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Adolf Muschg

    13. Mai 1934

    Adolf Muschg ist ein Schweizer Autor, dessen Werk sich mit den komplexen Beziehungen zwischen Individuum und Gesellschaft, Geschichte und Erinnerung auseinandersetzt. Mit scharfer Einsicht erforscht er die menschliche Psyche und moralische Dilemmata, oft mit ironischer Distanz und tiefem Verständnis für menschliche Schwächen. Seine Prosa ist bekannt für ihre intellektuelle Stringenz, formale Erfindungsgabe und ihre Fähigkeit, beunruhigende Fragen nach der Natur von Realität und Identität zu stellen. Muschgs literarischer Beitrag liegt in seinem kompromisslosen Weltbild und seinem ständigen Bemühen, die menschliche Verfasstheit zu ergründen.

    Adolf Muschg
    Der Rote Ritter
    Die Japanische Tasche
    Kinderhochzeit
    Entfernte Bekannte
    Leib und Leben
    Wenn Auschwitz in der Schweiz liegt
    • 2025

      Nicht mein Leben

      Erzählung

      • 176 Seiten
      • 7 Lesestunden

      Adolf Muschgs persönlichstes Buch Voller Trauer und Schönheit – "Nicht mein Leben" ist eine dichte, bewegende Erzählung über Wahrheit und Lüge im Leben und Lieben des August Mormann, das vielleicht persönlichste Buch des Büchner-Preisträgers Adolf Muschg. August Mormann, achtzigjähriger, zunehmend fragiler ehemaliger Schweizer Gymnasialprofessor für Alte Sprachen und Autor leidenschaftlicher Essays über Europa, sucht sich eine Grabstätte auf einem Zürcher Friedhof. Seine viel jüngere, aus Japan stammende dritte Ehefrau Akiko Kanda möchte einmal mit ihm in seinem Grab liegen. Ein anrührender Liebesbeweis in einer komplizierten Ehe. Das und die Entdeckung, dass sein Grab-Nachbar sein ehemaliger Mitschüler Robin ist, der ihm, dem verwaisten und von seinen Halbgeschwistern allein gelassenen Jungen, einst sein geistiges Überleben ermöglicht hat, bringt Mormann dazu, sein Leben und dessen Spielregeln zu überdenken. Als er von einer nicht nur wegen des Überfalls Russlands auf die Ukraine überschatteten Europa-Konferenz in Triest nach Hause kommt, ist seine Frau verschwunden. "Adolf Muschg zählt zu den profiliertesten Autoren der Schweizer Gegenwartsliteratur." Manfred Papst, NZZ am Sonntag Voller Trauer und Schönheit Das neue Buch des Büchner-Preisträgers "Schweizer Homme de Lettres und europäischer Intellektueller" Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung "Vordenker des Andersseins" Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung

      Nicht mein Leben
    • 2021

      Aberleben

      Roman

      • 365 Seiten
      • 13 Lesestunden

      SCHENKT DIE KUNST UNS EIN ZWEITES LEBEN? Um in Berlin ein neues Buch zu schreiben, verlässt der Schriftsteller A. die Schweiz – und seine Ehe. Er setzt seine Krebsbehandlung ab, beschließt dafür aber einer Figur, die er in seinem letzten Roman sterben ließ, ein zweites Leben zu bescheren. Dabei erfährt er, dass er über Figuren seiner Erfindung so wenig allein verfügen kann wie über andere Menschen, denen er begegnet. Eine Wette zwischen Kunst und Leben, die auf überraschende Weise an einem Ort zwischen Ozean und Wüste eigentlich entschieden scheint, als sich eine neue, dramatische Bedrohungslage entwickelt... Der neue Roman von Adolf Muschg Eine Wette zwischen Kunst und Leben Nach "Sutters Glück" und "Die Japanische Tasche" der dritte Roman um den Gerichtsreporter Sutter und seine Frau Ruth Ein großer Roman über das Thema Literatur und Erlösung

