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Gerhard Scheit

    1. Januar 1959
    sans phrase
    Mozart 1789
    Franz Grillparzer
    Verborgener Staat, lebendiges Geld
    Suicide attack
    Jenseits von Schuld und Sühne. Unmeisterliche Wanderjahre. Örtlichkeiten
    • Jean Améry zählt zu den bedeutendsten europäischen Schriftstellern und Intellektuellen. Seine bahnbrechenden Essays sind in ihrer Bedeutung wohl nur mit den Schriften Hannah Ahrendts und Theodor W. Adornos zu vergleichen. Améry hat wie kein anderer die deutsche Öffentlichkeit mit französischen Dichtern und Denkern wie Proust und Flaubert, Sartre und Simone de Beauvoir bekannt gemacht; bereits Mitte der sechziger Jahre setzte er sich mit dem französischen Strukturalismus auseinander. Als Romancier allerdings ist Améry zu Lebzeiten noch kaum wahrgenommen worden – seine Romane und Romanfragmente sind erst noch zu entdecken. Zum ersten Mal hat man einen Gesamtüberblick über die Vieseitigkeit dieses europäischen Denkers. Die auf neun Bände angelegte Ausgabe stellt den Kulturkritiker wie den Romancier vor, zum Teil mit noch nie erschienenen Texten. Jeder Band enthält einen Dokumentationsteil und ein eingehendes Nachwort zur Entstehung und Rezeption der jeweiligen Texte. Der Eröffnungsband enthält »Jenseits von Schuld und Sühne«, mit dem der Autor 1966 schlagartig berühmt wurde. Im Anhang zu dieser Neuausgabe sind frühe, in Auschwitz-Monowitz begonnene Aufzeichnungen abgedruckt – Urtexte zu Amérys Denken über Tortur, Auschwitz und die »Psychologie des deutschen Volkes«. Weiterhin enthalten sind die Sammlungen »Unmeisterliche Wanderjahre« und »Örtlichkeiten«.

      Jenseits von Schuld und Sühne. Unmeisterliche Wanderjahre. Örtlichkeiten
    • Suicide attack

      Zur Kritik der politischen Gewalt

      4,4(5)Abgeben

      Es ist die „Zärtlichkeit der Völker“, die im Selbstmord-Attentat resultiert: Versöhnung mit „Kerneuropa“, denn die Shoah ist der Kern Europas. Der einzelne, der sich opfert, um möglichst viele Menschen zu töten, verwirklicht die zeitgemäße Form von Gemeinschaft. Er opfert sich für einen realen oder imaginären Staat, vollführt in privatisierter Form, was nun einmal Sache der Volksgemeinschaft ist: Vernichtung um ihrer selbst willen. Nicht dieses Unbegreifliche ist zu begreifen, aber dessen Unbegreiflichkeit. Philosophieren heißt sterben lernen, sagt Montaigne: „Que philosopher c’est apprendre á mourir“. Gegen diese Bestimmung, die alles offen läßt, wendet sich die deutsche Ideologie vom „Sein zum Tode“ und der „Freiheit des Opfers“, mit der Heidegger jeden zum Verhängnis bestimmt. So ist auch das Selbstmord-Attentat dem Freitod genau entgegengesetzt. Für den einzelnen kann die Zerstörung des eigenen Körpers der letzte Ausweg sein, Angst, Leere und Schmerz zu beenden. In diesem rein negativen Sinn ist der Selbstmord die Freiheit des Individuums. Ihn zum Mittel zu machen für Vernichtung, der alles zum Mittel wird, weil sie allein um ihrer selbst willen erfolgt, verkehrt diese Freiheit in ihr Gegenteil: Vollendung der politischen Gewalt - in einer Gesellschaft, die wesenhaft auf der Überflüssigkeit des einzelnen beruht.

