Marokkanische Teppiche und die Kunst der Moderne
Autoren
Mehr zum Buch
Wie der Verzicht auf figurative Darstellung zu radikaler Abstraktion und einem völlig freien und modern anmutenden Umgang mit Farbe und Form führte, veranschaulichen einmalige Beispiele einer der weltweit bedeutendsten Privatsammlungen marokkanischer Nomadenteppiche. Deren Kompositionen des Gegenstandslosen faszinierten Künstler aller Disziplinen und finden Entsprechungen sowohl in den leuchtenden Farbfeldern Mark Rothkos als auch in den zarten Pinselstrichen Ellsworth Kellys. Diese verblüffende Verwandtschaft steht im Mittelpunkt der vorliegenden Publikation, die marokkanische Web- und Knüpfteppiche europäischer wie auch amerikanischer Malerei des 20. Jahrhunderts prägnant gegenüberstellt. Das „Zurück zu den Ursprüngen der Kunst“ – die abstrakte Auseinandersetzung mit grafischen Grundelementen wie Punkt, Linie und Fläche – ist das Einende früher sogenannter primitiver Kulturen Afrikas, Asiens und Amerikas und westlicher Künstler der Avantgarde. Mit einem unverstellten und bereichernden Blick auf die geistigen Zusammenhänge und den kulturellen Austausch zwischen Orient und Okzident, illustriert die Publikation, wie der Abbildungsverzicht der islamischen Welt zu ganz ähnlichen Lösungen und Ergebnissen führte, wie sie die abstrakte Kunst des Abendlandes fand.