      Aberleben
    • 2018

      Heimkehr nach Fukushima

      Roman

      • 244 Seiten
      • 9 Lesestunden
      2,5(37)Abgeben

      Der Architekt Paul Neuhaus, frisch verlassen, erhält eine Einladung von seinen alten Freunden Ken-Ichi und Mitsuko. Der Bürgermeister eines Dorfes nahe beim Unglücksmeiler von Fukushima, Mitsukos Onkel, bittet Neuhaus, ihn zu besuchen. Die Gegend ist verstrahlt, die Dörfer sind verlassen, die kontaminierte Erde ist abgetragen. Die Regierung wünscht die Rückbesiedlung, aber die Menschen haben Angst. Der Bürgermeister will Neuhaus für eine Künstlerkolonie gewinnen – in der verstrahlten Zone –, um neue Hoffnung zu wecken. Neuhaus reist mit Mitsuko an und sie geraten in eine unentrinnbar intensive Nähe zueinander. Ist in der schönen, verseuchten Landschaft Fukushimas eine Zukunft möglich wie auch in der Liebe zwischen Paul und Mitsuko? Sie beide begleitet die Lektüre Adalbert Stifters. So wie dort die geheimnisvolle Kette von Ursache und Wirkung die Bereiche des Lebens gleichermaßen verknüpft, so stellt die unheilvolle Kettenreaktion im Atommeiler in Fukushima nicht nur die Japaner vor die Frage, was diese Katastrophe über uns alle sagt. Sind wir im Zentrum der Gefahr nicht näher an unserer Wahrheit und an der unserer Gegenwart?

      Heimkehr nach Fukushima
    • 2017

      Der weiße Freitag

      Erzählung vom Entgegenkommen

      • 251 Seiten
      • 9 Lesestunden
      2,9(8)Abgeben

      Goethes zweite Schweizer Reise 1779 hätte gut die letzte des damals Dreißigjährigen sein können, und der „Werther“ sein einziges bekanntes Werk. Denn das Risiko einer neunstündigen Fußwanderung über die Furka im November durch Neuschnee war unberechenbar. Aber der frisch ernannte Geheimrat hatte es auf den kürzesten Weg zu seinem heiligen Berg, dem Gotthard, abgesehen, seinen acht Jahre jüngeren Landesfürsten Carl August mitgenommen und alle Warnungen in den Wind geschlagen. Adolf Muschg liest diesen 12. November, den „weißen Freitag“, die Wette Goethes mit seinem Schicksal, als Gegenstück zu Fausts Teufelswette und zugleich als Kommentar zum eigenen Fall eines gealterten Mannes, der mit einer Krebsdiagnose konfrontiert ist. Als Zeitgenosse weltweiter Flucht und Vertreibung und einer immer dichteren elektronischen Verwaltung des Lebens findet er gute Gründe, nach Vorhersagen, Warnungen und Versprechen in einer Geschichte zu suchen, die gar nicht vergangen ist. Sie handelt vom Umgang mit dem Risiko, dem auch der noch so zivilisierte Mensch ausgesetzt ist, weil er es als Naturgeschöpf mit Kräften zu tun hat, die er nicht beherrschen kann. Muschg hat mit dieser Doppelbelichtung zweier Reisen sein persönlichstes Buch geschrieben und sich ihrem bei aller Verschiedenheit gemeinsamen Grund genähert, den man nur im Erzählen ahnt – mit immer noch offenem Ende und doch im Wissen um die Endlichkeit, die nicht zu überschreiten ist.

      Der weiße Freitag
    • 2015

      Die Japanische Tasche

      Roman

      • 484 Seiten
      • 17 Lesestunden
      4,0(3)Abgeben

      Beat Schneider hat etwas Unverzeihliches getan, was ihn seine Ehe mit LouAnne kostet. Sie ist eine außergewöhnliche Zeichnerin, die nicht nur auf seine Liebe, sondern auch auf seine Fürsorge angewiesen ist. Umso kostbarer ist ihm die japanische Tasche, die ihm LouAnne geschenkt hat und die er nicht aus den Augen lässt. Bis er auch sie verliert. Das Leben Schneiders, eines originellen Historikers, der an Karriere nicht interessiert ist, steht unter dem besonderen Schutz seiner einstigen Kinderfrau, die er Alcina nennt und die ihm nach ihrem Verschwinden ein beträchtliches Erbe hinterlassen hat. Sie hat ihm Märchen erzählt und die Traumlogik der Märchen scheint auch in Schneiders Leben zu walten. Nicht nur dieses Motiv verbindet Adolf Muschgs neuen Roman „Die Japanische Tasche“ mit „Sutters Glück“ (2001). Denn auch dessen Hauptfigur, der ehemalige Gerichtsreporter Emil Gygax, den seine Frau Ruth Sutter nannte, taucht hier wieder auf, aus gutem Grund. Freundschaft und Liebe, Abschied und Verluste, die rätselhaften Verbindungen im Leben der Menschen, familiäre Bande und solche jenseits der Familie, die vielleicht noch stärker sind, spielen eine zentrale Rolle in diesem schönen, schwebend-geheimnisvollen Roman, der von einer großen Liebe und ihrem tragischen Verlauf erzählt.

