Ein kleines literarisches Meisterwerk Weil Emmas Vater im Krankenhaus liegt und von ihrer Mutter versorgt wird, muss Emma eine Zeitlang bei Verwandten wohnen, die sie kaum kennt. Sie spürt schon bei ihrer Ankunft, dass sie nicht willkommen ist, obwohl ihr Onkel sich sehr um sie bemüht. Aber ihre Tante ist ein Ekel. Nur wenn Emma am Strand spielt, kann sie dem Alltag entfliehen. Meisterlich gelingt es Paula Fox, die gespannte Atmosphäre und Emmas Gefühle in Worten wiederzugeben.
Paula Fox Bücher
Paula Fox war eine amerikanische Autorin, deren Werke sich oft mit der Komplexität menschlicher Beziehungen und der Suche nach Identität befassten. Ihr Schreiben zeichnete sich durch scharfe psychologische Einblicke in ihre Charaktere und eine feinfühlige Darstellung der menschlichen Erfahrung aus. Fox verband meisterhaft Themen wie Verlust, Erlösung und Widerstandsfähigkeit und bot den Lesern tief bewegende und zum Nachdenken anregende Erzählungen. Ihre unverwechselbare Stimme in der Literatur hinterließ einen unauslöschlichen Eindruck.







Luisa
Roman
Luisa de la Cueva, die auf der kleinen Karibikinsel San Pedro zur Welt kommt, ist die Tochter eines reichen Plantagenerben und einer Küchenhilfe. In ihrer frühen Kindheit vor allem von der Schönheit der Insel und der Liebe ihrer Großmutter erfüllt, wird Luisa schon bald mit den dunklen Seiten des Lebens konfrontiert: Machtkämpfe, die harschen Gesetze sozialer Hierarchie. Als Revolutionsgerüchte aufkommen, emigriert die Familie nach New York, lebt in einer Kellerwohnung, wo der einst klingende Name des Vaters nichts mehr bedeutet. Luisa geht zur Schule, lernt Englisch, wird erwachsen, putzt bei fremden Leuten – eine stille Zeugin und Beobachterin fremder Leben, die genau darin eine Art Freiheit findet.
"Der Kälteste Winter" schließt an Fox' Erinnerungen "In fremden Kleidern" an und gewährt abermals faszinierende Einsichten in ein bewegtes Leben. Ein Blick zurück zu den eigenen Anfängen und auf eine aus der Agonie des Krieges wiedererwachende Welt.Paula Fox ist dreiundzwanzig, als sie im Jahre 1946 im Hafen von New York ein notdürftig umgebautes Kriegsschiff besteigt, um in der Alten Welt neue Erfahrungen zu sammeln. London, Warschau, Paris, Prag. Leere Schlösser, zerstörte Kathedralen, Francos Spanien, wo ihr Großonkel Antonio in einer uralten Villa lebt, schäbige Pensionen, in denen sie friert, skurrile Personen - überall hallt ihr das Echo des gerade vergangenen Krieges entgegen, sind die Wunden der Menschen und Städte spürbar.
Ein Bild von Ivan
- 122 Seiten
- 5 Lesestunden
Ivan ist ein einsames Kind: Sein Vater ist meist verreist, seine Mutter seit vielen Jahren tot. Einzig die haitianische Haushälterin Giselle kümmert sich liebevoll um ihn. Das ändert sich, als sein Vater beschließt, ein Portrait von Ivan anfertigen zu lassen: In dem jungen Maler Matt und der eigens für ihn engagierten Vorleserin Miss Manderby findet Ivan neue Freunde ...
Am Vorabend ihrer Reise nach Afrika warten Laura Maldonada Clapper und ihr zweiter Mann Desmond in einem New Yorker Hotelzimmer auf die Ankunft der Gäste für ein kleines, familiäres Abendessen: Lauras Bruder Carlos, Clara, ihre schüchterne Tochter aus erster Ehe, und Peter, ein melancholischer Lektor, der Laura schon lange verehrt. Was zunächst wie ein freundschaftlicher Abschiedsabend beginnt, entwickelt sich zunehmend zu einem beklemmenden Schlagabtausch. Laura steuert das Spiel der Andeutungen und Verletzungen mit grausamer Herrschergeste. Sie verschweigt, was sie schon seit Stunden weiß: ihre Mutter, die dunkle Mitte der Familie, ist am Morgen an einem Herzanfall gestorben. Ein dichter, hervorragend konstruierter Roman, der einen einzigen Abend und den darauffolgenden Tag schildert und dabei die ganze Geschichte der Familie Maldonada erzählt.
