Die Fülle der Natur, ihre duftende, blühende, fruchtbare Vielfalt macht Gärten zu Kindheitsparadiesen. So erstaunt es nicht, dass namhafte Schriftsteller wie Hans Christian Andersen, Theodor Fontane, Rainer Maria Rilke, Hermann Hesse, Sarah Kirsch und viele andere den Gärten ihrer Kinderzeit in Lebenserinnerungen und Dichtungen literarische Denkmäler gesetzt haben. Ihre Beschreibungen und die zauberhafte Gestaltung dieses Buches wecken nostalgische Gefühle und laden zum Träumen ein.
Antje Erdmann Degenhardt Bücher






Das Theodor-Storm-Kochbuch
Die Küchengeheimnisse eines Dichters und seiner Landschaft
Auch gute Kenner der Novellen, Märchen und Gedichte Theodor Storms ahnen nicht, daß dieser Dichter im alltäglichen Leben ein Feinschmecker war. Tatsächlich ging ihm eine harmonische Mittagstafel oder eine gehaltvolle Teestunde über alles. Auch sein Werk durchzieht gewissermaßen ein Duft von Roastbeef, Kalbsbraten, Karpfen, Räucherschinken mit und ohne Spargel, süßen Suppen, Grützen und - vor allem Kuchen, denn diesen aß Storm für sein Leben gern. Die sachkundige Autorin lüftet die Deckel der Kochtöpfe in den Stormschen Küchen in Husum, Segeberg, Potsdam, Heiligenstadt oder Hademarschen und bringt dabei erstaunlich viele Koch- und Backrezepte sowie Hinweise auf Schlachten, Entsaften oder Musbereiten zum Vorschein. Wer hätte da nicht Lust, das eine oder andere Rezept dieses liebevoll illustrierten Kochbuchs selbst einmal auszuprobieren?
Weihnachten im alten Niedersachsen
- 200 Seiten
- 7 Lesestunden
Das Zelebrieren des Weihnachtsfestes als eine typische Erscheinung des Bürgertums ist insbesondere im 19. Jahrhundert zum Inbegriff von Harmonie und Gemütlichkeit geworden. Auch in Niedersachsen berichten Dichter seit der spätklassizistischen Zeit bis weit in das 20. Jahrhundert vom schönsten aller Feste: Ricarda Huch, Hoffmann von Fallersleben, Theodor Fontane, Wilhelm Busch, Rainer Maria Rilke und viele andere beschreiben in Gedichten, Briefen, Tagebuchnotizen und Erzählungen die festlichen Räume, den Glanz der Kerzen, den Duft des Bratens und des wärmenden Punsches. Daneben finden sich weihnachtliche Märchen, die auf alten Erzählungen aufbauen, und auch ganz unterschiedliches weihnachtliches Brauchtum aus den Regionen zwischen Nordsee und Harz ist überliefert.
In Tagebuchstellen, Gedichten, Reisebriefen und Erzählungen wird das alte Kiel von Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Nachkriegszeit im 20. Jahrhundert zur Winterzeit lebendig. Dazu werden alte Kieler Weihnachtsrezepte aus privaten Koch- und Backbüchern wiedergegeben, um auch den kulinarischen Genuss zu demonstrieren. Ob Eissegeln, Rodeln, Schlittschuhlaufen, Rummelpott oder Silvesterfeiern – die Texte zeigen, dass es im „Sprottenathen“ an der Förde auch in der kalten Jahreszeit keinesfalls langweilig war. Insbesondere die Weihnachtstage werden farbig beschrieben, sei es in Professoren- oder Offi ziershäusern, in Handwerker- oder Arbeiterwohnungen, in Kaufmannsfamilien oder in Dichterstuben – in jedem Kreis wird Weihnachten anders erlebt. Und doch verbindet alle das eine um den 24. Dezember herum: die Freude auf das größte deutsche Familienfest unter dem geschmückten Tannenbaum. Hoch- und niederdeutsche Texte von Theodor Storm, Klaus Groth, Detlev von Liliencron und unbekannteren Autoren vermitteln eine gemütliche Atmosphäre von der Stadt „tom kyle“, in der man insbesondere auch im Winter, trotz Eis und Schnee, zu leben verstand.
Kein Dichter europaweit hat sich so intensiv mit der Weihnachtszeit befasst wie Theodor Storm. Weder bei H. C. Andersen noch bei Theodor Fontane finden sich derart viele Weihnachtsbriefe an Freunde und Verwandte wie bei dem Husumer Poeten. Diese Briefe, die teilweise mit dem Inhalt der weihnachtlichen Novellen Storms korrespondieren, dienen der Herausgeberin als Grundlage für die Beschreibung der Weihnachtsfeste Theodor Storms. Die Problematik der deutsch-dänischen Auseinandersetzungen spiegelt sich auch in der Vorweihnachtszeit bei Theodor Storm wider. Frohe und ernste Erlebnisse verarbeitet er zu ausdrucksstarken Weihnachtsgedichten. Es ist fast schon ein gesellschaftliches Ereignis, das Storm in unermüdlichem Eifer Jahr für Jahr vorbereitet und zelebriert. In seinen Texten vermittelt er tiefe Einblickein sein Familienleben, sei es in der Epoche des Biedermeiers oder der nachfolgenden Gründerzeit. Zu Storms Zeiten waren die reich ausgestatteten Familienfeste die Glanzpunkte des Jahres: So wird Christbaumschmuck in unterschiedlichen Variationen ausführlich beschrieben, Speisefolgen, Getränke und Gebäcksorten hervorgehoben, Familienangehörige und Freunde werden erwähnt, die gerne in großer Zahl zum Fest eingeladen werden.
