Der Roman thematisiert die komplexen und oft problematischen Beziehungen zwischen Söhnen und ihren Müttern. Ursula Krechel nutzt eine beeindruckende Sprachkraft, um von symbiotischer Mutterschaft und den Herausforderungen existenziell gefährdeter Frauen zu erzählen. Zudem wird der Einfluss politischer Gewalt auf persönliche Beziehungen beleuchtet, wodurch ein tiefes Verständnis für die emotionalen Abgründe und gesellschaftlichen Kontexte geschaffen wird.
Ursula Krechel Reihenfolge der Bücher
Krechel konzentriert sich auf Lyrik, schreibt aber auch Prosa, Dramen und Hörspiele. Ihr Werk zeichnet sich durch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Sprache und ihren Möglichkeiten aus. Sie widmet sich auch Hörspielen und Theateradaptionen und erweitert damit ihr künstlerisches Feld. Ihre Werke untersuchen häufig Themen wie Identität und Erinnerung mit einer einzigartigen Perspektive.






- 2025
- 2022
Weitläufig sind die Räume, die Ursula Krechel mit diesen Essays aufschließt. Mit Staunen folgt man ihr, wenn sie der Gangart Casanovas nachforscht, mit der dieser sich durch seine Zeit bewegt hat, wenn sie sich erinnert, wie sie mit Rolf Dieter Brinkmann gegen dessen Widerstand ein Interview zu führen versucht hat, wenn sie sich bei Betrachtung eines Porträtbildes fragt, wer wen erkennt, wenn ein Maler den Malerfreund malt, und darüber nachdenkt, wie man in Diktaturen träumt, von einer nie angetretenen Reise zum Ursprung des Apfels erzählt, Dichtern und Apfelzüchtern nachspürt oder Spuren in die Welt von Uwe Johnson, Daniil Charms, Federico García Lorca, Katherine Mansfield u. a. folgt. Der Titel dieses Buches ist Programm: Gleich welcher Gegenstand, Ursula Krechels Essays sind Aufzeichnungen einer gedanklichen Bewegung, die immer dem genaueren Sehen dient, Annäherungen, Umkreisungen, Betrachtungen im Versuch, das zu beschreiben, was sich dem ersten Blick entzieht. Nie genügt ihr, was sie bereits weiß. Ihre Essays sind keine Exkurse zur Belehrung, sondern Exkursionen in unermessliche Räume des Denkens und Schauens.
- 2021
Beileibe und Zumute. Gedichte
- 107 Seiten
- 4 Lesestunden
»Erkenntnis ist nach wie vor möglich.« Das ist keine verzagte Hoffnung, sondern Ethos, Haltung und Bekenntnis. Denn: »Siehe: Die Sprache balanciert auf hochgespanntem Seil« - ja, beides trifft zu: hoch und gespannt! Und es ist jedes Mal wieder ein Abenteuer, Ursula Krechel auf ihren Gängen über dieses Seil zu folgen. Ihre Gedichte sind dynamische Gegenwart. Sie sind wach, hellwach, selbst dort, wo man nur mit geschlossenen Augen sieht: ins Dunkle, ins Ungewisse, in Abgründe, in Schichten persönlicher wie kollektiver Erinnerung. In vielfältigen Formen und in einem breiten Register der Stimmen, Rhythmen und Töne untersuchen diese Gedichte Wirklichkeit, ohne sich darauf einen Reim machen zu wollen. Es sind Erkundungen mit offenem Eingang und offenem Ausgang, eigenwillig, voller Wagemut und Spielfreude. Sie zeigen Zeile für Zeile die Meisterschaft und Souveränität einer großen Autorin.
- 2018
Geisterbahn
Roman
Fast ein Jahrhundert umspannt der Bogen des Romans, mit dem Ursula Krechel fortsetzt, was sie, vielfach ausgezeichnet und gefeiert, mit »Shangai fern von wo« und »Landgericht« begonnen hat. »Geisterbahn« erzählt die Geschichte einer deutschen Familie, der Dorns. Als Sinti sind sie infolge der mörderischen Politik des NS-Regimes organisierter Willkür ausgesetzt: Sterilisation, Verschleppung, Zwangsarbeit. Am Ende des Krieges, das weitgehend bruchlos in den Anfang der Bundesrepublik übergeht, haben sie den Großteil ihrer Familie, ihre Existenzgrundlage, jedes Vertrauen in Nachbarn und Institutionen verloren. Anna, das jüngste der Kinder, sitzt mit den Kindern anderer Eltern in einer Klasse. Wer wie überlebt hat, aus Zufall oder durch Geschick, danach fragt keiner. Sie teilen vieles, nur nicht die Geister der Vergangenheit.
- 2016
Das Kinder- und Jugendtheaterstück der vielfach ausgezeichneten Autorin Ursula Krechel wurde durch die Verleihung des Münchner Jugend - Dramatiker - Preises gewürdigt. Es erzählt mit besonderer schriftstellerischer Fantasie von einem Tag am Meer. Die Barbiepuppe erlebt den Strand als magischen Ort. Sie spricht mit dem Meer, dem Meeresgrund, trifft auf einige witzige, britzebraune Fischstäbchen und einen gut gelaunten Meersalzstreuer. Figuren der Fernseh-, der Werbe-, der Alltagswelt des Kinderzimmers tauchen auf, um das Geschehen in surrealem Klang voranzutreiben. Ungewöhnlich und poetisch zugleich. „Ich glaub, mich tritt ein Meerschwein“ ist ein herausragendes Stück für Theaterspielgruppen ab acht Jahren. Die Anzahl der Mitspielerinnen und Mitspieler ist nahezu unbegrenzt.
