Anke Feuchtenberger Bücher
Anke Feuchtenberger ist eine bildende Künstlerin, die für ihre Comics bekannt ist, welche oft Themen der Sexualität und Körperlichkeit erforschen. Ihre frühen Arbeiten zeichneten sich durch scharfe, eckige Linien aus, die an Holzschnitte erinnerten, mit bescheidenen Farben, die durch Ornamente akzentuiert wurden. In jüngerer Zeit hat sich ihr Stil durch den Übergang zur Zeichnung mit Kohle auf grobkörnigem Papier, wodurch unscharfe Linien und weichere Übergänge zwischen Licht und Schatten erzielt werden, abgeschwächt. In Zusammenarbeit mit der Autorin Katrin de Vries schafft Feuchtenberger Rätselhafte Erzählungen, in denen Bilder und Text bewusst nebeneinandergestellt werden, was den Leser zwingt, aktiv Lücken zu füllen und surreale Motive und kryptische Wortkombinationen zu interpretieren. Ihre Werke fungieren als visuelle und textuelle Assoziationsketten, die, obwohl sie getrennt erscheinen, in Kombination eine tiefgreifende und mehrdeutige Ausdruckskraft gewinnen.






In „Das Haus“ benutzt Anke Feuchtenberger den Körper als assoziativen Schlüssel zu Erinnerungen an tatsächlich existierende Gebäude in Berlin. Im extrem überstreckten Längsformat verbinden sich Worte und Zeichnungen zu einem umfangreichen poetischen Gebilde. Eine teilweise erschreckende Liebeserklärung an eine Stadt. Ursprünglich als Comic Strips in der FAZ erschienen, versammelt dieses Buch dreißig vertikale Bildstreifen, in denen Anke Feuchtenberger in ihrer einzigartigen Bilderwelt ein ganz eigenes Haus baut. Nach „Somnambule“ legen wir mit „Das Haus“ die zweite Neuausgabe eines lange vergriffenen Werkes der Zeichnerin und Professorin an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften vor.
Somnambule
- 120 Seiten
- 5 Lesestunden
Die Hasenfrau heult den Mond an. Ist sie wach oder schläft sie? Aufstieg und Absturz, Anziehung und Abstoßung. Die Planeten rumpeln, die Bohne wächst in den Himmel, die Mutter lächelt süß oder wendet sich ab. Mit den Masken von Sorgfalt und Nachlässigkeit bewegt sich die Hasenfrau durch die Gezeiten der Weiblichkeit. Der Kuss landet nicht dort, wo er soll, und das Leben eines Menschen ist nur ein Vorspiel, das von jemand anderem geträumt wird. In Anke Feuchtenbergers surrealer Bildwelt der Neunzigerjahre ist die Fremdheit des eigenen Körpers ein wiederkehrendes Thema, genau wie Wachstum, Fortpflanzung und Geburt. Beinahe wortlos zeichnet sie in „Somnambule“ eine dunkle Welt, in der das Traumauge einen Blick auf Geschlecht und Gezeiten wirft. Die Erstausgabe von „Somnambule“ ist 1998 bei Jochen Enterprises erschienen.
Kerstin kommt zu spät: Ihre Großmutter ist bereits beerdigt und das Fotoalbum, welches ihr versprochen wurde, ist nicht zu finden. Sie kommt nicht mehr weg aus der alten Dorfschule, in der ihre Großmutter Russischlehrerin war und in der sie aufwuchs. Kerstin wird von Effi heimgesucht, der sie noch die Einlösung eines Schwurs schuldig ist und Sternemann& Greiff, die – mit Rachegedanken ins Dorf zurückgekehrt – erfahren, wer sie damals wirklich ins Heim gebracht hat. Dem Buch sei eine Warnung vorangestellt: Es wird gefressen, sich vermehrt, zersetzt, geschlagen und Plasma gesungen. Niemand entkommt der rasenden Gewalt des veteranischen Wesens. Hermaphroditen, Kannibalen, Geschöpfe, die weder Tier noch Pflanze sind, gehen im Taumel der blütenlosen Hochzeit sofort in andere Formen des organischen Lebens über. „Genossin Kuckuck“ ist eine fantastische und zugleich autobiografische Bilderzählung, die den Bogen über eine Kindheit im Dorf Pritschitanow der 1960er Jahre bis zur Privatisierung von Volkseigentum in den 1990ern spannt. Anke Feuchtenberger hat unter dem Arbeitstitel „Ein deutsches Tier im deutschen Wald“ über ein Jahrzehnt an dieser Geschichte gearbeitet. „Niemand sonst erzählt wie Anke Feuchtenberger, keiner kann sich dem Sog dieses Comics entziehen.“ – Andreas Platthaus, FAZ
Superlacrimella
- 80 Seiten
- 3 Lesestunden
Eine ausländische Dame, ein blauäugiges Mädchen und die Eifersucht. Anke Feuchtenberger hat in dieser Geschichte ihrer Hündin Yette ein Denkmal gesetzt. Deren Ohren nahmen in manchen Momenten die Form eines holländischen Hutes an. Anke Feuchtenberger, geboren 1963 in Ostberlin, hat die Bildsprache des Comics radikal erweitert. 2008 wurde sie auf dem Comic-Salon Erlangen als “Beste deutschsprachige Comic-Künstlerin” ausgezeichnet. Anke Feuchtenberger unterrichtet an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
"Die Spaziergängerin" sammelt eine spannende Auswahl an Geschichten aus verschiedenen Schaffensphasen von Anke Feuchtenberger. Bei aller stilistischen Vielfalt, vom Zeitungsstrip über großformatige Farbillustrationen bis hin zu frei gestalteten Comicseiten in ihrem unverwechselbaren Bleistiftstrich, ist das Buch inhaltlich geschlossen. Das zentrale Thema ist hier der Mensch in der Stadt: Hamburg, Tel Aviv, Guiamares, Berlin – obschon Atmosphäre und Architektur auf den ersten Blick im Zentrum zu stehen scheinen, lassen Anke Feuchtenbergers sehr persönliche Gedanken und Impressionen die Betrachterinnen und Betrachter tief hinter die Fassaden von Stadt und Mensch schauen. Das Gros der in "Die Spaziergängerin" enthaltenen Geschichten erscheint erstmals in deutscher Sprache.
In dieser Anthologie beschäftigen sich Künstlerinnen mit dem weiblichen Begehren. Die heterogene Gruppe lässt sowohl ein hohes Niveau als auch unterschiedlichste Ansätze erwarten.
The experiences of womanhood are heightened and transformed in these eerie, fairy tale–like comics by a gifted artist-writer duo.Soon after the fall of the Berlin Wall, the West German–born Katrin de Vries read a magazine featuring the drawings of the East German–born Anke Feuchtenberger. De Vries wrote to ask Feuchtenberger if she might want to collaborate, and together they’ve produced some of the most striking German comics of the last thirty years, most notably W the Whore .Collected here in English for the first time, W the Whore , W the Whore Makes Her Tracks , and W the Whore Throws the Glove present the shared vision of de Vries and Feuchtenberger at its most ambitious. The titular heroine, W the Whore, drawn in a shifting guise by Feuchtenberger, navigates the tedious rituals of womanhood, the unsettling mysteries of male desire, and the strangeness of motherhood, all while moving through a familiar but hostile everyday landscape of houses, factories, rail yards, and other ominous structures. An intimate and captivating work of comics, W the Whore is a testament to the challenges of existing in the bodies that we have been fated to inhabit, and what we do to persevere.