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Ignác Goldziher

    Ignác Goldziher war ein ungarischer Orientalist und Islamwissenschaftler, der als Begründer der modernen Islamwissenschaft in Europa gilt. Seine Forschung zeichnet sich durch eine sorgfältige Untersuchung des vorislamischen und islamischen Rechts, der Tradition, Religion und Poesie aus. Goldziher untersuchte in seinem Werk die Ursprünge islamischer Lehren und Rituale in den Praktiken anderer Kulturen, wobei er betonte, dass sich der Islam als Zivilisation ständig weiterentwickelte und Ideen importierte und exportierte. Viele seiner wissenschaftlichen Arbeiten gelten noch heute als relevant.

    Muhammedanische Studien
    • Muhammedanische Studien

      • 302 Seiten
      • 11 Lesestunden

      Der jüdische Universalgelehrte Ignaz Goldziher (1850–1921) gilt als einer der maßgeblichen Begründer einer selbständigen Islamwissenschaft, dessen Hauptinteresse von Beginn an den Wechselwirkungen des Islam mit anderen Kulturkreisen und Religionen galt. Er betrachtete es als seine Hauptaufgabe, sich mit einer gründlichen philologischen Schulung und Benutzung der orientalischen Quellen in ihrem Originaltext mit der Kulturgeschichte des Orients zu befassen. Goldzihers Hauptwerk sind die „Muhammedanischen Studien“, für deren ersten Band er auf dem Internationalen Orientalistenkongress 1889 in Schweden aus den Händen König Oskars II. eine Goldmedaille erhielt. Von besonderer Bedeutung waren darin seine Forschungen zum ? adith, der neben dem Koran wichtigsten Quelle für das religiöse Leben der Muslime. Dabei handelt es sich um Erzählungen von Ereignissen im Leben oder von Aussprüchen des Propheten Mohammed. Goldziher analysierte die Inhalte der Mitteilungen und konnte belegen, dass im Laufe der Zeit aus religiösen oder politischen Zwecken viele falsche ? adithe unter die echten gemischt worden waren. Mit Ignaz Goldziher entwickelte sich die ? adithkritik zu einem der wichtigsten Zweige der modernen Islamwissenschaft.

      Muhammedanische Studien