Mediterrane Urbanität
Perioden vitaler Vielfalt als Grundlagen Europas






Perioden vitaler Vielfalt als Grundlagen Europas
Galerie Kalb in der Grünangergasse 12, Galerie Schapira & Beck in der Ballgasse 6, Galerie Kalb in der Prinz-Eugen-Strasse 16
Die Galerie Grünangergasse 12, gegründet von Kurt Kalb im Jahr 1972, spielte eine zentrale Rolle in der österreichischen Kunstszene und präsentierte bedeutende Künstler wie Günter Brus und Hermann Nitsch. Kalb förderte nicht nur die Ausstellung der Werke, sondern auch den Austausch und die Vernetzung unter den Künstlern. Bis zu seiner Schließung Ende 1975 trug die Galerie entscheidend zur Entwicklung fruchtbarer persönlicher Kontakte und zur Unterstützung vielversprechender Talente bei, was ihren Einfluss auf die zeitgenössische Kunst nachhaltig prägte.
Unterdrückte Potenziale, drastische Gewalterfahrungen. Mit einem Essay von Wolfgang Petritsch
Die hiermit erstmals originalgetreu reproduzierten Zeichnungen aus Melanesien und Südostasiens entstanden in den 1930er Jahren auf Feldforschungen des damals renommierten Ethnologen und Ethnofotografen Hugo A. Bernatzik. Die Beiträge der Autoren ermöglichen eine pluridisziplinäre Annäherung an die vielschichtige und außergewöhnliche Qualität dieser Werke. Der Ethnologe J. Ivanoff positioniert die Zeichnungen in das Konzept einer transkulturellen, langzeitlichen Dynamik von Ethnizität; der Anthropologe M. Faßler widmet sich der Zeichnung als ein dem Menschen inhärentes Medium; und die Künstlerin und Philosophin E. von Samsonow analysiert die Beziehung zwischen dem leeren Blatt als die „reine Potenz“ und der „Choreographie der Linie“. Diese unterschiedlichen Positionen sind nicht konkurrierend, sondern wechselweise befruchtend gedacht. Unvermittelt führt so die Reflektion über Zeichnung als universelle Sprache zu den fundamentalen Problemen der Erkenntnis des Menschen über den Menschen.
Ali M. Zahma und Afghanistan
Geboren 1944 in Budapest und aufgewachsen in Wien rekonstruiert der Autor ihm familiär bekannte Beziehungen zeitgeschichtlich relevanter Personen als explizit kritische Sicht auf eine nachwirkend deformierte Bürgerlichkeit. Der Vater profitierte als Arisierungsbeauftragter für den Holzhandel, Freunde der Familie waren u. a. Österreichs letzter Außenminister im März 1938 Wilhelm Wolf, Neuland-Führer Anton Böhm, Taras Borodajkewycz und der spätere Bundeskanzler Klaus. Vielfältig belegt wird ein Umfeld dargestellt, das von sich als Katholiken und ehemalige Nationalsozialisten verstehenden Jugendfreunden des Vaters geprägt war, die ursprünglich auf einen radikalen Nationalismus und ein angeblich homogenes christliches Abendland fixiert waren. Das könnte die Haltlosigkeit solcher neuerlich propagierter Denkmuster begreifbarer machen - als latente Gefährdung sozialer Perspektiven für ein demokratisches Europa.
InhaltsverzeichnisVorwort: Gerald Bast. - Mit Beiträgen von: Manfred Faßler, Georg Gartner, Georg Glaeser, Fons Hickmann, Franz Kerschbaum, Elke Krasny, Karel Kriz, Antje Lehn, Jan Mokre, Peter Oswald, Trevor Paglen, Barbara Piatti, Christian Reder, Philippe Rekacewicz, Irit Rogoff, Burghart Schmidt, Ernst Strouhal, Peter Weibel u. a. - Experimentelle Visualisierungsbeispiele von Künstlern- und Künstlerinnen.
In "Afghanistan, fragmentarisch" berichtet Christian Reder vom letzten zur Dauerkrise gewordenen Desaster des Kalten Krieges und vom Entstehen radikalisierter islamistischer Gruppen aus der Sicht einer langjahrigen humanitaren Initiative, des "Osterreichischen Hilfskomitees fur Afghanistan." Erzahlt wird, wie Transfers mit gegenseitigen Erwartungen uber mehr als zwanzig Jahre hinweg in Gang gehalten wurden: Transfer als Zusammenarbeit mit kulturell ganz anders gepragten Fluchtlingen, im Gesprach uber vertretene Ansichten, unter unubersichtlichen Umstanden. Ruckblicke verdeutlichen, dass es sehr wohl andere Moglichkeiten gegeben hatte, aber systematisch auf Radikalisierung gesetzt worden ist.
Auszeichnung als eines der 12 sch nsten B cher sterreichs 2000!Als Kriminalroman ber Buchstaben lesbar, als Parabel ber ein Berechnen ebenso. Oder schlicht und einfach als codiertes W rterbuch, kombiniert mit Essays zur Kulturgeschichte der Schrift."W rter und Zahlen" behandelt analog zur Physik Buchstaben als Elementarteilchen. Schrift wird statistisch betrachtet, ihr Zeichencharakter gewinnt an Kontur. Zahlen k nnen zum Sprechen gebracht, Wortbeziehungen anders gesehen werden. Bei Spinoza, Poe, Freud, Duchamp, Luhmann oder anderen Welterkl rungsans tzen aufgesp rte de-codierbare Bedeutungsebenen machen, unabh ngig von nachweisbaren Absichten, deutlich, was das Alphabetsystem von sich aus durch Impulse, paradoxe Fragen und ironische Kommentare leisten kann.H chst intelligente und vergn glich irritierende Perspektivenwechsel zwischen Codierungsverfahren, Geheimschriften, Kabbala, Mustererkennung und strukturalistischen, k nstlerischen, philosophischen Zug ngen.Wenn Buchstaben als Zahlen behandelt werden, erzeugt das Alphabet von selbst Gleichungen, die wie kalkuliert erscheinen: abcdefghijklmnopqrstuvwxyz351=Ethica Ordine Geometrico demonstrata351K nstliche Intelligenz260 = Alphabet65 + Medium65 + Netz65 + Gebrauch65understanding150 = communication150Code27 = Gen26+1