Die verborgene Tradition
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Innerhalb der lebenslangen Auseinandersetzung Hannah Arendts mit der ›jüdischen Frage‹ kommt der Verborgenen Tradition eine besondere Bedeutung zu. Hannah Arendt versammelte in diesem Band sieben in den dreißiger und vierziger Jahren verfaßte Essays: Über den Imperialismus – Organisierte Schuld – Die verborgene Tradition – Juden in der Welt von gestern – Franz Kafka – Aufklärung und Judenfrage – Der Zionismus aus heutiger Sicht. Jeder dieser Essays ist, wie sie in der vorausgestellten ›Zueignung an Karl Jaspers‹ ausführt, im Bewußtsein des jüdischen Schicksals in diesem Jahrhundert geschrieben. Sich kurz nach der Shoah in Deutschland, in deutscher Sprache zu politischen, historischen und literarischen Themen aus jüdischer Perspektive zu äußern ist für sie keineswegs selbstverständlich. Der Essayband ist das Zeugnis ihrer frühen Entscheidung, dennoch von jüdischer Seite aus zu der nach 1945 in Deutschland beginnenden Auseinandersetzung mit der Vergangenheit beizutragen. Die verborgene Tradition erschien erstmals 1976 im Suhrkamp Verlag. Die Sammlung geht zum größeren Teil zurück auf die erste Buchveröffentlichung Hannah Arendts im Nachkriegsdeutschland, Sechs Essays (1948).