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Masse und Macht sind zentrale Begriffe für das Verständnis unserer Zeit. Schon als Kind war Canetti von den Phänomenen, die diese Begriffe beschreiben, fasziniert und beunruhigt. Das Leben der Menschen folgt eigenartigen Gesetzen, und bereits in der Kindheit gehorchen wir den Anweisungen unserer Erzieher. Früh lernen wir, unsere Pflichten „freudig“ zu erfüllen. Auch die Gesellschaft unterliegt dem Zwang von Befehl und Gehorsam. Um harmonisch zusammenzuleben, befolgt die Masse bestehende Gesetze, doch die Geschichte zeigt viele Beispiele, in denen sie blind dem Diktat eines Tyrannen oder einer Ideologie folgt. Dabei können Massen auch eine Eigendynamik entwickeln: Sie hetzen auf, verfolgen Minderheiten, stürzen Könige oder Regierungen und beanspruchen selbst die Macht. Aus unterdrückten Individuen kann eine revolutionäre Masse entstehen: Sklaven erheben sich gegen Kolonialherren, Farbige gegen Weiße, Arbeiter gegen Unternehmer. In seinem philosophischen Hauptwerk untersucht Canetti diese komplexen Probleme. Mit kühner Denkweise und stilistischer Brillanz zieht er den Leser von der ersten Seite an in seinen Bann. Anthropologische, soziologische und psychologische Aspekte durchdringen die essayistische Analyse, und der Leser spürt, dass hier seine eigenen Belange und sein Schicksal thematisiert werden.
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Masse und Macht, Elias Canetti
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1994
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