Die achte wissenschaftliche Tagung der Peter-Hacks-Gesellschaft hatte die Geschlechterverhältnisse im Werk des Dichters zum Thema. Welches Bild von Weiblichkeit transportiert Peter Hacks, in dessen Texten es auf den ersten Blick an starken Frauenfiguren nicht mangelt? Welchen Stellenwert hat sein Werk unter Gesichtspunkten der gegenwärtigen Debatten um die Gleichstellung der Geschlechter? Das Spektrum der Referate reicht von der Frau in feudalen Verhältnissen im »Volksbuch vom Herzog Ernst« bis zur Betrachtung der Gedichte in Bezug auf die Verwertbarkeit für die »Queer Studies«. Das erste Jahrbuch der PHG enthält neben den Referaten nun erstmals weitere Materialien aus der Forschung, eine Bibliografie der Neuerscheinungen und ein Verzeichnis der Aufführungen der Stücke von Peter Hacks.
Kai Köhler Bücher






Peter Hacks wird oft als aristokratischer Dichterfürst dargestellt, der aus selbstgewählter Distanz auf seine Umgebung blickte. Tatsächlich suchte er beständig den intellektuellen Austausch, pflegte zugunsten der inhaltlichen Auseinandersetzung Freund- und Feindschaften gleichermaßen. Das Jahrbuch versammelt die Beiträge der Neunten wissenschaftlichen Tagung zu Leben und Werk des Dichters, die sich der Frage widmete, welche literaturpolitischen Interventionsstrategien an diesem Geflecht deutlich werden. Die Referenten nehmen u. a. Heiner Müller, Wolf Biermann, Hans Magnus Enzensberger und James Krüss in den Blick. Ergänzende Aufsätze und Essays aus der aktuellen Forschung sowie ein Überblick über neue Inszenierungen und Buchneuerscheinungen von und über Peter Hacks komplettieren den Band.
Klassik in den Kämpfen ihrer Zeit
Personen, Werke, Zusammenhänge, Gebrauchsweisen in der Musik
In diesem Buch geht es um das Politische der „klassischen“ Musik, die oft als bloße Repräsentationskunst unterschätzt wird. Viele Komponisten nahmen an den Kämpfen ihrer Zeit Anteil oder wurden für diese Kämpfe benutzt. Auch viele ihrer Werke sind politisch, sei es durch Texte oder programmatische Erklärungen, sei es – abstrakter – durch die Gestaltung von Zeit und Entwicklung, die einem Geschichtsbild entspricht. Vorgestellt werden bürgerliche Komponisten wie Beethoven, Wagner, Tschaikowsky und Strauss, vor allem aber kommunistische Musiker aus Deutschland (Eisler, Dessau) und die sowjetische Musik. Ein Abschnitt behandelt den aktuellen Umgang mit dem Erbe in Film und Theater sowie Operninszenierungen, die zumeist unfreiwillig den ideologischen Niedergang des Bürgertums auf die Bühne bringen.
Staats-Kunst
- 151 Seiten
- 6 Lesestunden
Gerecht zu sein, die Zeiten sind nicht schlecht. Doch wer nur Dresche kriegt, ist manchmal nicht gerecht. Sie haben so viel Steine in die Leier mir geschmissen, Da ist mir die lobende Seite gerissen. Peter Hacks, Zeitgedicht Mit Fug kann 2008 literarisch als Peter-Hacks-Jahr bezeichnet werden. Unter den zahlreichen publizistischen und künstlerischen Aktivitäten um den 80. Geburtstag und 5. Todestag des Dichters fand auch eine erste wissenschaftliche Tagung der Peter-Hacks-Gesellschaft statt, die der Forschung neue Impulse gab. „Staats-Kunst. Der Dramatiker Peter Hacks“ - das Thema zielte ins Zentrum seines geistigen Universums: Es ging um Haltungen des Dichters zu Fragen der Politik und der Ästhetik, und zwar am Beispiel der Gattung, in der er das meiste geleistet hat: der Dramatik. Dieser Band enthält sämtliche Beiträge von Ute Baum, Rüdiger Bernhardt, Hans-Jochen Irmer, Kai Köhler, Gunther Nickel, Volker Riedel, Philipp Steglich und Heidi Urbahn de Jauregui, ergänzt um den Tagungsbericht von Bernadette Grubner und die Resonanz auf die Tagung in den Medien.
Reiche Gleichheit
- 176 Seiten
- 7 Lesestunden
Wirtschaft ist ein zentrales Motiv im Werk von Peter Hacks. Welche Stellung bezog Hacks zu zeitgenössischen Entwicklungen – insbesondere zu wirtschaftspolitischen Konflikten in der DDR und damit zur Frage nach dem Sozialismus als eigenständige Epoche zwischen Kapitalismus und Kommunismus? Welche verallgemeinerbaren Aussagen über Ökonomie lassen sich aus diesen Stellungnahmen herausarbeiten, und wie sind sie vom heutigen Kenntnisstand aus zu bewerten? In welcher Weise sind die Positionen im dramatischen Werk entwickelt, auch im Vergleich mit Theaterstücken anderer Autoren der DDR? Welches sind die Potentiale, die dieses Werk heute hat? Diese Fragen klärten die Referenten auf der Hacks-Tagung 2014, deren Vorträge hier gesammelt vorliegen.