Franz von Assisi
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»Halb Mönch, halb Weltkind, verschrieb er sich in den aufstrebenden Städten, auf den Straßen, in der Zurückgezogenheit der Einsiedelei und mitten in der Hochblüte der höfischen Kultur einem neuen Lebensstil der Armut, Erniedrigung und Predigt am Rand der offiziellen Kirche, ohne dabei in Häresie zu verfallen, und sein Aufbegehren hatte nichts mit Unglauben zu tun. Er trug entscheidend zum Aufschwung der neuen Bettelorden bei und verbreitete in einer christlichen Gesellschaft ein neues Evangelium, das die christliche Spiritualität um eine neue Verbundenheit mit allem Lebendigen bereicherte, weshalb er auch als Begründer eines neuen Naturgefühls im Mittelalter gilt, das sich in der Religion, in der Literatur und in der Malerei niederschlug. ... Aber auch der Mensch Franz von Assisi, so wie er in seinen Schriften, in den Berichten seiner Biographen und in Bildern wiederauflebt, hat mich in seinen Bann gezogen. In ihm vereinigen sich Schlichtheit mit hohem Ansehen, Demut mit Autorität und ein ganz unauffälliges Äußeres mit einer ungewöhnlichen Ausstrahlung ...« Jacques Le Goff