Jessie ist dreizehn und verdient sich mit seinem Flötenspiel ein bisschen Geld in den Docks von New Orleans. Doch dann wird er auf einen Sklavenfrachter verschleppt. Auf der »Moonlight« fährt er mit bis nach Afrika, wo schwarze Gefangene an Bord genommen werden. Jessie soll sie mit seiner Musik zum Tanzen verführen, damit sie die Strapazen der langen Überfahrt besser durchhalten. Monate vergehen ... Als Jessie endlich wieder in Amerika an Land geht, sind er und ein kleiner Junge die einzigen Überlebenden der Schiffsreise. Was ist unterwegs passiert?
Elizabeth (12) verbringt ihre Ferien mit der Grossmutter auf einer kleinen Insel in einer Hütte ohne Strom und Wasser. Als klar wird, dass die alte Frau wegen ihrer Herzkrankheit nicht alleine bleiben darf, wird Elizabeth bewusst, dass sie ungefragt eine wichtige Aufgabe übertragen bekommen hat.
Kalifornische Jahre
- 512 Seiten
- 18 Lesestunden
Amerika 1940: Die USA sind im Begriff, in den Krieg einzutreten; die Bevölkerung hat sich gerade von der Depression erholt; zahlreiche europäische Emigranten prägen das tägliche Leben. Und in dieser merkwürdigen - und heute längst nicht mehr existierenden - Welt zieht die siebzehnjährige Protagonistin Annie Gianfala für einige Jahre von New York nach Kalifornien. Annies Schicksal ist verwoben mit dem der Menschen, denen sie begegnet, unter ihnen drei Männer, die für sie besonders wichtig werden: ihr Vater, ein Maler, dessen zahlreiche Frauenbeziehungen von seiner großen Unzuverlässigkeit geprägt sind; ihr späterer Ehemann, von dem sie sich jedoch bald wieder scheiden läßt; und ihr Geliebter, der jedoch seine eigene Familie nicht für sie verlassen möchte. „�Kalifornische Jahre“� ist eine Variation des klassischen Bildungsromans, geschrieben in der Tradition der besten amerikanischen Erzähler der Moderne, mit denen Paula Fox mittlerweile in einem Atemzug genannt wird: zurückhalten und undramatisch, nüchtern und genau, und dennoch versehen mit einem überraschenden Reichtum an Details und Farbe, der die Vierziger Jahre im Umkreis von Hollywood auf schillernde Art wiederaufleben läßt.
In fremden Kleidern
Geschichte einer Jugend
Fox erzählt uns von einer Kindheit und Jugend -- ihrer Jugend --, die mit einer Unsäglichkeit beginnt und danach noch zahlreiche Unsäglichkeiten bereithält. Nach der Geburt wird das kleine Mädchen von den Eltern erst einmal ins Waisenhaus gesteckt und später mal hier, mal dort abgestellt. Bei der Großmutter oder bei Verwandten, egal. Die Eltern -- die Mutter Schauspielerin, der Vater Drehbuchautor -- tauchen nur hin und wieder auf. Und dann zumeist, um das Kind wieder woandershin zu verfrachten. Nach Kuba, Florida oder Kalifornien, egal. Wie soll man da heimisch werden in seiner Haut? Oder wissen, wohin man gehört? Sicherlich nicht an die Seite dieses Matrosen, der doppelt so alt ist wie man selber, den man auch nicht sonderlich mag, den man aber heiratet, weil man sich "keine Alternative dazu vorstellen" kann. Auch an dieser Weggabelung steht das Mädchen, wie so oft, allein. Als sie von ihrem Vater, weil sie noch nicht volljährig ist, die schriftliche Einwilligung erbittet, kommentiert er das von ihm telegrafierte Einverständnis mit den Worten: "Wenn es das ist, was du willst".



