Jizchak Katzenelson, ein jüdischer Dichter aus Polen, verfasste ein bedeutendes Poem über den Widerstand der Juden im Warschauer Ghetto. Der auf Jiddisch geschriebene Text wurde im KZ vergraben und später nach Israel geschmuggelt. Biermann übersetzte es meisterhaft ins Deutsche. Katzenelson wurde in Auschwitz ermordet.
Wolf Biermann Bücher
- Preußischer Ikarus






»Barbara« versammelt unerhörte Herzblatt-Novellen von außergewöhnlichen Charakteren, denen Wolf Biermann begegnet ist. In 18 oft hinreißend kuriosen, oft zärtlich-rabiaten Erzählungen führt uns der Poet seine Zeitgenossen vor Augen: berühmte wie unberühmte. Da ist Ruth Berlau, die tragische Geliebte Brechts, die sich ihre übermächtige Feindin Helene Weigel nicht kleinreden lassen will – und schon gar nicht kleinsingen! Biermann erzählt die wahre Geschichte von der »beißwütigen Barbara« und vom Mann, der sich für Rembrandt hält. Vom Ostberliner Stricher, dessen Frau Monika ihm das Brotmesser in den Rücken rammt, oder von seiner Liebesaffäre mit einer zerbrechlichen Geigen-Gitarre. Der nette alte SS-Mann in Ostberlin fragt: Bin ick’n Mensch? Und unvergesslich: Biermanns im doppelten Sinn schlagfertiger Freund Manfred Krug, der einen Volkspolizisten in den Wahnsinn treibt. Erstmals erzählt Wolf Biermann von proletarischer Sexualaufklärung und warum seine Mutter ihn ohrfeigte, ein einziges Mal. In seinem Ostberliner Lotterbett liegt die traumhafte Geliebte Garance, die sich an der langen Leine der Stasi in Westberlin prostituieren muss. In diesen und weiteren Storys zeichnet Wolf Biermann ein berührendes, vielfältiges Bildnis von der Liebe und von tapferen Menschen in bewegten Zeiten.
Berlin, du deutsche deutsche Frau
- 119 Seiten
- 5 Lesestunden
'Berlin ist meine erste Liebe seit 1955. Und die Stadt wurde meine alte Liebe, weil ich mich immer wieder neu in sie verliebt habe. Ach! solch eine kapriziöse Dauergeliebte muss der Poet bei mancher Gelegenheit neu besingen, verdichten und im Streit auch zerdichten. Sie will besänftigt werden, gefeiert, betrogen, wieder verführt und womöglich beseligt. Also finden sich in diesem Buch rabiate Liebeslieder, zärtliche Wutballaden und Sehnsuchtsgesänge versammelt, Pasquille in Zeiten der Diktatur, poetische Sittenbilder vom Alltag, politische Gassenhauer und plebejische Elegien.'
"Wir naschen Dill, und du hältst still, wenn ich dich zärtlich kämme ..."Sie ist erotisch und zuweilen melancholisch, allerinnigst und schön die Liebespoesie von Wolf Biermann. Andreas Öhler hat die schönsten Gedichte und Lieder der letzten Jahrzehnte zusammengestellt. Seine Auswahl führt mitten ins Herz von Biermanns poetischem Schaffen.
Warte nicht auf bessre Zeiten!
- 543 Seiten
- 20 Lesestunden
Selten sind persönliches Schicksal und deutsche Geschichte so eng verwoben wie bei Wolf Biermann. Ein Leben zwischen West und Ost, ein Widerspruchsgeist zwischen allen Fronten. Mit sechzehn ging er in die DDR, die er für das bessere Deutschland hielt. Hanns Eisler ermutigte ihn, Lieder zu schreiben, bei Helene Weigel assistierte er am Berliner Ensemble. Dann fiel er in Ungnade, erhielt Auftritts- und Publikationsverbot. Die Stasi observierte ihn rund um die Uhr, während er im Westen gefeiert und geehrt wurde. Die Proteste gegen seine Ausbürgerung 1976 gelten als Anfang vom Ende der DDR. Eindringlich erzählt Biermann vom Vater, der als Jude und Kommunist in Auschwitz ermordet wurde, von der Mutter, die ihn aus dem Hamburger Bombeninferno rettete, vom väterlichen Freund Robert Havemann, mit dem er das Los des Geächteten teilte. Er führt uns in die absurde Welt der DDR-Diktatur mit ihren Auswüchsen, aber auch ihren täglichen Dramen menschlicher Widerständigkeit. Und er erzählt von seinen in den Westen geschmuggelten, im Osten heimlich kursierenden Liedern, deren »Verskunst, robuste Rhetorik und gewaltige Sprachkraft« Marcel Reich-Ranicki lobte. Bei aller Heftigkeit des Erlebten lesen sich Biermanns Erinnerungen wie ein Schelmenroman in bester schweijkscher Manier. Ein einzigartiges Zeitzeugnis.
Am 13. November 1976 gibt Wolf Biermann in Köln sein erstes öffentliches Konzert nach elf Jahren Auftrittsverbot. Drei Tage später wird ihm von der DDR-Regierung die Staatsbürgerschaft entzogen. Gegen seine Ausbürgerung protestieren prominente Schriftsteller der DDR, in der Bevölkerung entsteht eine Welle der Solidarität mit dem Künstler – ein Menetekel für die einsetzende Agonie der DDR... Jahre später erinnern sich prominente Zeitzeugen aus Ost und West an dieses deutsch-deutsche Schlüsselereignis. Und erstmals schreibt Biermann selbst über die Ereignisse jener Jahre.
Liebespaare in politischer Landschaft : Gedichte und Lieder
- 168 Seiten
- 6 Lesestunden
Die besten Balladen des François Villon der DDR. Biermann, bejubelt und überwacht, gefürchtet und ausgebürgert, auch im Westen gefeiert und angefeindet zugleich, besingt den 'großen Bruder Franz Villon', Bert Brecht und Berlin, die 'alten Genossen' und die 'armen Stasi-Hunde' - und nicht zuletzt sich selbst. Die Auswahl bietet einen Überblick über Biermanns Werk von 1962 bis heute.
Wolf Biermann interpretiert William Shakespeares Sonette neu und zeigt die poetische Kraft der deutschen Sprache. Er übersetzt 40 bedeutende Sonette authentisch und kreativ, ergänzt durch Arbeitsnotate. Das Buch enthält auch die Noten für das vertonte 66. Sonett.
Eine Sammlung von Gedichten, die die Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschland porträtieren