17. Juni 1953
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Der 17. Juni 1953 war bis zum Untergang der DDR das Trauma der SED-Führung. Wie sehr den SED-Genossen dieser Tag in den Knochen steckte, wurde im Herbst 1989 deutlich, als bei Beginn der Demonstrationen und der Flüchtlingswelle der Chef der Staatssicherheit, Erich Mielke, die Frage stellte: „Ist es so, daß morgen der 17. Juni ausbricht?“. Oder der Ex-ZK-Sekretär Kurt Hager in der Sitzung des Zentralkomitees der SED am 10. November 1989: „Die Situation ist schärfer als 1953“. Seit diesem 17. Juni saß der SED die Angst vor der eigenen Bevölkerung im Nacken, sie bestimmte weitgehend ihre Politik und führte letztlich in den Untergang. Die SED-Oberen fürchteten den Unmut der Bürger über nicht gewährte Verbesserungen mehr, als die finanziellen und wirtschaftlichen Folgen einer ökonomisch nicht fundierten weiteren Anhebung des Lebensstandards. Wenn man so will, begann mit dem 17. Juni das lange Ende der DDR. In jedem Fall ist dieser Tag ein Schlüsselereignis in der deutschen und europäischen Nachkriegsgeschichte. Der erste Aufstand im Ostblock. Jahrzehntelang hieß es auf seiten der DDR, der 17. Juni sei ein von außen gesteuerter faschistischer Putsch gewesen, wissenschaftlich durfte dieser Aufstand nie erforscht werden – seine Darstellung verkam zu purer Propaganda. Mit dem Ende der DDR hat sich dies entscheidend geändert. Auf der Basis bis dahin nicht verfügbarer Akten, zeichnet sich ein neues, interessantes Bild dieses 17. Juni 1953.