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Panther im Keller

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Amos Oz greift ein Thema auf, das uns alle persönlich und politisch betrifft: Kann ein Feind sich menschlich zeigen? Palästina, 1948. »Profus ist ein gemeiner Verräter« steht eines Morgens an der Hauswand. Das ist so ungefähr der schlimmste Vorwurf für einen Zwölfjährigen, der von sich glaubt, ein Untergrundkämpfer zu sein. Denn während alle im Land die Briten unendlich hassen, unterrichtet Profus ausgerechnet einen Angehörigen der britischen Schutzpolizei in Hebräisch. Das ist Verrat. Aber warum? Gibt es nicht auch bei den Feinden Menschen, die nichts mehr ersehnen als Frieden? Profus hat einen solchen Menschen kennen gelernt. Einen der weder etwas gegen ihn persönlich noch gegen die Juden hat. Im Gegenteil, Sergeant Dunlop ist fasziniert vom Land, von den Menschen, von der Sprache. Alles ist unklar, alles bedrohlich. Und dann wird Sergeant Dunlop versetzt. Profus sieht ihn nie wieder. Und es bleibt in ihm das bedrückende Gefühl zurück, auf eine ganz andere Weise zu einem Verräter geworden zu sein. Zu den politischen Hintergründen im Roman Es ist 1947/48. Immer mehr Juden kommen nach Palästina und erheben Anspruch auf die ihnen von der britischen Regierung in der Balfour Deklaration vom 2. November 1917 versprochene nationale Heimstatt in Erez Israel, dem Heiligen Land. Warum ausgerechnet in Palästina? Hier im Sinai lagen die Reiche Juda und Israel, auf die die Geschichte der Juden zurückführt. Und hier ist das Land, das Gott den Israeliten in der Bibel verheißen hat. Doch die Juden sind weit über die Welt verstreut. Sie besitzen seit der Zeit um Christi Geburt keinen eigenen Nationalstaat mehr. In Palästina leben vornehmlich Araber. Erst die Balfour-Deklaration räumt auch den Juden wieder die Aussicht auf einen eigenen Staat in Palästina ein. Aber Palästina steht ab 1920, nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reichs der Türken, unter britischem Mandat. So hat es der Völkerbund beschlossen. Und die Engländer gelten den Juden als araberfreundlich, nicht zuletzt nachdem sie den östlich des Jordan-Flusses gelegenen Teil Palästinas 1923 als Transjordanien (ab 1950: Jordanien) der arabischen Dynastie der Haschimiten unterstellen und damit mehr oder weniger den 1917 im Unklaren gelassenen Verlauf der Westgrenze des arabischen Staats zu seinem künftigen jüdischen Nachbarn präjudizieren. Das verschärft einerseits die Feindschaft der Juden zu den Arabern, denen ohnehin nichts an der Errichtung eines jüdischen Staats in dem von ihnen beanspruchten Palästina liegt. 1929 kommt es deshalb zu den ersten blutigen Auseinandersetzungen. Aber nicht nur die Araber erscheinen den Juden als Feind ihrer nationalen Ziele. Natürlich bildet sich auch und erst recht gegen die Briten, die als Besatzungsmacht empfunden werden, massiver Widerstand. Als aber am 14. Mai 1948 das Mandat der Briten in Palästina erlischt und die britischen Schutztruppen abziehen, jubeln die Juden und rufen sofort den unabhängigen Staat Israel aus, was jedoch gleich in den Palästinakrieg (1948/49) mündet. Bis heute gibt es noch immer keinen umfassenden Friedensvertrag, der die nationalen Rechte von Israelis und Arabern in Palästina regelt. Doch die Ereignisse im vorliegenden Roman enden mit dem Abzug der Briten aus Palästina.

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ISBN
9783423621250

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