      Die Japanische Tasche
    • 2014

      Im Erlebensfall

      Essays 2002-2013

      Kulturelles Gedächtnis, digitale Revolution, mythische Verstrickungen in Kunst und Zivilisation, menschliche Endlichkeit, Konsumgesellschaft, Europa und Finanzkapital – dies sind zentrale Themen in den Vorträgen und Essays von Adolf Muschg, die anlässlich seines achtzigsten Geburtstags in diesem Band versammelt sind. Der Beginn des Buches bietet eine tiefgehende Analyse von Velázquez' Gemälde „Die Spinnerinnen“, das den Ursprung der Webkunst und der Textverfertigung thematisiert. Der rote Faden führt nicht aus dem Labyrinth, sondern tiefer hinein und zeigt, dass die Ränder menschlicher Existenz und ihr Zentrum eins sind. Entscheidend ist die Erfahrung des Wegs. Muschg erzählt auch eine persönliche Geschichte und präsentiert sich als ein Intellektueller europäischen Formats, der Europa als unerledigtes Geschäft betrachtet. Auf der Suche nach tragfähigen Darstellungen menschlicher Realität findet er immer wieder zur Kunst zurück. Inspiriert von Goethe und Jacob Burckhardt, der die Geschichte als Versuch sah, die in jeder Gesellschaft angelegten Widersprüche durch Kunst zu zivilisieren, plädiert Muschg dafür, Mehrdeutigkeit zuzulassen, anstatt sie zu minimieren oder zu unterdrücken.

      Im Erlebensfall
    • 2012

      Löwenstern

      Roman

      • 330 Seiten
      • 12 Lesestunden
      2,3(4)Abgeben

      In seinem neuen Roman erzählt Adolf Muschg die Geschichte von Hermann Ludwig von Löwensterns (1777–1836) Versuchen, nach Japan zu gelangen. Der Balte hatte im Auftrage des russischen Zaren an Adam von Krusensterns erster Weltumseglung teilgenommen und kennt auch die dramatischen Ereignisse des zweiten russischen Versuchs unter Wassili Golownin, der mit dessen Gefangenschaft in Japan endet. Golownin hat über dieses Abenteuer geschrieben. Löwensterns eigenes Lebensabenteuer, das um „die Entdeckung“ eines Landes kreist, das sich seit Jahrhunderten abgeschottet hat, führt ihn selbst in eine prekäre Gefangenschaft, aus der ihn nur die Liebe wieder befreien kann. Im Zentrum des Romans steht die leidenschaftliche, extreme Liebesgeschichte Löwensterns mit Nadja, die auf vielfältige Weise mit den Protagonisten dieser Geschichte – realen historischen Figuren – verbunden ist. Diese Liebe stellt alles infrage und auf den Kopf, Rollen, Gefühle, Sprache und Erotik. Löwensterns geheime Geschichte hat ihn zu Aufzeichnungen inspiriert, die auf verschlungenen Wegen in Adolf Muschgs Hände gelangt sind. Japan als Projektion und Erlebnis ist auch ein Lebensthema Muschgs. In diesem spannenden, auf historischen Tatsachen beruhenden Roman liefert Muschg zugleich ein Vexierbild über das Spiel zwischen dem Eigenen und dem Fremden.

