Bebenhausen, ein bedeutendes Zisterzienser-Kloster in Deutschland, hat eine reiche Geschichte und spirituelle Kraft. Karl Corino, der den Ort seit seinen Studentenjahren kennt, verfasste 2010 einen Bebenhausen-Zyklus, der das mönchische Leben seit dem 12. Jahrhundert thematisiert und auch die nachklösterliche Zeit unter den württembergischen Herzögen betrachtet.
Karl Corino, 1942 in Ehingen/Mittelfranken geboren; Studium der Germanistik, Altphilologie und Philosophie. 1966/67 Katalogisierung des Musil-Nachlasses in Rom. Seit 1970 Redakteur in der Literaturabteilung des Hessischen Rundfunks, von 1985 bis 2002 deren Leiter. Lebt in Tübingen. Veröffentlichte u. a.: „Robert Musil - Thomas Mann. Ein Dialog“ (1970). „Intellektuelle im Bann des Nationalsozialismus“ (1981). „Musil. Leben und Werk in Bildern und Texten“ (1988). „Außen Marmor, innen Gips. Die Legenden des Stephan Hermlin“ (1996).
Adolf Frisé, geboren 1910, gestorben 2003, ist Autor von Theaterstücken und Romanen. Nach 1945 Zeitungsredakteur (Politik und Feuilleton) in Hamburg, zuletzt Kulturredakteur beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt als Leiter der Literaturredaktion.
Adolf Frisé, geboren 1910, gestorben 2003, ist Autor von Theaterstücken und Romanen. Nach 1945 Zeitungsredakteur (Politik und Feuilleton) in Hamburg, zuletzt Kulturredakteur beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt als Leiter der Literaturredaktion.
(seit 1917 Edler von M.), geboren am 6.11.1880 in Klagenfurt, stammte aus einer altösterreichischen Beamten- , Gelehrten- , Ingenieurs- und Offiziersfamilie. Er studierte an der technischen Militärakademie in Wien, brach seine Militärsausbildung ab und wurde Maschinenbauingenieur. Nach einer Tätigkeit als Assistent an der TH Stuttgart studierte er 1903-08 in Berlin Philosophie, Psychologie, Mathematik und Physik und promovierte mit einer Arbeit über den Theoretiker des naturwissenschaftlichen Positivismus Ernst Mach zum Dr. phil. Auf eine Universitätslaufbahn verzichtete er, um freier Schriftsteller zu werden. 1911-14 war er Bibliothekar, 1914 Redakteur der «Neuen Rundschau».
Nachträge zur Biographie und zum Werk Robert Musils
793 Seiten
28 Lesestunden
Die umfassende Biographie von Robert Musil, die Karl Corino 2003 veröffentlichte, wurde durch neu entdeckte Dokumente und Fotos in den letzten anderthalb Jahrzehnten erheblich ergänzt. Diese Funde schließen bisherige Lücken und bieten neue Gewissheiten über Leben und Werk des Schriftstellers. Der vorliegende Band vereint verstreut gedruckte Aufsätze und neue Studien, die speziell für diese Sammlung verfasst wurden. Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen, vielfach erstmals veröffentlichten Fotos, die einen zusätzlichen Mehrwert bieten und Musils Leben visuell bereichern.
„Die Linien des Lebens sind verschieden / wie Wege sind und wie der Berge Grenzen“, dichtete der späte Hölderlin. Der neue Band Lebenslinien von Karl Corino knüpft an diese Verse an und zieht anlässlich seines 75. Geburtstags eine Summe aus seinem bisherigen lyrischen Oeuvre, aus Ungedrucktem und Gedruckten, wobei vor allem die Bände Tür-Stürze, In Bebons Tal, Neue Bilder aus Bebenhausen, Vademecum. Balladen über die Jugend in einer kleinen Stadt und Falltüren des Himmels. Eine kleine Vogelkunde zu nennen sind. Karl Corino, wie der Name andeutet Spross einer italienischen Familie, die vor 400 Jahren aus Glaubensgründen nach Deutschland auswanderte und sich dann in Franken niederließ, vergleicht sein Leben als „Studierter“, als Journalist und Biograph, häufig mit der Existenz derer „vor ihm“, der Bauern und Handwerker rund um den Hesselberg, den Zeugenberg der Franken, hat aber auch schreibende Kollegen wie Christian Wagner und Robert Musil (oder die Droste-Hülshoff) im Blick. Ein Focus auf die DDR darf dabei nicht fehlen, zumal Corino fast 20 Jahre lang im Hessischen Rundfunk das Magazin Transit. Kultur in der DDR moderierte. Die Bildwelt Corinos ist stark von der agrarischen Welt geprägt, in der er aufwuchs, und von der Gartenlandschaft in Tübingen, seinem „Elisium“, in dem er seit 2003 mit seiner Frau Elisabeth Albertsen lebt: ein locus amoenus, von dem aus die Gedanken wandern bis zurück in die Antike oder in die Abgründe ‘schwarzer Genetik’ zu Stalin-Zeiten.