Gratisversand in ganz Deutschland!
Bookbot

Domenico Losurdo

    14. November 1941 – 28. Juni 2018

    Domenico Losurdo war ein italienischer marxistischer Philosoph und Historiker, dessen Werk sich auf die Kritik von Antikommunismus, Kolonialismus und Imperialismus konzentrierte. Er untersuchte die europäische Tradition des Liberalismus und das Konzept des Totalitarismus und bot damit neue Perspektiven auf zentrale politische und philosophische Fragestellungen. Seine Analysen stützten sich oft auf ein tiefes Studium des dialektischen Denkens, das Hegel und Marx verband. Losurdos Schriften stellen somit einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis moderner politischer Ideologien und ihrer historischen Grundlagen dar.

    Wenn die Linke fehlt ...
    Kampf um die Geschichte
    Hegel und das deutsche Erbe
    Demokratie oder Bonapartismus
    Der westliche Marxismus
    Nietzsche, der aristokratische Rebell
    • Nietzsche, der aristokratische Rebell

      • 1061 Seiten
      • 38 Lesestunden
      4,9(7)Abgeben

      Losurdos Untersuchung durchbricht eine unfruchtbare Frontstellung, die die Nietzsche-Forschung beherrscht: auf der einen Seite eine 'Hermeneutik der Unschuld', die die brutalsten Stellungnahmen des Philosophen als kunstvolle, tiefsinnige Metaphern verstehen will, auf der anderen Seite ein von Lukács geprägtes Paradigma, das Nietzsche dem 'Irrationalismus' zuordnet und als unmittelbaren geistigen Vorläufer des NS-Staats behandelt. Der Bann einer solchen Entgegensetzung wird mithilfe einer komparativen Analyse ideologischer Prozesse gebrochen. Indem Losurdo die Philosophie Nietzsches im historischen Kontext des späten 19. Jahrhunderts untersucht, wird ein ideologisches Geflecht sichtbar, das Nietzsche als Teil einer gesamteuropäischen Bewegung zur Abwehr und Überwindung der Französischen Revolution und des von ihr eingeleiteten Revolutionszyklus zeigt.

      Nietzsche, der aristokratische Rebell
    • Demokratie oder Bonapartismus

      Triumph und Niedergang des allgemeinen Wahlrechts

      • 411 Seiten
      • 15 Lesestunden
      4,0(1)Abgeben

      Kaum war im 19. Jahrhundert gegen den Widerstand konservativer und liberaler Eliten das allgemeine Wahlrecht errungen, begann auch schon dessen Aushöhlung, um es auf bloße Akklamation der einsamen Entscheidungen eines mit allumfassender Macht ausgestatteten Führers durch eine atomisierte Masse zu reduzieren. Erstmals in Frankreich installiert, wird ein solches Regime seit Napoleon III. als Bonapartismus bezeichnet. Es hat seither einen komplexen historischen Prozess durchlaufen und inzwischen eine moderne Form angenommen. Dank des gigantischen Konzentrationsprozesses der Massenmedien beraubt ein solches System die subalternen Klassen ihrer autonomen Interessenartikulation und beschränkt die 'Demokratie' auf den Konkurrenzkampf rivalisierender Einzelpersonen, von denen sich dann eine charismatische Figur als Führer der Nation abheben kann. Die USA sind das wichtigste Experimentierfeld für diesen modernen Bonapartismus, der aber auch in Italien schon erprobt wurde und sich zur Regierungsform unserer Zeit verallgemeinern will.

      Demokratie oder Bonapartismus
    • Kampf um die Geschichte

      • 304 Seiten
      • 11 Lesestunden
      3,7(3)Abgeben

      Dem westlichen Sieg im Kalten Krieg folgte der Sieg des 'historischen Revisionismus' in der Geschichtsbetrachtung. Diese Strömung verbindet sich mit Namen wie François Furet, Andreas Hillgruber, Ernst Nolte oder Carl Schmitt. Sie dämonisiert die Revolution von 1789 nicht weniger als die von 1917, verklärt den 'liberalen Westen' und verdrängt dessen koloniale Tradition. Das gilt für die Gräuel an den Kolonialvölkern und die den 'minderwertigen Rassen' auferlegte Zwangsarbeit ebenso wie für den Wettlauf der kolonialen Großmächte und die beiden Weltkriege. Rätselhaft bleiben aber auch der Nazismus, der diese Tradition noch radikalisierte, und der Völkermord an den Juden, die von Hitler beschuldigt wurden, Drahtzieher der Oktoberrevolution und des antikolonialen Aufbegehrens zu sein. Indem er die koloniale Tradition zum Ausgangspunkt macht, gelingt Domenico Losurdo eine originelle Re-Interpretation der neueren Geschichte und eine prägnante Kritik von Geschichtsbild und Grundbegriffen der modernen Gegenaufklärung.

