Cautio criminalis oder rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse
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Mutige KampfschriftDie ›Cautio Criminalis‹ erschien 1631 und ein Jahr später in einer vermehrten Ausgabe als mutiger Appell zur sofortigen Abschaffung der Hexenprozesse und Replik auf jene Schriften, die die Hexenverfolgungen befürworteten und zu legitimieren versuchten. Der Jesuitenpater, den auch eigene Erfahrungen bewogen, den unglücklich Verfolgten beizustehen, mußte den Text anonym veröffentlichen, handelte aber vermutlich mit Wissen seiner Ordensoberen. In seiner berühmten Schrift, die in mehreren lateinischen Ausgaben und Übersetzungen Verbreitung fand, diskutiert Spee in fünfzig Fragen und Antworten die unrechtmäßige und unmenschliche Praxis der Prozesse, um selbst ein Reformprogramm vorzulegen, das nachweislich bei einigen fürstlichen Adressaten ein milderes Vorgehen bewirkte. Sein Kampf gegen die Folter und für die Rechte der Angeklagten ist rechtsgeschichtlich bis hin zur Erklärung der Menschenrechte wegweisend.