Region und Umbruch 1918
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In der Zeit des Umbruchs rund um das Jahr 1918, als die alten Reiche (Habsburgermonarchie, Zarenreich und Osmanisches Reich) zerfielen, aber noch keine definitive Neuordnung existierte, entstand in Mittel- und Osteuropa eine Fülle von Plänen und Initiativen, auf regionaler Ebene Lösungen für die (und sei es auch nur nahe) Zukunft zu finden. Der zeitliche Bogen erstreckt sich von 1917 bis 1922, der räumliche von Österreich bis in den Fernen Osten. Dieses Thema wird anhand etlicher Einzelstudien vorgeführt, die sich auf den Boden Österreich-Ungarns oder Rußlands beziehen. Aus ihnen ist zu entnehmen, daß hinter den regionalistischen Konzeptionen oder Verwirklichungsversuchen höchst unterschiedliche Kräfte (Regierungen, spontane Willensgemeinschaften und auch Einzelpersonen) und Motive (Improvisation, Minderheitenschutz, politische Taktik usw.) standen. Der Nutzen besteht darin, daß über dieses Thema nun erstmals eine Publikation vorliegt, die sich außerdem zwei Ziele setzt – zum einen der Fachwissenschaft Anregungen für weitere Forschungen zu Fragen des Regionalismus zu verleihen – zum anderen einem breiteren Publikum den Erfindungsreichtum von Menschen in einer Zeit großer Ungewißheit und Not vor Augen zu führen, politisch neuartige bzw. alternative Wege zu gehen.