- 2015
Stark und leise
Pionierinnen
Ursula Krechel porträtiert ebenso klug wie poetisch Pionierinnen, die in ihren Fächern Maßstäbe gesetzt haben: wegbereitende und außergewöhnliche Frauen aus Kunst und Wissenschaft, denen wir durch die Jahrhunderte folgen, von Bettina von Armin über Ingeborg Bachmann und Vicki Baum bis zu Friederike Mayröcker. Die Namen dieser beeindruckenden Pionierinnen scheinen wir zwar zu kennen, von deren starken Lebensgeschichten wissen wir jedoch wenig. Alle diese Frauen wollten sich behaupten, sie wollten erkunden, was sie in sich und in der Welt entdeckten. Sie standen an einem Anfang, der jene, die nach ihnen kamen, im Weitergehen bestärkte und noch immer bestärkt.
- 2013
So viel Anerkennung Ursula Krechel auch für ihre großen Romane letzthin erhalten hat, zunächst einmal und vielleicht sogar vor allem ist sie Lyrikerin. Um auch ihren neugewonnenen Leserinnen und Lesern einen Einblick in ihr überaus vielfältiges Werk zu geben, hat die Autorin hier selbst eine Auswahl aus ihren nicht-zyklischen Gedichtbänden getroffen. Hellwache Beobachtung des Gegen- und Miteinanders, die Gegenwart der Geschichte und die Geschichten der Gegenwart finden Aufnahme in diesen materialreichen Gedichten, in denen das Persönliche zum Spiegel allgemeiner Erfahrung wird. Die schmerzhafte Genauigkeit der Wahrnehmung und die Lust am Spiel mit den Wörtern bestimmen die kontrapunktische Spannweite dieser Lyrik. Die Sensibilisierung der Sprache, die mehr ist als Kunstfertigkeit, garantiert ihre Wahrhaftigkeit. Darüber hinaus sind dies Gedichte, die nicht zuletzt dadurch erfreuen, dass es intelligente Gedichte sind, die sich durchaus den Sinn für das Leichte und das Heitere bewahrt haben.
- 2012
Landgericht
- 494 Seiten
- 18 Lesestunden
Was muss einer fürchten, was darf einer hoffen, der 1947 aus dem Exil nach Deutschland zurückkehrt? Nach ihrem gefeierten, 2008 erschienenen Buch 'Shanghai fern von wo' geht Ursula Krechel mit ihrem neuen großen Roman 'Landgericht' noch einmal auf Spurensuche. Die deutsche Nachkriegszeit, die zwischen Depression und Aufbruch schwankt, ist der Hintergrund der fast parabelhaft tragischen Geschichte von einem, der nicht mehr ankommt. Richard Kornitzer ist Richter von Beruf und ein Charakter von Kohlhaas’schen Dimensionen. Die Nazizeit mit ihren absurden und tödlichen Regeln zieht sich als Riss durch sein Leben. Danach ist nichts mehr wie vorher, die kleine Familie zwischen dem Bodensee, Mainz und England versprengt, und die Heimat beinahe fremder als das in magisches Licht getauchte Exil in Havanna. Ursula Krechels Roman lässt Dokumentarisches und Fiktives ineinander übergehen, beim Finden und Erfinden gewinnt eine Zeit atmosphärische Konturen, in der die Vergangenheit schwer auf den Zukunftshoffnungen lastet. Mit sprachlicher Behutsamkeit und einer insistierenden Zuneigung lässt 'Landgericht' den Figuren späte Gerechtigkeit widerfahren. 'Landgericht', der Roman mit dem doppeldeutigen Titel, handelt von einer deutschen Familie, und er erzählt zugleich mit großer Wucht von den Gründungsjahren einer Republik.
- 2010
Als die große dänische Dichterin Inger Christensen im Januar 2009 starb, hatte sie zwar den verdienten Nobelpreis nicht erhalten, doch ihr Ruhm in der literarischen Welt, zumal der deutschen, war beträchtlich. Er basiert vor allem auf ihren zyklisch angelegten Großgedichten "das" (1969), "alphabet" (1981) und dem Sonettenkranz "Das Schmetterlingstal" (1991).Mit dem Künstlerhaus Edenkoben war Inger Christensen seit 1988 verbunden. Damals trat sie im Rahmen eines dänisch-deutschen Lyrikertreffens zum ersten Mal auf. Ihr traumhaft singendes Sprechen bezauberte alle, die ihren "Schöpfungsgedichten" lauschten. Im selben Jahr erschien "alphabet" in der deutschen Übersetzung von Hanns Grössel, ein Werk, das den Umschlag von mathematischem Denken in Poesie und Gesang demonstriert. Über Edenkoben und das Paradies hat sich Inger Christensen in dem 1994 erschienenen Essay "Die ordnende Wirkung des Zufalls" Gedanken gemacht. Inger Christensen wurde 1935 in Vejle/Jütland geboren und starb 2009 in Kopenhagen. Sie wurde als Lehrerin ausgebildet. Neben Gedichten veröffentlichte sie Essays, Erzählungen, Romane und Hörspiele.
- 2010
Jäh erhellte Dunkelheit. Gedichte
- 103 Seiten
- 4 Lesestunden
'Mitschrift des Sommers' ist ein Gedichtzyklus von Ursula Krechel, der während ihres Aufenthalts in einem Frauenstift entstand. Er fängt die Wärme und Blüte des Sommers ein und reflektiert die Stille des Klosters. Mit kluger Aufmerksamkeit und Humor beleuchtet Krechel die Geschichte der Frauen, die dort lebten, und das Vergehen des Lebens.




