Angesichts der bleibenden Relevanz des Religiösen auch unter den Bedingungen der Moderne mehren sich die Stimmen, die der bislang weithin als gültig anerkannten Säkularisierungsthese kritisch entgegentreten und den oft behaupteten Zusammenhang zwischen Modernisierung und Säkularisierung bestreiten. Detlef Pollack untersucht, inwieweit es berechtigt ist, die klassische Säkularisierungsthese aufzugeben. Er fragt, welche alternativen Modelle zur Erklärung religiöser Wandlungsprozesse in modernen Gesellschaften den Sozialwissenschaften zur Verfügung stehen und geht erste Schritte, um die Gültigkeit unterschiedlicher theoretischer Modelle empirisch zu testen. Dabei liegt der Schwerpunkt dieser empirischen Analysen auf den gegenwärtig beobachtbaren religiösen und kirchlichen Veränderungen in Deutschland seit 1945, aber auch religiöse Wandlungsprozesse in Westeuropa und in Osteuropa werden ins Auge gefasst.
Detlef Pollack Bücher






Der Identitätskonflikt zwischen Verteidigern und Entdeckern wird in diesem Open-Access-Buch umfassend untersucht. Anhand einer Studie mit 5000 Befragten aus vier europäischen Ländern wird aufgezeigt, wie sich die beiden Gruppen hinsichtlich ihrer Zugehörigkeitskonzepte und der wahrgenommenen Bedrohung durch Muslime und Geflüchtete unterscheiden. Zudem werden Unterschiede in der gesellschaftlichen Marginalisierung und politischen Repräsentation analysiert. Die Autoren belegen, dass verschiedene Positionen im Identitätskonflikt auch unterschiedliche Vorstellungen von Demokratie mit sich bringen.
Das unzufriedene Volk
Protest und Ressentiment in Ostdeutschland von der friedlichen Revolution bis heute
Ostdeutsche stilisieren sich im öffentlichen Diskurs gern als Opfer der deutschen Einheit. Tatsächlich haben sie sich aber von der friedlichen Revolution bis heute als mächtiger politischer Akteur erwiesen. So ging im revolutionären Umbruch von 1989 die Dynamik nicht von der kleinen Schar der Bürgerrechtler und Bürgerrechtlerinnen aus, sondern von der Bevölkerung. Und heute beherrscht die ostdeutsche Bevölkerung durch ihr Wahlverhalten und nicht zuletzt durch ihren Opferdiskurs die öffentlichen Debatten. Am ostdeutschen Protestverhalten lässt sich begreifen, wie sich eine Bevölkerung zum Volk konstituiert - unter den Bedingungen einer Diktatur - und wie in der Demokratie die kollektive Selbstermächtigung zum Ressentiment verkommt.
"Um die Frage nach der Heraufkunft der modernen Welt ist es still geworden. Konnte die Frage, welche Verkettung von Umständen die Kulturerscheinungen der Moderne hervorgebracht haben, noch im Zentrum des Werks eines soziologischen Klassikers wie Max Weber stehen, so scheint sich in der sozial- und geisteswissenschaftlichen Forschung der Gegenwart eine gewisse Scheu herausgebildet zu haben, Langfristperspektiven zu verfolgen und mit großen Erzählungen aufzuwarten. Die Frage, in welcher Welt wir leben und wie diese Welt entstanden ist, hat allerdings nichts von ihrer Anziehungskraft und Relevanz verloren. Der Band nimmt sich nicht vor, diese Frage zu beantworten. Vielmehr geht es darum, herauszufinden, wo wir eigentlich stehen, wenn wir die nie gelösten alten Fragen heute neu stellen. Welche Rolle spielte die Religion bei der Herausbildung der modernen Welt, welche kam anderen Faktoren, etwa der Wissenschaft oder der Wirtschaft zu? Wer sich für die großen Themen der Geistes- und Sozialgeschichte interessiert, sollte zu dieser Bestandsaufnahme greifen." -- Provided by publisher
Religion in der Moderne
Ein internationaler Vergleich
Mit dem Zusammenbruch des politischen und wirtschaftlichen Systems der DDR wurde auch eine Phase repressiver Kirchen- und Religionspolitik beendet. Im Laufe der Geschichte der DDR war der Anteil der Kirchenmitglieder von uber 90 Prozent auf etwa 30 Prozent zuruckgegangen.
Ziel dieser ersten Gesamtdarstellung der Religionssoziologie Niklas Luhmanns ist die immanent-kritische Rekonstruktion seiner Religionstheorie und die Ableitung ihrer Leitlinien aus dem Konstruktionsplan seiner allgemeinen Theorie sozialer Systeme. Die Intention seines sich merkwürdig tendenzfrei gebenden Denkens sieht die Studie in einer Universalisierung der theoretischen Analyse, die es Luhmann erlaubt, auch religiöse Chiffren wie Gott, Heiliges oder Glauben der soziologischen Aufklärung auszusetzen. Inwieweit Luhmann damit dem Selbstverständnis der Religionen gerecht zu werden vermag, ist zu fragen und wird vom Autor kritisch geprüft.
Die soziale Reichweite von Religion und Kirche
Beiträge zu einer Debatte in Theologie und Soziologie
Die Herausgeber hinterfragen die Wende von der Kirchen- zur Religionssoziologie und die damit verbundene Hochschätzung a