      Kampf um die Geschichte
    • Die Versprechen des Jahres 1989 auf eine Welt im Zeichen von Wohlstand und Frieden sind nicht in Erfüllung gegangen. Die Finanzkrise vergrößert auch in entwickelten Ländern das Massenelend und verschärft die soziale Ungleichheit derart, dass es dem Großen Geld ermöglicht wird, die politischen Institutionen zu kapern. Auf internationaler Ebene folgt ein »kleiner Krieg« auf den anderen, der allerdings im jeweils betroffenen Land zehntausende Tote mit sich bringt. Darüber hinaus zeichnet sich am Horizont die Gefahr größerer Konflikte ab, die sogar die Schwelle zum Atomkrieg überschreiten könnten. Mehr denn je wird deutlich, dass eine Oppositionskraft notwendig ist: Unglücklicherweise glänzt die Linke im Westen durch Abwesenheit. Wie lässt sich das erklären? Wie die Welt verstehen, die sich da seit 1989 abzeichnet? Mit welchen Mechanismen gelingt es der »Spektakelgesellschaft«, Kriege und Kriegspolitik zu legitimieren? Wie lässt sich eine Alternative konstruieren? Auf diese Fragen antwortet der Autor mit einer originellen, unvoreingenommenen Analyse, die zur Diskussion auffordert.

      Wenn die Linke fehlt ...
    • Stalin

      Geschichte und Kritik einer schwarzen Legende. Mit einem Essay von Luciano Canfora.

      3,7(14)Abgeben

      Es gab Zeiten, da blickten berühmte Staatsmänner wie Churchill oder Intellektuelle wie Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger oder Heinrich Mann voller Achtung und Bewunderung auf Stalin und auf das von ihm geführte Land. Doch mit dem Kalten Krieg und nicht zuletzt mit der Geheimrede Chruschtschows wurde Stalin zu einem 'Monster', das vielleicht nur mit Hitler zu vergleichen sei. Domenico Losurdo setzt sich mit den Konflikten und Interessen auseinander, die diesem Umsturz der Sichtweise zugrunde liegen. Er nimmt diesen radikalen Gegensatz der Stalinbilder zum Anlass, sie allesamt zu problematisieren, statt eines davon zu verabsolutieren. Hierfür betrachtet er die sowjetische Geschichte auf der Grundlage einer umfassenden Komparatistik der Tragödien des 20. Jahrhunderts, entdämonisiert Stalin und stellt eine Reihe der gegen ihn erhobenenen Beschuldigungen in ihren historischen Zusammenhang.

      Stalin
    • Eine Welt ohne Krieg

      Die Friedensidee von den Verheißungen der Vergangenheit bis zu den Tragödien der Gegenwart

      Domenico Losurdo zeichnet eine faszinierende Geschichte der Idee des Friedens von der Aufklärung und der Französischen Revolution bis in die Gegenwart mit ihren Kriegsgefahren nach. Diese Geschichte, deren Protagonisten die großen Intellektuellen (so Kant, Fichte, Hegel, Constant, Comte, Spencer, Marx, Engels, Popper) und einflussreiche Staatsmänner (wie Washington, Robespierre, Napoleon, Wilson, Lenin, Bush Sr.) sind, führt zu den dramatischen Problemen unserer Zeit: Ist es möglich, eine Welt ohne Krieg aufzubauen? Ist die Demokratie eine echte Garantie für den Frieden oder kann sie zu einer Ideologie des Krieges werden? Wie und unter welchen Umständen kann der Universalismus in einen Anspruch auf Überlegenheit und Weltherrschaft umschlagen? Das Nachdenken über die Verheißungen, die Enttäuschungen und die Wendungen in der Geschichte der Idee des immerwährenden Friedens ist nicht nur wichtig, um die Vergangenheit zu verstehen, sondern auch, um erneut den Kampf gegen die wieder wachsende Gefährdung des Weltfriedens aufzunehmen.

      Eine Welt ohne Krieg