Ulrike Draesners Buch erzählt von der Reise zur Mutterschaft und den Herausforderungen, die damit verbunden sind. Mit einem Flug nach Sri Lanka beginnt die Geschichte einer Familie, die sich in einer sich wandelnden Gesellschaft findet. Es geht um Ängste, Zärtlichkeit und die Liebe zwischen Mutter und Kind, voller Humor und Überraschungen.
Ulrike Draesner Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2024
Mitgift
Roman – Ausgezeichnet mit dem Preis der Literaturhäuser
Draesners hellsichtiger Roman über das vergiftete Erbe der binären Ordnung und das Recht, Diversität zu leben – nun endlich wieder lieferbar Nicht einfach, eine Schwester zu sein, wenn die andere so schön ist, so leuchtend, so geheimnisvoll. Auf Anita und Aloe Böhm liegt ein Familiengeheimnis. Im Deutschland der 90er-Jahre weiß niemand damit umzugehen: Anita, die Jüngere, wurde als Intersex geboren. Mit Operationen und Hormonen versuchte man, ihre wahre Körpergeschichte zu tilgen und vor ihr und der Schwester zu verheimlichen. Erst als Studentin stellt Aloe sich den Fragen, die Anitas rigide Einpassung auch für sie, die »Normale« aufwerfen: Was bedeutet es, eine Frau zu sein? Biologisch? Und sozial? Sie beginnt, auf radikale Weise mit der Formbarkeit ihres eigenen Körpers zu experimentieren. Anita wiederum, verheiratet mit einem älteren Mann, versucht wieder zum Intersex zu werden. Endlich gelingt es den Schwestern, sich zu verbünden. Doch bei ihrem letzten Schritt unterschätzen sie die irrationalen Kräfte der Konvention. Ulrike Draesner brillanter Roman »Mitgift«, erstmals 2002 erschienen, erzählt vom vergifteten Erbe der binären Ordnung und dem Recht auf Diversität. Das Werk, bei seinem Erscheinen der gesellschaftlichen Entwicklung weit voraus, liegt nun in einer von der Autorin dem heutigen Sprachgebrauch angepassten Neuauflage vor.
- 2023
Die Verwandelten
Roman
»Wir hielten uns an den Händen, für die Kraft. Jede brauchte einen Menschen.« - Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse Eine nationalsozialistische Vorzeigemutter, die anderen beibringt, wie Kinder zu erziehen sind, doch über das Wichtigste, was sie verloren hat, niemals spricht. Eine Köchin, die lieber Frauen geliebt hätte als den Dienstherrn, unterwegs durch das zerstörte Deutschland im Sommer 1945. Ein Mädchen in München Solln, geboren in einem Lebensbornheim der SS. Eine alleinerziehende Anwältin von heute, die nach dem Tod ihrer Mutter unverhofft eine Wohnung in Wrocław erbt – und einen polnischen Zweig der Familie entdeckt. Alle Figuren verbindet ein Jahrhundert von Krieg und Nachkrieg, Flucht und Vertreibung, von Gewalt. Was bedeutet es, in einem Staat zu leben, der Menschenzucht betreibt? Und wie darüber schreiben, was den Frauen im Krieg geschieht? Was ihnen die Sprache nimmt. Was sie für immer verwandelt. Und wie über die unsichtbare Kraft, die verhindert, dass sie daran zerbrechen?Ulrike Draesner gibt den Verwandelten ihre Stimmen zurück. Sie erfinden sich neu, wechseln Sprache und Land, überraschen sich selbst mit ihrem Mut, ihrem Humor, ihrer Kraft. Die Bedeutung von Familie verändert sich, Freiräume entstehen. Ein erschütternder Roman, bewegend, aufwühlend, zärtlich, klug. Schaut: die Liebe der Töchter zu ihren Müttern, der Mütter zu ihren Töchtern. Schaut, wie sie blitzt durch ein dunkles Tuch. Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2024: »Ulrike Draesners Werke halten – mit hochentwickeltem Sprachbewusstsein – literarische Signale politischer Vorgänge in Zeitenwenden fest; sie bezeugen dadurch die verwandelnde Kraft der Literatur.« (aus der Begründung der Jury)
- 2022
»Diese Lyrik macht den Leser reich« – Gedichte aus 25 Jahren in einem Band. Zum 60. Geburtstag der Autorin. Ulrike Draesner hat ein helles Ohr für Zwischenräume und »subsongs«, die Lieder unter den Liedern – Stimmen, die man gemeinhin nicht hört. In »hell & hörig« zeigt sich das ganze Können der Dichterin: Gedichte aus 25 Jahren, sinnlich, gedankenreich und zugewandt, viele davon noch unveröffentlicht. Souverän werden traditionelle lyrische Formen aufgegriffen, naturwissenschaftliche Kenntnisse integriert. Polyglott, polyamorisch, zeitgenössisch ist Draesners Poesie, deren Originalität sich auch im Umgang mit fremden Sprachen beweist. Dem Wald und seinen Pflanzen gehört ein Kapitel, ein anderes Tieren, ein drittes den Fragen nach Heimat und Migration. Große Gesänge gliedern den Band: die Klage um ein fehlgeborenes Kind, die Auseinandersetzung mit einer sich entziehenden Mutter. In zwölf von Draesner gestalteten Zwischenrufen geht sie der Frage nach, wie durch Poesie Neues in die Welt kommt und Altes, Vergessenes sichtbar wird: glänzend in seinem eigenen Ton.