      Suicide attack
    • Neben den Highlights des Kulturbetriebs werden zahlreiche vergessene oder kaum bekannte Phänomene der plebejischen Kultur und der Trivialliteratur analysiert. Darüber hinaus wird gefragt, inwieweit jenes Ritual der Zivilisation von der Aufklärung durchbrochen oder nur neu inszeniert wurde, und worin die Kritik besteht, die auf der Seite der unmittelbar Betroffenen von Heinrich Heine bis Arnold Schönberg - in eigener künstlerischer Praxis geübt wurde. Bei all dem handelt es sich nicht darum, eine Sozialgeschichte des Antisemitismus mit effektvollen Bildern und Szenen zu illustrieren, das Ästhetische - zumal die dramatische und die musikalische Form soll vielmehr als Möglichkeit der Reflexion sichtbar und als solche in der Interpretation auch genutzt werden. Daß Shakespeares Kaufmann von Venedig, Wagners Parsifal oder Fassbinders Der Müll, die Stadt und der Tod es darum verdient hätten, möglichst oft gezeigt zu werden - weil sie diese Möglichkeit ins Spiel bringen -, ist damit noch nicht gesagt. Doch nicht zuletzt für solche und ähnliche Diskussionen hofft diese Kulturgeschichte der Barbarei einige Grundlagen zu schaffen.

      Verborgener Staat, lebendiges Geld
    • Franz Grillparzer (1791–1872) war der bedeutendste österreichische Dramatiker des 19. Jahrhunderts. Beeinflusst vom Wiener Volksstück, aber auch von der Weimarer Klassik und der Romantik, schuf er ein Werk, das um die großen menschlichen Fragen von Schicksal und individueller Verantwortung, Schuld und Sühne, Tat und Verharren kreist.

      Franz Grillparzer
    • sans phrase

      Zeitschrift für Ideologiekritik; Heft 18, Sommer 2021

      Mit Beiträgen von Joachim Bruhn, Gerhard Scheit, Jonathan S. Tobin, Christian Thalmaier, Dirk Braunstein, Christoph Hesse, Moritz Schwab, Rolf Bossart, Klaus Thörner, Lukas Kurth, Klaus Heinrich, Horst Kurnitzky, Manfred Dahlmann, Till Gathmann, Robert Minder, Aljoscha Bijlsma, Georges-Arthur Goldschmidt, Marc Sagnol, David Hellbrück, Ljiljana Radonic, Kay Schweigmann-Greve, Hendrik Wallat, Aaron Steinberg und Izchak Pschetitski.

      sans phrase
    • Mit Beiträgen von Gerhard Scheit, Joachim Bruhn, Philipp Lenhard, Ljiljana Radonić, H. v. Z., Klaus Heinrich, Theodor W. Adorno, Moritz Schwab, Michael Heidemann, Ingo Elbe, Manfred Dahlmann und Tobias Messerer.

      sans phrase
    • Mit Marx

      12 zum Teil scholastische Versuche zur Kritik der politischen Ökonomie

      Mit Marx
    • Theodor W. Adorno: Zwei Briefe an Robert Minder – Kritische Korrespondenzen: Adornos und Minders Heideggerkritik – Zwei Texte von Albert Memmi: »Man sagt die Sonne, man sagt das Meer« und »Das Reich der Armen« – Über Memmi – (Un-)Doing Psychoanalysis in Tehran – Carl Schmitt und die freiheitsliebenden Taliban – Jonathan Ariel über die wirkliche Lektion des Afghanistan-Debakels – Die Frohe Nabelschau: Georges-Arthur Goldschmidt im Gespräch mit Peter Stephan Jungk – Das Antideutsche im Kommunismus: Joachim Bruhn im Gespräch mit Werner Pomrehn – Dem Herrn Kulturredakteur widerfährt so etwas wie Erfahrung – Manfred Dahlmann über Abaelards und Ecos Name der Rose – Die Farbe der Robe: 70 Jahre höchstrichterlicher Rechtsfetischismus – Wie eine Religion der anderen die Wahrheit wegnimmt bzw. die Unwahrheit hinzufügt: über Klaus Heinrichs Kritik des Johannesevangeliums bzw. über Islamkritik als Kritik der Sklaverei – Jean Amérys conditio inhumana und Samuel Becketts Warten auf Godot oder: die schwächste messianische Kraft – Emanuel Ringelblum, das polnische Judentum und Walter Benjamins Angelus Novus.

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