Gezählte Tage
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Ein Tagebuch über gut vier Jahre: 'eher für den lieben Gott als für mich geschrieben' 'die Tagebuchform hat mir nie zuvor Erprobtes gestattet, vielerlei von dem, was mir der Tag oder die Nacht so zuträgt, nicht verwehen zu lassen, und so durfte beispielsweise von Naturbetrachtungen und anderen Sinneswahrnehmungen umschlossen werden das von der Zeitungs-, Radio- oder Fernsehwelt Vermittelte. Eine Genugtuung war mir im Niederschreiben diverser Einzelheiten die Vorstellung: einen jeden, den dies und das genauso aufschauen und aufhorchen ließe wie mich, verwundert, davon angetan, darüber belustigt, kann ich zwar nicht an der Hand nehmen und dorthin führen, aber ich kann es, halbwegs gut beschrieben, weitererzählen, vorderhand ins Leere. und so durfte ich auch als ein enthusiastischer Mensch den einen oder anderen Gedanken von klugen Freunden würdigen, sozusagen auch verewigen von Passanten oder Mitreisenden in der Eisenbahn aufgeschnappten, bemerkenswerten Satz. daß es mir, bei aller einem leidenschaftlichen Flanierenden und Spaziergänger selbstverständlichen Hingabe an die Außenwelt, nicht gelungen ist, von meiner Schriftstellerexistenz Abstand zu nehmen, mag ein geringeres Manko sein, als daß mir meine Kindheit nachhängt in politisch gefärbten Träumen. was immer einen Roman als einen Roman charakterisiert – mein Roman wäre das da!' Julian Schutting