Briefwechsel mit Autoren
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Einer der hervorragendsten Erforscher und Kenner von Thomas Manns Werk und Leben hat aus den Beständen des von ihm geleiteten Thomas Mann-Archivs 24 in Umfang und Art sehr verschiedene Briefwechsel aus 61 Jahren (von 1894 bis 1955) ausgewählt. Er bietet sie in alphabetischer Folge und führt den Leser in jede dieser Korrespondenzen mit einer souveränen Charakteristik des Partners und der spezifischen Beziehung ein. Immer ist der Partner ein Schriftsteller, ein »Kollege«. Eindringlich verdeutlichen die 24 Dialoge die Stellung des großen Autors: seinen Rang innerhalb der deutschen Literatur und literarischen Gesellschaft, sein Verhältnis zu eigenem wie fremdem Werk und zum Zeitgeschehen. Fast alle der sich an ihn wendenden Literaten ringen ihm Bewunderung entgegen, erhoffen und erbitten von ihm Rat oder auch Hilfe. Und er entzieht sich kaum je einer wohlbedachten Antwort, kaum je der Hilfe. Energisch und ironisch wehrt er sich gegen Torheit und politisch-moralisches Versagen. Neben dem Ernst und dem Pflichtbewußtsein steht der Humor, der auf das unfreiwillig Komische manchen Ansinnens eingeht. »Thomas Manns Briefwerk hat neben seinem belletristischen und essayistischen einen eigenen Stellenwert. Aber alle drei müssen in einem gesehen werden: alle sind sie Selbstprüfung und Selbsterforschung. Alle sind sie auch Selbstvergleich und Selbstinszenierung. Und alle tendieren sie mit ihrem Zeitbewußtsein ins Soziale. In den Briefen mag es dabei am ehesten gelingen, den anderen zu erreichen, so daß aus dem Selbstgespräch fast ein Gespräch wird. Die Briefpartner – sie alle haben mit ihrem Werk ihre Zeit erlebt und geprägt – bringen jedesmal einen neuen Ton in dieses Gespräch [...]. Die Schicksale, die da in augenblicksnahen Äußerungen wieder aufleben, sprechen für sich.« Hans Wysling