Die Wolfshaut
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„Die Wolfshaut ist zugleich ein spannender Krimi, Österreichs düsterster Provinzroman vor Thomas Bernhard und eine [.] Parabel von Schuld und Sühne.“ Karl-Markus Gauß Schweigen, ein österreichisches Bergdorf, im regennassen November 1952. Der Matrose Johann Unfreund kehrt nach Jahrzehnten in seinen Heimatort zurück. Schritt für Schritt nähert er sich der Vergangenheit – den dunklen Waldwegen, der verlassenen Ziegelei, dem toten Vater. Bald ereignen sich im Dorf merkwürdige Todesfälle. Die Bewohner glauben an einen Wolf, der in den Bergen sein Unwesen treibt. Johann will herausfinden, was in Wahrheit passiert ist – und stößt auf eine Mauer aus Angst und Schweigen. Argwöhnisch beäugt die Dorfgemeinschaft seine Spurensuche. Ein gemeinsames Verbrechen schweißt die Bewohner zusammen. Mit den Mitteln einer Kriminalgeschichte nähert sich Hans Lebert in seinem surrealen Dorfroman der Verstrickung einer Gemeinschaft in die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs. Sein sprachlich-kühnes Meisterwerk steht in der Tradition Kafkas, Musils und Brochs. Mit der Kritik an der Verdrängung der nationalsozialistischen Verbrechen zählt Die Wolfshaut zu den bedeutendsten österreichischen „Antiheimatromanen“. Für die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek war Die Wolfshaut eines der „größten Leseerlebnisse“ ihres Lebens und „der erste radikal moderne Roman der österreichischen Nachkriegsliteratur“. Erstmals 1960 erschienen, wurde Leberts Roman 1961 mit dem Theodor-Körner-Preis und 1962 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur ausgezeichnet. Im internationalen Wettbewerb „Der schönste erste Satz“ von der Initiative Deutsche Sprache und der Stiftung Lesen erhält auch der erste Satz der Wolfshaut eine eindrucksvolle Ehrung durch die Leser. (Der schönste erste Satz, herausgegeben von der Initiative Deutsche Sprache und der Stiftung Lesen, Hueber 2007) Das Hörspiel Die Wolfshaut von Helmut Peschina und Robert Matejka wählten die Hörer des ORF zum Hörspiel des Jahres 2005.