Aus Husums Pütt un Pann
Ein Koch- und Lesebuch mit Rezepten aus Husum und seinem Umland
Warum schmeckt das Essen in dem idyllischen Hafenstädtchen Husum oder auf den vorgelagerten Nordseeinseln einfach besser? Liegt es am frischen Küstenwind, an der salzigen Meeresluft, an den malerischen Gäß-chen Husums oder an seiner berühmten lila Blütenpracht, die alljährlich den Schloßpark überflutet? Oder gibt es in der Husumer Bucht noch ganz besondere Küchengeheimnisse? Diesen Fragen geht die Verfasserin des „Theodor Storm Kochbuchs“ in ihrem neuesten Werk nach. Entstanden ist eine Sammlung typisch „Husumischer“ Rezepte, die sowohl Altes als auch Modernes birgt und von ausgewählten, literarischen Texten begleitet wird. Wo nun das Krabbenbrot „Wattenheuler“ am besten mundet? Versuchen Sie es selbst!
Weihnachten, das schönste Fest des Jahres, verbinden wir alle mit dem Duft gebrannter Mandeln, leckeren Plätzchen, friedlichen Stunden unterm leuchtenden Tannenbaum und Kinderstimmen, die altbekannte Lieder zum Besten geben. Doch welche Besonderheiten kennzeichnen das zweithöchste Fest der Christenheit in Schleswig-Holstein? Antje Erdmann-Degenhardt, Richterin i. R., Autorin zahlreicher Sachbücher und Brauchtumsforscherin aus Leidenschaft, setzt sich seit Jahren mit den Themen Weihnachten, schleswig-holsteinische Küche und Volkskunde auseinander. Dabei blättert sie in uralten privaten Rezeptbüchern, sichtet alte Texte von berühmten und weniger bekannten schleswig-holsteinischen Autoren und sammelt unterhaltsame Anekdoten. In diesem Buch spürt sie den Fragen nach, wann der Tannenbaum seinen Triumphzug in die warmen Stuben antrat, welche Köstlichkeiten die Festtagstafel krönten, was sich hinter den legendären Braunen Kuchen verbirgt und welchen Winterfreuden und auch -leiden die Menschen zwischen Nord- und Ostsee, Flensburger Förde und Elbe begegneten. Die Ergebnisse ihrer akribischen Spurensuche präsentiert sie liebevoll illustriert in diesem kurzweiligen Lesebuch – einer wahren Schatzkiste für alle schleswig-holsteinischen Weihnachtsfans.
Die Weihnachtszeit im Leben des Mecklenburger Dichters Fritz Reuter ist reich an Düften, Wärme und Geborgenheit in den Häusern der Handwerker, Landpastoren und Gutsbesitzer. Doch auch in seine Altersvilla in Eisenach zieht das Fest mit Tannenbaum, Gänsebraten, Pfeffernüssen und dem Wiedersehen mit alten Freunden ein. Die leidvollen Jahre der Festungshaft sind dagegen das bittere „Kontrastprogramm“, das ihm die vergangenen weihnachtlichen Stunden in der Kindheit und in seinen glücklichen Ehejahren nach der Entlassung noch wertvoller erscheinen lässt. Trotz aller Schicksalsschläge spiegeln Reuters weihnachtliche Briefe und Erzählungen, ob auf Platt- oder Hochdeutsch, festliche Harmonie und Behaglichkeit wider, in denen der für ihn typische Humor nicht zu kurz kommt.
Der Künstler Adrian Ludwig Richter (1803-1884) ist weit über seine Heimat Dresden hinaus bekannt. Vor allem seine weihnachtlichen Illustrationen für viele festliche Lieder, Gedichte und Geschichtensammlungen sind in ihrer nostalgischen Zeitlosigkeit heute nicht mehr aus der Vorweihnachtszeit wegzudenken. Seine Holzschnitte, Zeichnungen und Radierungen zeigen eine heile Welt harmonischer Häuslichkeit und sind zum Sinnbild der weihnachtlichen Einkehr geworden. Antje Erdmann-Degenhardt beschreibt den Lebensweg und die künstlerische Entwicklung Richters vor dem Hintergrund seiner Zeit. Weihnachtsbräuche und Traditionen wie Kurrenden, Turmbläser und Weihnachtsbaum, Striezelmarkt und Christstollen spiegeln sich im künstlerischen Schaffen Richters, in seinen Texten und denen seiner Zeitgenossen. Lieb gewordene Erinnerungen an die Weihnachtsfeste der eigenen Kindheit leben mit diesem Buch wieder auf.