Das glückliche Leben
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„Glücklich ist also ein Leben, das seinem eigentlichen Wesen entspricht, uns aber nur gelingen kann, wenn der Geist gesund ist und seine Gesundheit dauerhaft behält, wenn er stark und zupackend und dann auch auf schönste Weise empfindsam ist und allen Situationen gerecht wird, wenn er auf seinen Leib und auf alles, was mit diesem zu tun hat, achtet, dies aber ohne Angst, und wenn er dann alle anderen Dinge, die das Leben bereichern, im Auge behält, ohne jedoch irgendetwas besonders zu bevorzugen, und die Gaben des Schicksals bewusst gebraucht, ohne sich ihnen zu unterwerfen.“ Seneca Für ein glückliches Leben gibt es nach Seneca (4-65 n. Chr.) nur eine Voraussetzung: die Fähigkeit und Bereitschaft, das Gute zu tun. Als einziges wirkliches Übel gelten ihm Bosheit und Schändlichkeit. Alles andere, was die Menschen für „Güter“ oder „Übel“ halten, ist weder gut noch schlecht; nur die Art und Weise, wie es vom Menschen gebraucht wird, lässt es zu „Gütern“ oder zu „Übeln“ werden. So ist der Mensch selbst letztlich Herr über gut und böse. Die Neuausgabe (2012) wurde von Rainer Nickel komplett neu übersetzt, eingeleitet und kommentiert. Die sprachliche Form der Übersetzung will den zeitgenössischen Leser ansprechen und motivieren, Senecas Gedanken als einen modernen Beitrag zur Diskussion über ein aktuelles Thema mit Gewinn nachzuvollziehen.