- 2022
Spiele
Roman
Wie hängt die private Geschichte mit dem Lauf der Welt zusammen? 1972 wurde mit der Geiselnahme der israelischen Sportler die demonstrative Weltoffenheit der olympischen Sommerspiele aufs Brutalste torpediert. 1972 war aber auch das Jahr, in dem Katja erwachsen wurde und ihre erste Liebe sie verriet und von ihr verraten wurde. 20 Jahre später beginnt für Katja eine immer dringlicher werdende Suche nach dem, was damals wirklich geschah. Und es zeigt sich, wie sehr die private Geschichte mit der großen, politischen zusammenhängt.
- 2021
So fing das Erzählen an: Ulrike Draesner macht die Steinzeit hörbar und zeigt, wie nahe sie uns ist Doggerland: ein Delta von der Größe Deutschlands, Herz Europas am Zusammenfluss von Themse und Rhein, Zentrum der steinzeitlichen Welt. Vor rund 8500 Jahren in einem Tsunami untergegangen, wird dieses Grenz- und Verbindungsland für Ulrike Draesner zum Ausgangspunkt wesentlicher Fragen des Menschseins: Wie bildete sich Gemeinschaft, wer hatte die Idee, Tiere zu zähmen, was machte man mit dem »fremden« Neandertaler? Auch Kunst, Liebe und Sprache mussten erfunden werden. Oszillierend zwischen Deutsch und Englisch, zwischen gebundener und freier Rede, wirft Draesners bereits vor der Veröffentlichung preisgekröntes Gedicht einen Blick zurück: vom immer wahrscheinlicheren Ende des Holozäns zu unseren Anfängen. Eine bewegende, von jahrhundertealten, meist männlichen Vorstellungen befreite lyrische Suche nach unseren Wurzeln.
- 2020
Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Buchpreis – Ein tiefgründiger, dabei humorvoller Roman über die Kraft der Kunst in dunklen Zeiten Wie fängt man eine Zukunft an, die eigentlich schon aufgehört hat? Mit einem Streifen Meer zwischen sich und seiner Heimat, seiner Sprache, sich selbst? Kurt Schwitters ist 49, als ihn die Nationalsozialisten zur Flucht aus Hannover zwingen. Sein Erfolg, Werk, Besitz, die Eltern und seine Frau Helma bleiben zurück. Die Kunst weicht der Kunst des Überlebens. In Norwegen, London und endlich dem Lake District beginnt Schwitters‘ zweites Leben in fremder Sprache. Wantee, die neue Frau an seiner Seite, hält ihn auf Kurs und seinen Kopf über Wasser, selbst als der Wortkünstler verstummt. Im Merzbau hat Schwitters einen anderen Weg gefunden, um Himmel und Heiterkeit, das Funkeln der Wiesen und die Durchsichtigkeit der Luft einzufangen. Mit irrwitziger Disziplin, bis zur Erschöpfung. Wer ihn dabei beobachtet, begreift: Kunst bildet die Welt nicht nach. Sie übersetzt sie in Formen, die uns berühren. In ihrem Roman folgt Ulrike Draesner dem Schriftsteller und bildenden Künstler Kurt Schwitters ins Exil. Es sprechen Kurt, seine Frau, sein Sohn, seine Geliebte. In einer virtuosen Mischung aus Fakten und Fiktion entsteht das Panorama einer Zeit, in der angesichts einer brennenden Welt neu um Freiheit und Kultur gerungen wird. Ein tiefgründiger, dabei humorvoller Roman über die Kraft der Kunst, darüber, wie sie entsteht und was sie vermag. Ausstattung: Mit farbigem Poster im Umschlag
- 2019
Kanalschwimmer
Roman
Dass er "zu sicher gelebt hat", begreift Charles mit Anfang 60, kurz vor seinem Ruhestand. Als seine Frau Maude ihm eröffnet, dass ein anderer Mann fortan das Haus mit ihnen teilen soll, setzt er ihrem Traum zunächst einen eigenen einmal im Leben durch den Ärmelkanal zu schwimmen. Das Wasser – stark, anziehend, gefahrvoll – verändert Charles' Sicht auf sein auf die drei Sommer der Liebe in den Siebzigern, menschliche Leidenschaften, gescheiterte Utopien.Mit beeindruckender poetischer und psychologischer Intensität, sinnlich und humorvoll erzählt Ulrike Draesner die Geschichte einer Kanalüberquerung, die äußere wie innere Grenzen testet. Ein Aufbruch im Alter, ist das möglich? Gelten die frühen Ideale noch – oder wieder? Der Kanal ist kalt, die Strömung mächtig. Am Ende wird Charles klar, dass er nicht über seinen Schatten springen muss. Er kann ihn durchschwimmen.
- 2018
Eine Frau wird älter
- 198 Seiten
- 7 Lesestunden
Wenn Frauen nicht mehr 35, nicht mehr 45 und bald nicht mehr 55 sind... Frauen wollen immer 39 bleiben, sagte ihre Mutter und färbte sich die Haare bis weit über 80. Sie selbst hat inzwischen auf Partys manchmal den Eindruck wie ein sprechendes Möbelstück behandelt zu werden. Wie sehen sich Frauen eigentlich in der Mitte des Lebens? Mit oder ohne Mann, mit oder ohne Kind, jedenfalls mit sich veränderndem Körper, Denken, Fühlen. Ulrike Draesner hat einen glänzenden Text geschrieben, am eigenen Leben und dem anderer Frauen entlang erkundet sie die Vielschichtigkeit dieses Lebensabschnitts, in dem alles nebeneinander vorkommt: Sie weiß noch, wie sie als Mädchen unbedingt älter werden wollte. Und nun tun alle so, als gäbe es so etwas wie Wechseljahre gar nicht? Pointiert, scharfsinnig und heiter findet Draesner einen neuen Umgang mit dem Verstreichen der Jahre: Aufbruchsgeist, Feuer statt Herd. Zuhause in der eigenen Verwandlung.




