Die Torheit der Philosophen
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Paul K. Feyerabend ist nicht nur einer der klügsten Kritiker wissenschaftlicher Dogmen gewesen, sondern wohl auch der respektloseste. Ob nun Sinnkriterien, Forschungslogiken oder Rekonstruktionen des „harten“ Kerns von naturwissenschaftlichen Theorien bemüht wurden, um festzulegen, was den Ehrentitel „wissenschaftliche Rationalität“ verdiene: Feyerabend kritisierte diese Festschreibungen der einzig richtigen und legitimen Methode mit jener für ihn charakteristischen Respektlosigkeit, die an das gute alte épater le bourgeois anschloß. Die Ordnungshüter im Reiche der Vernunft und Wissenschaft vor den Kopf zu stoßen, zählte zu seinen vornehmsten Beschäftigungen. Diese polemische Verve und den ironischen Witz Feyerabends führen auch die zwei in seinen letzten Lebensjahren verfaßten Dialoge über die Erkenntnis vor Augen. Im ersten, „Platonische Phantasien“, ist eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Studenten zwar durchaus nicht dazu zu bringen, bei dem Seminartext von Plato zu bleiben. Aber weil Feyerabend mit seinen fiktiven Figuren geschickt Regie führt, wird daraus ein überaus anregendes Streitgespräch über Wissenschaft, Objektivität und den Nutzen philosophischer Reflexion. Im zweiten Dialog treibt Feyerabend einem bildungsbeflissenen Interviewer, der dem berühmten Professor beim Waldspaziergang auflauert, die allzu hehren Vorstellungen von Philosophie aus. Der Leser erhält dabei einen bündigen Abriß von Feyerabends Maximen im Umgang mit Philosophie und Wissenschaftsgeschichte.