      Löwenstern
    • 2010

      Sax

      Roman

      • 455 Seiten
      • 16 Lesestunden
      3,4(10)Abgeben

      Es ist nicht die Heizung, wenn es im Haus „zum Eisernen Zeit“ im schweizerischen Münsterburg in den Wänden klopft. Die drei jungen Rechtsanwälte, die als „Trockenwohner“ in die nicht geheuere Dachwohnung ziehen, scheinen die Wiedergänger eher anzuziehen, als sie zu vertreiben. Das beginnt mit dem Freiherrn von Sax und seiner tödlichen Schädelwunde – sie ist bis heute an der erhaltenen Mumie zu besichtigen –, aber mit ihm endet es nicht, ja nicht einmal mit dem „Gespenst des Kommunismus“ und den bösen Geistern des 19. und 20. Jahrhunderts. Eine Mitgift des Herrn von Sax spukt freilich durch alle Kapitel dieses Romans: die berühmteste Minnehandschrift des Mittelalters, die er als Kriegsbeute mitgehen ließ. Diese Handschrift lebt. Wer sie öffnet, wird mit Haut und Haar hineingezogen. Das gilt auch für dieses Buch. Mit Figuren wie von Fellini und einer labyrinthischen Architektur bereitet uns der Roman ein ungeheueres Leseerlebnis. Wer den Sehnsüchten, Liebesgeschichten, Plänen und Karrieren von Muschgs Figuren nachforscht und dabei die dünne Wand zwischen den Lebenden und Toten durchstößt, begegnet der Frage, die beide Seiten umtreibt: die nach dem gelebten und dem ungelebten Leben. Spannend, hoch erotisch und visionär: das Leseabenteuer einer Geisterbeschwörung.

      Sax
    • 2008

      Kinderhochzeit

      • 580 Seiten
      • 21 Lesestunden
      4,2(5)Abgeben

      Klaus Marbach und seine Frau, Juristin Manon de Montmollin, lernen sich während ihrer Arbeit am Bergier-Bericht über die Schweizer Neutralitätspolitik im Zweiten Weltkrieg kennen. Nach ihrer Trennung setzt Marbach seine Recherchen im badischen Nieburg fort, getrieben von dem Wunsch, das Böse zu verstehen und ihm zu widerstehen. Unbemerkt von ihm wird er in die Verstrickungen der Kriegsgeneration und ihrer Nachkommen hineingezogen. Imogen Selber-Weiland, die letzte Erbin der Bühler-Dynastie, unterstützt seine Nachforschungen und beeinflusst zunehmend seine Fantasie. Marbach entdeckt auch ihre geheimnisvolle Verbindung zu dem abwesenden Schriftsteller Iring Selber. Seine Leidenschaft für die ältere Frau führt ihn von einer Grenzüberschreitung zur nächsten, bis er die Quellen seiner Existenz und das Labyrinth einer unvergangenen Geschichte erreicht. Der Autor thematisiert in dieser Liebesgeschichte mit kühner Offenheit das europäische Bewusstsein. Wie im Mythos des Roten Ritters Parzival wird die Frage nach dem 'rechten Leben' und dem 'einen, das not tut', aufgeworfen, und es zeigt sich, was der europäischen Zivilisation bislang nicht gelungen ist.

      Kinderhochzeit
    • 2005

      Ohne seine Freundin Sumi hätte Andreas, der begnadete Cellist, den Mut zu seinem schwierigen Pariser Konzert nicht aufgebracht. Mit ihr aber hat er den entscheidenden Termin fast versäumt - weil die Nacht die beiden beinahe verschluckt hätte. Warum sie ihn danach abrupt verläßt und nach Japan zurückfährt, kann er nicht begreifen. Überhaupt wird Andreas aus den Frauen, mit denen er sich tröstet und die ihn trösten, nie klug: aus Catherine nicht, aus Vera nicht und nicht aus Jacqueline. Und immer ist er einen Schritt zu spät - was er auch anpackt, wem er sich nähert, er bleibt im Korsett seiner Herkunft sowie im Korsett seiner so großen Begabung.Adolf Muschg hat mit Eikan, du bist spät einen Roman komponiert, in dem das Verhältnis von Frau und Mann, des Schweigens zum Reden, von westlichen wie östlichen Mustern berührt, nie »ausgesagt«, nie ausagiert wird. Andreas - ein typischer Mann in den besten Jahren? - bleibt, auch als er im fernen Japan sein Scheitern als Möglichkeit einer Umkehr erfährt, ein unsolider Mitspieler um den Preis des Lebens. Daß die Aufgabe, daraus etwas wie »seine Lebenskunst« zu machen, mit »aufgeben« zu tun haben könnte, merkt er spät, doch nicht zu spät.

      Eikan, du bist spät