeführt. Damit wurde es notwendig, den Band neu aufzulegen. Neben den in Dierdorf geborenen Juden und deren Familienangehörigen wurden auch alle Zugereisten, die sich nur vorübergehend in Dierdorf aufhielten, nebst ihren Familienangehörigen aufgenommen. Sie stellen zahlenmäßig den größten Anteil. Insgesamt werden Verbindungen zu 740 Orten in Deutschland und nochmals zu 300 Orten im Ausland nachgewiesen. Das auf jüdische Mitbürger bezogene Melderegister der Stadt Dierdorf beginnt im Jahre 1880 und endet im Jahre 1939. Das Register zeigt deutlich, welche Bedeutung die jüdischen Geschäftsleute für das Leben und den Handel in Dierdorf hatten. Von dieser Vielfalt kann man heute hier wie andernorts nur träumen.
Koch- und Backrezepte des 19. Jahrhunderts aus dem Eifelort Kronenburg
Die Kölner Metzgerstochter Anna Görrig heiratete im Jahre 1856 den Kronenburger Hüttenbesitzer Friedrich gen. Fritz Faymonville. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes schien es ihr an der Zeit, einen Leitfaden für die tägliche und besondere Küche niederzuschreiben. So legte sie also im Jahre 1859 ein kleines Büchlein mit dem Titel Kochbuch von Anna Faymonville geb. Görrig 1859 Cronenburg bei Stadtkyll an. Hier finden sich 116 Koch, Back und Einweck-Rezepte für die tägliche und die besondere Küche. Daneben gibt sie einige Empfehlungen für die kleinen und größeren Wehwehchen im Laufe eines Lebens wie z. B. gegen Keuchhusten oder Leibschmerzen. Die Rezepte eigneten sich für große und kleine Familien oder auch für die spätere Gastronomie ihrer Tochter Katharina gen. Nettchen Faymonville im Burghaus Kronenburg. Zitat Nettchen: In Kronenburg machen die Höhenluft, die Weite und die Ruhe aus jedem einen neuen Menschen, der isst, was ich koche. Mengenangaben fehlen meist, da eine geübte Köchin wie Anna stets nach Anzahl der zu beköstigenden Personen agierte. Die Rezepte werden in der Schreibschrift Kurrent und in Druckschrift wiedergegeben und in einem anhängenden Glossar weitgehend unbekannte Wörter und Begriffe erläutert.
Das Leben der Dierdorfer Juden im Spiegel der jüdischen Presse
Die Jüdischen Zeitschriften und Zeitungen waren stets Verbindungsglied und Kommunikationsorgan der in Europa ansässigen Juden. Durch deren Digitalisierung war es möglich, mehr Licht in das jüdische Leben in Dierdorf zu bringen. Insgesamt 323 Berichte in 36 jüdischen Zeitungen aus den Jahren 1836 bis 1937 geben einen Blick auf 100 Jahre jüdische Geschichte der kleinen Westerwaldstadt. Insgesamt war die jüdische Synagogengemeinde in Dierdorf eine sehr lebendige Gemeinde, die weit über ihre Grenzen hinaus im Lande Beachtung fand. Motoren waren meist die jüdischen Lehrer, die ihr Volk motivierten, sich ihres Jüdisch-seins bewusst zu werden. Besonders hervorzuheben sind die 1920er Jahre. Trotz des vorherrschenden Antisemitismus bemühte man sich nach besten Kräften, die jüdischen Werte herauszustellen und die Menschen wieder stolz auf ihre Religion sein zu lassen. Aus dieser Jugend hätte mal ein lebendiges Judentum in Deutschland entstehen können, wenn es nicht durch die christlichen Mitbürger zunichte gemacht worden wäre. Die jüdische Synagogengemeinde Dierdorf verdient es, dass man ihrer nicht nur am 9. November gedenkt und damit an ihren Tod erinnert, sondern dass man sich vor allen Dingen an ihr Leben erinnert.
Von der Abduktion zum Argument
Das Entdecken und das Begründen im Mathematikunterricht bilden das Thema der vorliegenden Arbeit. Sowohl auf theoretischer als auch auf empirischer Basis wird eine mathematikdidaktische Theorie vorgestellt, die sowohl Begründungen als auch Entdeckungen sowie ihre Zusammenhänge beim Mathematiklernen zu analysieren ermöglicht. So wird es möglich, die Kreativität von Hypothesen, die Plausibilität von Hypothesen, den Begründungsbedarf von Hypothesen, die Schlüssigkeit bzw. Überzeugungskraft von Begründungen sowie die Interaktionsprozesse zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen beim Entdecken und Begründen zu erfassen. Rekonstruktionen mathematischer Lernprozesse verdeutlichen die Anwendbarkeit und innere Kohärenz des erstellten Begriffsnetzes.
Rabbiner in bedrängter Zeit
"HERR BAECK, SIE LEBEN NOCH?" ADOLF EICHMANN, APRIL 1945
Was bleibt vom Gehalt der Reformation nach dem Jubiläumsjahr 2017? Was bedeuten die reformatorischen Grundunterscheidungen zwischen »geistlichem« und »weltlichem« Regiment, zwischen dem Menschen als »Christperson« und als »Weltperson« für das Zusammenleben in der spätmodernen, pluralistischen Gesellschaft Europas? Diese Fragen, die insbesondere für das Konzept einer selbstkritischen Bildung zentral sind, diskutieren Theologen und Kulturwissenschaftler aus Warschau und Bonn, um den Geist des zusammenwachsenden, aber auch immer wieder herausgeforderten und gefährdeten Europa näher zu bestimmen. Im Mittelpunkt steht dabei die Vorstellung eines aufgeklärten europäischen Bürgertums. After the Reformation. German-Polish Contributions in an European Context What remains of the content of the Reformation after the Jubilee Year 2017? What do the fundamental Reformation distinctions between »spiritual« and »worldly« government, between man as »Christ person« and as »world person« mean for living together in the late modern, pluralistic society of Europe? Theologians and cultural scientists from Warsaw and Bonn discuss these questions, which are particularly central for the concept of a self-critical education, in order to determine more closely the spirit of a Europe that is growing together, but also repeatedly challenged and endangered. The focus is on the idea of an informed European citizenship.